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0510 - Der Leichenzug

0510 - Der Leichenzug

Titel: 0510 - Der Leichenzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus.«
    »Furchtbar.« Manu starrte an Marek vorbei. »Dann muß es ihm gelungen sein, in Ihr Haus zu gelangen.«
    »Leider.«
    »Und wie geht es weiter? Wie wollen Sie sich eigentlich schützen?«
    »Da wird mir schon etwas einfallen.« Marek lächelte ihr zu. »Du gehst jetzt nach Hause, schleichst dich in die Wohnung und erzählst bitte nichts deinen Eltern. Es hat keiner etwas von meiner Aktion bemerkt. Ich möchte die Menschen hier nicht unnötig in Panik versetzen. Versprichst du mir, den Mund zu halten?«
    »Natürlich, Herr Marek.«
    »Gut, es bleibt unser Geheimnis.« Er strich Manu noch einmal über das Haar, bevor er sich abwandte und sie stehenließ. Nicht einmal drehte er sich um.
    Der Pfähler war sehr in Gedanken versunken, als er sich seinem Haus näherte. Es wurmte ihn, daß er nicht wußte, was hier gespielt wurde. Es ging um Vampire, wahrscheinlich sogar um sehr gefährliche Blutsauger. Nur kannte er ihre Motive nicht.
    Marek ging bei seinen Überlegungen davon aus, daß es nicht der erste und letzte Blutsauger war, der ihm über den Weg gelaufen war. Er dachte an die Särge im Leichenzug.
    Einen hatte er sich holen können und als Inhalt Staub gefunden.
    Aus diesem Staub mußte sich der gespenstische Blutsauger entwickelt haben. Ein Vampir-Gespenst, ein Geist.
    Marek schloß die Tür auf. Diesmal war alles normal. Niemand lauerte ihm auf, er fand auch kein Tier in seiner Wohnung, spürte jedoch eine gewisse Müdigkeit.
    Der Tag war nichts für Vampire. Bis Suko eintraf, würde es auch noch dauern. Deshalb beschloß Marek, sich hinzulegen. Natürlich dachte er an John Sinclair. Hätte eine Chance bestanden, es allein zu schaffen, Marek wäre losgelaufen und hätte Versucht, den Geisterjäger zu befreien. So aber wollte er auf Suko warten und hoffte gleichzeitig, daß sich John Sinclair möglichst teuer verkaufte…
    ***
    Von Haut verkaufen konnte bei mir wahrlich keine Rede sein. Mir ging es nicht gut.
    Ich wußte nicht einmal, ob es Tag oder Nacht war. In dieser verdammten Finsternis ging jedes Zeitgefühl verloren, zudem war es mir nicht möglich, auf meine Uhr zu schauen, denn man hatte mich auf eine raffinierte Art und Weise gefesselt.
    Ich lag auf dem Boden. Arme und Beine waren ausgestreckt, so daß der Körper ein großes X bildete. Im Untergrund steckten Pflöcke und schauten gleichzeitig so weit heraus, daß es meinen Gegnern gelungen war, die Stricke um sie und um meine Gelenke so hart zu binden, daß ich es nicht schaffte, mich zu bewegen.
    Zudem schmerzte mein Kopf. Es war mehr der Nacken, in dem die Stiche aufzuckten. Der Hals schien um das Doppelte angewachsen zu sein. Unter der Schädeldecke hatte sich zudem ein taubes Gefühl ausgebreitet, in das hin und wieder die Schmerzen vom Nacken her hineinzuckten.
    Erkennen konnte ich nichts. Weder rechts, links noch über mir. Die Dunkelheit nahm mir jegliche Sicht. Dennoch wußte ich, daß der Zug noch in meiner unmittelbarer Nähe stand, weil ich ihn einfach riechen konnte. Die alte Lok sonderte einen gewissen Gestank ab.
    Nach altem Öl und nach Metall.
    Man hatte mir die Stricke nicht so hart um Arm- und Beingelenkte gedreht, als daß es ihnen gelungen wäre, die Blutzufuhr zu sperren.
    Ich war noch in der Lage, die Gelenke zu drehen, schaffte es jedoch nicht, aus den Schlingen zu rutschen.
    Man hatte mir auch die Waffen gelassen. Klar, an das Kreuz traute sich niemand heran, an den silbernen Dolch ebenfalls nicht, und über die Beretta wußten meine Gegner wohl nicht Bescheid.
    Etwas gefiel mir auch nicht. Daß ich nicht allein war, bekam ich irgendwie mit. Mein Gefühl sagte mir das. Wer aber in der Nähe lauerte, konnte ich leider nicht sehen.
    Manchmal bekam ich den Eindruck, als würde sich in meiner Nähe etwas bewegen. Manchmal huschte ein Hauch über mein Gesicht und durch die Finsternis.
    Was konnte das sein?
    Ich gab natürlich nicht auf. Immer wieder versuchte ich, aus den Schlingen herauszurutschen. Sosehr, ich die Gelenke auch drehte, es wollte nicht klappen.
    Die Schlingen waren zwar relativ locker angelegt worden, zogen sich aber zusammen, wenn ich die Gelenke drehte.
    Zeit verstrich.
    Die Schmerzen im Nacken blieben. Er war auch geschwollen, doch unter der Schädeldecke blieb nur mehr ein leichtes Tuckern. Wenn ich die kühle Luft einatmete, konnte ich sie auch schmecken. Sie lag wie ein Schmierfilm auf der Zunge.
    Eine Luft, die nicht so normal war wie die im Freien. Sie besaß auch eine Spur von Verwesung, etwas, das zu

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