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0510 - Der Leichenzug

0510 - Der Leichenzug

Titel: 0510 - Der Leichenzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist eine Donnerbüchse.« Marek streckte den Arm und vollführte mit dem Zeigefinger Schießbewegungen.
    Suko konnte dies nur recht sein. Der Leih-Fiat parkte hinter dem Haus auf dem Hof, wo sich Ersatzteile und auch Gerümpel stapelten. »Zum Arbeiten komme ich kaum noch«, erklärte der Rumäne. »Es ist alles sehr bescheiden geworden.«
    »Hast du keine Lust mehr?«
    »Auch.«
    Suko öffnete die Tür. »Du solltest in Pension gehen, Marek.«
    »Sag das mal deinem Chef.«
    »Sir James geht nie.«
    »Solange noch zu viele von meinen Freunden herumlaufen, gehe ich auch nicht.«
    »Klar.«
    Marek dirigierte Suko aus dem Ort und in das freie Gelände hinein, das nicht flach oder eben verlief, sondern mal anstieg, dann wieder abfiel und eine Wellenformation bildete.
    Was das Wetter betraf, so erfüllte sich Sukos Hoffnung leider nicht. Die weißgrauen Wolkenkreise blieben nicht auf den Bergen.
    Sehr langsam und behäbig flossen sie hinab in das Tal. Graue, dicke Schlieren, die kein Hindernis aufhalten konnte.
    Sie hatten Petrila verlassen, rollten aber nicht gegen die dunklen Wände der dichten Wälder, sondern blieben innerhalb des weiten Tals. Der Weg war nicht asphaltiert und glücklicherweise auch nicht so aufgeweicht, als daß es die Reifen des Fiats nicht geschafft hätten.
    Es gab auch für diesen Wagen immer ein Weiterkommen.
    Dann erschien der Gleiskörper. Er war plötzlich da, und Suko bremste neben ihm ab.
    Marek kurbelte die Scheibe nach unten. Feuchte Luft quirlte ihnen entgegen. »Da siehst du ihn.«
    »Wohin jetzt?«
    »Behalte die Richtung bei.«
    Suko stieg zuvor noch aus und untersuchte den Strang. Nickend setzte er sich wieder hinter das Lenkrad. »Es stimmt«, sagte er, »auf diesen Schienen ist ein Zug gefahren.«
    »Und ob.«
    »Weiterfahren.«
    Sie blieben in Sichtweite des Gleises, so lange dies der Weg erlaubte.
    Mittlerweile war auch die Dämmerung über das Tal hereingebrochen. Da halfen auch die Lichter der Scheinwerfer nicht viel. Der Nebel verschluckte sie bereits nach wenigen Metern.
    »Bist du hier schon einmal gewesen?« erkundigte sich Suko.
    »Ja.«
    »Wann hören die Schienen auf?«
    »So genau kann ich dir das nicht sagen. Irgendwann sind sie plötzlich zu Ende.«
    Die beiden Männer rollten durch die Einsamkeit des Karpatentals.
    Die drohenden Schatten der Berge begleiteten sie. Kein Mensch ließ sich weit und breit blicken. Die Wälder standen dicht wie ein Wall, als hielten sie ein Geheimnis verborgen, hinter das niemand je kommen sollte. Es war schon eine gruselige und unheimliche Gegend, ideal für den alten, modrigen Horror, für die Angst und auch ideal für Figuren wie Graf Dracula, der in einem düsteren Karpatenschloß gelebt hatte und um dessen Person sich zahlreiche Legenden rankten.
    Es dauerte tatsächlich nicht mehr lange, da war der Schienenstrang plötzlich verschwunden.
    Suko hatte es ebenfalls bemerkt, hielt an, stieg aus und kehrte achselzuckend zurück. »Keine Chance mehr«, meldete er.
    »Das habe ich dir ja gesagt.«
    »Wir fahren zurück, bis wir den Beginn gefunden haben.«
    Marek widersprach nicht. Wenig später hielten sie am Ende des Schienenstrangs. Es war kein Prellbock vorhanden, die Strecke lief einfach nicht mehr weiter. Das hohe Gras hatte das Metall überwuchert.
    Suko knickte die Halme und winkte Marek zu sich heran. »Schau dir das an.«
    »Die sind ja blank«, staunte der Pfähler.
    »Genau.« Suko richtete sich wieder auf. »Meiner Ansicht nach muß der Zug hier gestartet sein.«
    »Ja, das ist möglich.«
    Der Inspektor schaute sich um. Sie befanden sich auf einem flachen Gelände. Es war nicht nur mit hohem Gras bewachsen, auch menschengroße Sträucher schränkten ihre Sicht ein. Die Zweige bewegten sich wie kahle Zitterarme im Wind.
    »Willst du hier warten?« fragte Marek.
    Suko schaute auf die Uhr. »Wann ist der Zug denn immer gekommen?«
    »Er war relativ pünktlich. Meist aber so gegen Mitternacht. Mal vorher, mal nachher.«
    »Ich frage mich natürlich«, murmelte Suko, »ob er heute noch fährt. Ich meine, in dieser Nacht.«
    »Weshalb sollte er nicht?«
    »Ist doch klar. Sie haben John.«
    Der Pfähler kam nicht ganz mit. »Soll das heißen, daß ihre Aufgabe damit beendet ist?«
    »Man könnte es so sehen.«
    »Es hieße aber, daß sie auf John Sinclair gewartet haben. Woher wußten sie, daß er kommen würde?«
    »Nicht unbedingt nur auf John. Vielleicht haben sie auf einen Menschen gewartet.«
    »Hm. Du machst es verdammt

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