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0518 - Der Vampir von Versailles

0518 - Der Vampir von Versailles

Titel: 0518 - Der Vampir von Versailles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dienerschaft hier nicht eingetroffen ist, haben wir alle ja Platz genug.«
    »Platz genug nennst du das in deinem jugendlichen Leichtsinn?« seufzte Nicole. »Diese Besenkammern reichen ja kaum für eine einzige Person. Wer zu tief Luft holt, hat seinen Mitbewohner unversehens quer unter den Nasenlöchern hängen…«
    Zamorra nickte Nicole zu. »Komm, wir nehmen das Zimmerchen nebenan. Aber das werden wir selbst entstauben, damit so etwas nicht noch einmal passiert.« Er sah den Gnom lächelnd an. »Sag mal, mein Freund, wie kommt es eigentlich, daß so ein mißratener Zauber in den meisten Fällen der zum persönlichen Vorteil gerät? Sollte es vielleicht gar kein Fehlschlag sein, sondern eine entsprechende Steuerung durch dein Unterbewußtsein?«
    »Aber welchen Vorteil sollte ich daraus ziehen, uns alle durch die unterschiedlichsten Jahrhunderte und in die gefährlichsten Situationen zu bringen oder auch nur Euch mit in diese Zeit zu ziehen?«
    »Stimmt«, erkannte Zamorra. »Das widerspricht meiner Vermutung. Trotzdem kommt mir das alles recht spanisch vor.«
    »Ich werde auf jeden Fall an einem Zauber arbeiten, der euch zurück in Eure Zeit bringt«, versprach der Gnom. »Gleich heute fange ich an. Natürlich wär’s besser, wenn schon die Dienerschaft hier wäre, weil ich dann mehr Zeit dafür hätte, aber…«
    Cristofero schnaufte heran. Er trat durch die halb offene Tür und hieb dann mit der Faust zweimal gegen das Holz. »Es sei mir gestattet, einzutreten«, sagte er. »Ich hoffe, nicht zu stören.«
    »Niemals«, spottete Nicole.
    Er stutzte, als er im Kerzenschein die Schoko-Bescherung sah. Finster starrte er den Gnom an. »Was soll denn solches,« grollte er.
    »Er wollte uns einen Gefallen tun und uns etwas Naschwerk verschaffen«, sagte Nicole schnell. »Es geschah auf meinen Wunsch. Was haben Sie erreicht, Fuego?«
    Der Grande räusperte sich. »Nun ja, Roi Louis weiß jetzt, daß ich wohlbehalten wieder zurück bin, und ich denke, daß er alsbald auf meinen sachkundigen Rat zurückgreifen wird, den er lange vermissen mußte. Des weiteren habe ich einen Sendboten zum Castillo Montego ausgeschickt, und ich habe auch einen Tuchscherer bestellt, der Euch standesgemäße Gewandung beschaffen wird.«
    »Einen Tuchscherer?« hakte Zamorra nach. »Einen Schneider? Das heißt, die Sachen müssen erst genäht werden?«
    »Nun, selbstverständlich, oder habt Ihr angenommen, man habe bereits vor Wochen alles für Eure Ankunft und Eure Bedürfnisse vorbereitet?«
    »Das kann ja Tage oder Wochen dauern«, seufzte Nicole.
    »Und es kommt überhaupt nicht in Frage«, fuhr Zamorra fort. Er erzählte ihm von Robert Tendyke alias Robert deDigue. Cristoferos Stirn umwölkte sich. »Der elende Intrigant soll es nur nicht wagen, mir vor den Degen zu kommen. Ich werde ihn zu Hundefutter verarbeiten.«
    »Es wäre vielleicht einfacher, schleunigst von hier abzureisen.« Zamorra erklärte Cristofero seine Gedanken. Der Spanier seufzte abgrundtief.
    »Leider läßt eine alsbaldige Abreise sich nicht durchführen«, stellte er fest. »Aber vielleicht kommt mir da eine Idee. Schauderhaft«, er schüttelte sich heftig, »aber was tue ich nicht alles für meine Freunde. Ihr seht mich in Kürze wieder, wenn ich meine Mission erfolgreich abgeschlossen habe. Und er«, er deutete auf den Gnom, »kommt mit mir. Vielleicht benötige ich Ihn als Träger.«
    »Was haben Sie vor?« fragte Zamorra irritiert.
    »Etwas recht Hinterhältiges -wenn’s mir gelingt«, murmelte Cristofero und eilte davon. »Wird Zeit, daß die Dienerschaft erscheint und auch eine Sänfte mitbringt, auf daß ich diese langen Wege nicht ständig zu Fuß zurücklegen muß. Aber das dauert ja Tage…«, hörten die anderen ihn murren.
    »Hoffentlich stellt er jetzt keinen Blödsinn an«, sagte Zamorra.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Hast du jemals erlebt, daß er keinen Blödsinn angestellt hat? Er wird uns auch diesmal wieder in des Teufels Küche bringen. Wetten wir?«
    »Lieber nicht. Ich mag nicht gern verlieren.«
    ***
    Trotz Computerhilfe dauerte es einige Zeit, bis Teri Rheken herausfand, wie der Zauber funktionierte, den der Gnom angewandt hatte. Sie schaltete die Uhr ein und stellte überrascht fest, daß sie fast sieben Stunden ununterbrochen vor dem Monitor gesessen hatte. Die Wasserkaraffe war längst leer, und sie spürte jetzt, da sie sich nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren mußte, erheblichen Hunger. Außerdem begannen ihre Augen zu

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