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0529 - Der Würgeadler

0529 - Der Würgeadler

Titel: 0529 - Der Würgeadler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht sehr hoch, der Luftdruck lag ziemlich tief, und der Wind trieb uns den scharfen Rauchgeruch entgegen, der in unseren Nasen kitzelte.
    Am Ende des Weges, wo nur mehr wenige Häuser standen, überstiegen wir einen Zaun, von dem die Pfosten nur Handbreit aus dem Schnee ragten.
    »Halt dich nach rechts«, sagte Suko, der neben mir herschritt. In der Tat mußten wir in diese Richtung gehen, wo die glatte, weiße, baumlose Fläche lag, unter oder auf der sich ein gewaltiger Schwingenschatten abzeichnete, der sich im Moment nicht bewegte.
    Dafür sahen wir die dunklen Vögel. Sie flatterten hoch über den Schatten und schienen darauf zu warten, daß er sich veränderte.
    Fünf waren es.
    Unser Weg führte bergauf und natürlich ständig durch den tiefen Schnee. Zwar war er auf der Oberfläche gefroren, dennoch sackten wir in die Masse ein. Glücklicherweise nicht bis zum Grund, dann hätten wir womöglich bis zur Brust in der weißen Masse gestanden.
    Wir kürzten den Weg insofern ab, als daß wir parallel zum Hang schritten, der uns interessierte. Aus der Entfernung waren der Flügel oder dessen Umrisse deutlicher zu erkennen gewesen. Wir sahen jetzt nur die dunkle Fläche im Schnee.
    Aigleville lag mittlerweile unter uns. Aus dieser Perspektive gesehen, schienen die Häuser im Schnee zu versinken. Nur wenn Dächer davon befreit waren, sahen sie aus wie schräge, dunkle Inseln, die sich von der Fläche abhoben.
    Jacques Grenier hatte von einem markanten Punkt gesprochen, den wir einfach nicht übersehen konnten. Es war eine Scheune, zugeschneit bis zu den Dachrändern. Dort wollten wir eine Pause einlegen.
    Obwohl die Scheune bis zum Dach eingeschneit war, bot sie uns trotzdem einen relativ guten Schutz gegen den kalten und ekligen Wind, der über die freie Fläche raste und Schneewolken von der Oberfläche hochschleuderte.
    Die kleinen Eiskristalle fanden auch den Weg in unsere Gesichter.
    Wir hatten die Kragen der gefütterten Jacken hochgestellt. Jetzt mußten wir unser weiteres Vorgehen besprechen.
    »Willst du den Hügel direkt betreten?« fragte Suko.
    »Sicher.«
    »Waffenlos?«
    »Nein, mit dem Kreuz.«
    »Soll ich den Gral behalten?«
    »Vorerst ja. Ich weiß allerdings nicht, ob wir damit etwas gegen den Würgeadler erreichen.«
    »Abwarten, wir…«
    Suko verstummte. Er und ich hatten zur gleichen Zeit das Krächzen der Vögel vernommen. Es klang nicht mal weit entfernt auf, ziemlich dicht über unseren Köpfen.
    Ich ging einen Schritt von der Hütte weg und besaß eine bessere Sicht. Die Vögel hatten uns entdeckt. Sie kreisten jetzt relativ dicht über dem Dach der Hütte, aber sie hüteten sich, uns anzugreifen.
    Vielleicht war ihnen meine letzte Aktion noch zu sehr in Erinnerung geblieben. Geweihte Silberkugeln überstanden sie nicht. Zwei Vögel landeten auf dem Dach, stoben sofort wieder hoch, als ich mich drehte.
    Dann flogen sie dem Hang entgegen. Sie bewegten sich in einer schrägen Linie darauf zu. Für uns sah es so aus, als wollten sie sich in den Schnee hineinwühlen, als sie dort landeten, wo sich ungefähr die Mitte des Schattens befand.
    Da blieben sie auch.
    Suko schaute mich von der Seite her an. »Ob das was zu bedeuten hat?« fragte er leise.
    »Kann sein.« Ich wollte vorgehen, doch mein Freund hielt mich fest.
    »Laß es, John.«
    »Wieso? Was spricht dagegen?«
    »Der Adler – er bewegt sich!«
    Ich hatte Suko ungläubig angestarrt.
    Sein ernstes Gesicht sorgte dafür, daß auch ich den Kopf drehte und meinen Blick über den Hang hinweggleiten ließ.
    Suko hatte nicht gelogen. Der sich im Schnee abzeichnende Flügel des Adlers bewegte sich tatsächlich. Ein Zittern durchlief ihn, was die Vögel regelrecht erschreckte und sie zum Anlaß nahmen, so rasch wie möglich in die Luft zu steigen.
    Diesmal flogen sie sehr hoch und blieben auch in der Höhe. Sie kreisten und beobachteten, was sich tief unter ihnen weiterhin anbahnte.
    Es war kaum zu fassen.
    Der gewaltige Hang schien in Bewegung zu sein. Ein Zittern lief durch die weiße Pracht, wühlte sie auf, die obere Eiskruste spaltete sich auf und bekam lange Risse.
    Für uns gab es keinen Zweifel.
    Der Würgeadler verließ sein Gefängnis!
    ***
    Wir trauten uns nicht, vorzulaufen und blieben neben der Hütte in einer relativ sicheren Deckung stehen. Eine Schneewolke, die aussah wie dünner Staub, lag über dem Hang und bekam immer mehr Nachschub, als sich der Flügel aus der Masse hervorschob.
    Wieder hörten wir das Knirschen, als der

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