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0529 - Der Dschinn

0529 - Der Dschinn

Titel: 0529 - Der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schwierigkeiten, zu begreifen, wieso da zwei identische BMWs waren, von denen der eine unversehrt, der andere aber ein irreparabler Totalschaden war.
    Verwirrt ging sie auf den hoffnungslos ineinander verkeilten Schrott zu, berührte das Metall. »Fühlt sich echt an«, stellte sie fest.
    »Haben Sie die Fahrgestellnummer überprüft?« wollte Zamorra wissen. »Wenn ja, vergleichen Sie sie mit dieser hier.« Er öffnete die Motorhaube seines Wagens. Inzwischen waren zwei weitere Beamte aufgetaucht. Keiner von ihnen begriff, wie es möglich war, daß es die Limousine zweimal gab.
    »Fahrgestellnummern stimmen überein… aber dann muß einer der beiden Wagen eine… na ja, eine Fälschung sein!«
    Zamorra öffnete Kofferraum, Handschuhfach und Türen, um den Inhalt der Ablagen zu demonstrieren.
    Der Unfallwagen war derart aufgesägt worden, um an die Insassen heranzukommen, daß es möglich war, die verschiedenen Inhalte miteinander zu vergleichen. »Das… das gibt's einfach nicht!« stieß der Polizist hervor, der Zamorra angerufen hatte. »Das ist einfach unmöglich… alles stimmt überein…«
    Sogar der Fleck auf der Rückbank, den Fenrir, der Wolf, beim Mitfahren verursacht hatte. Alles war absolut identisch.
    »Der alte Versicherungstrick, wie?« warf einer der Polizisten ein. »Man baut einen ›neuen‹ Wagen auf dem Zulassungsschein des alten Schrotts auf und verscherbelt die Kiste für teures Geld…«
    »Na, Kollege, dann guck mal ganz genau hin!« widersprach der andere. »So genau kannst du kein Auto fälschen. Wir stehen hier vor einem Phänomen. Professor… können Sie uns Ihren Wagen für einige Zeit zur Verfügung stellen? Wir müßten ihn untersuchen, um dieses Rätsel zu ergründen, und Sie bekämen von uns natürlich auch einen Leihwagen kostenlos zur Verfügung gestellt…«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß das erforderlich ist«, sagte er. »Sie werden vermutlich schon in den nächsten Stunden erkennen, daß Sie einer Täuschung unterliegen. Und wenn Sie anhand der Zulassung auch den Ferrari-Halter ausfindig machen, werden Sie nichts anderes erleben als eine Neuauflage dessen hier.« Er deutete auf seinen Wagen. »Aber ich danke Ihnen, daß Sie uns über dieses Phänomen informiert haben.«
    »Was den Ferrari angeht, können wir momentan leider niemanden erreichen…«
    Zamorra berührte Patricias Arm und nickte ihr zu. Sie riß sich von dem Anblick der Trümmer los und stieg stumm wieder in den - heilen - Wagen. Zamorra folgte ihr und ging auf Heimatkurs.
    Die zurückbleibenden Beamten sahen ihm nach, und einer begann halblaut über den raschen Abschied des Professors nachzudenken. Da sahen die anderen sich um - und starrten einen leeren Platz an.
    Der ineinander verkeilte Auto-Schrott war verschwunden! Es gab keine Spur mehr.
    Nicht einmal einen Ölfleck…
    ***
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Patricia. »Wie kann etwas doppelt existieren? He, Professor, du bist der Experte für sowas. Gib mir eine Erklärung, die auch ein einfaches schottisches Gemüt aus dem Landadel versteht. Und was meintest du damit, daß die Flics schon in den nächsten Stunden herausfinden würden, daß sie einer Täuschung unterlägen?«
    Zamorra grinste sie an. »Französischen Slang hast du scheinbar schon drauf, du schottisches Landei… ich bin sicher, daß sich die Realität in kurzer Zeit der unseren anpaßt. Der Schrott wird verschwinden, und die Polizisten werden sich möglicherweise nicht einmal mehr daran erinnern! Ich glaube, das hängt mit jenem Phänomen zusammen, mit dem wir es in der letzten Zeit alle zu tun haben…«
    »Also mit diesem… Flaschengeist?«
    Zamorra nickte. »Ich glaube, es gibt vorübergehend zwei verschiedene Realitäten. In der einen ist euch der Ferrari genau ins Heck gekracht, und ihr seid alle tot. In der anderen hat der Dschinn eingegriffen und euch gerettet, in dem er den Ferrari liftete und über euch hinwegfliegen ließ.«
    »Das heißt, Rhett und ich verdanken ihm unser Leben.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Das ist fast anzunehmen.«
    »Aber wie ist es möglich, daß wir diese Reste anschauen konnten?« wollte sie wissen. »Wenn er die eine Realität durch die andere ersetzt…«
    »Vielleicht hat er Probleme damit«, sagte Zamorra. »Er kann alles nur nach und nach verändern, nicht alles zugleich. Wenn wir morgen gefahren wären, hätten wir den Schrott vermutlich gar nicht mehr gesehen.«
    Sie schüttelte sich. »Ich halte es für

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