Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

Titel: 053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
dem weichen, dunklen Boden erkannte. Spuren von Autoreifen ! X-RAY-3 schob das Motorrad über die Straße,
lehnte es gegen einen Baumstamm, bückte sich und untersuchte den feuchten
Boden. Solche Abdrücke hatte er heute abend gesehen,
in einer Gipsform! Es waren die gleichen Spuren, die man von dem Fahrzeug
genommen hatte, das in der Nähe des Zeller-Hauses
hielt und aus dem Petra Zeller entführt wurde. Er war auf der richtigen Spur.
Der Wagen mit dem Unheimlichen hinter dem Steuer mußte hier vorbeigekommen
sein!
    Larry fuhr weiter. Der weiche, unebene Untergrund
ermöglichte nur ein langsames Fahren. Aber darauf kam es jetzt nicht an.
Wichtig war allein die Tatsache, daß er dem Hexentöter auf der Spur war.
    Der Amerikaner erreichte eine kleine Lichtung. Hier
wurden die Spuren schwächer. Auf dem Grasboden war kaum noch etwas
wahrzunehmen. Nur die Fahrspur selbst zeichnete sich unter dem
Scheinwerferlicht ab.
    Der Pfad bog nach links ab. Hinter einer Buschgruppe
hielt Larry und schaltete den Motor abermals ab.
    Er lauschte in die Nacht und starrte in die
Finsternis. Vielleicht war etwas zu hören? Vielleicht vernahm er das
Motorengeräusch des Wagens? Und er hörte in diesem Augenblick in der Tat etwas.
Eine Autotür wurde zugeschlagen. Das Geräusch hallte durch den nächtlichen
Wald. Es kam von der anderen Seite der Baumgruppe. Larry hielt den Atem an,
löschte den Scheinwerfer und bewegte sich leise von der Buschgruppe fort.
    Seine Sinne waren aufs äußerste gespannt. Bereitete
der Unheimliche hier irgendwo einen neuen Scheiterhaufen vor? Das war sein
erster Gedanke. Brent hörte ein Geräusch, als würde ein schlecht geölter
Wagenheber betätigt. Drei Minuten später sah Larry, was sich da wirklich
abspielte. Vor ihm, keine zehn Schritte von einem uralten, baufälligen Haus
entfernt, stand ein Ford 12M!
    Eine dunkle Gestalt war damit beschäftigt, die Reifen
zu wechseln und nacheinander im geöffneten Kofferraum zu verstauen. Leise
pirschte X-RAY-3 sich heran.
    Der Reifenwechsel war im Nu beendet. Der Fremde
näherte sich wieder dem Haus und verschwand durch eine Seitentür.
    Der Amerikaner lief geduckt an dem abgestellten Wagen
vorüber und erreichte ungesehen das alte Haus. Die klapprigen, windschiefen
Fensterläden waren geschlossen. Von der Seite her führte ein schmaler Gang zu
einer Nische. Dort befand sich eine Tür. Sie war nicht verschlossen. Leise
drückte Larry Brent sie auf. Hatte er durch sein konsequentes Vorgehen das
Versteck des Hexentöters gefunden? Kam er noch rechtzeitig? Er warf einen Blick
in den dunklen Wagen. Keine Spur von Angelika Foller. Also befand sie sich in
diesem Haus. Einen anderen Schluß gab es beim derzeitigen Stand der Dinge
nicht. Und eine andere Möglichkeit war so gut wie ausgeschlossen. Dem
geheimnisvollen Entführer stand nicht allzuviel Zeit zur Verfügung. Auch er
mußte offensichtlich erst vor wenigen Minuten eingetroffen sein, hatte seine
Beute ins Haus geschafft und dann den Reifenwechsel vorgenommen.
    Unbemerkt drang Larry in das alte Haus ein. Völlige
Dunkelheit umhüllte ihn. Es roch modrig und faulig. Sich an der Wand entlangtastend,
kam er an eine schmale Wendeltreppe, die steil nach unten führte.
    Die Dunkelheit hellte sich auf. Von irgendwoher nahm
er einen schwachen Lichtschein wahr. Flackerndes, unruhiges Licht, wie von
einer Kerze. Hier in diesem alten Haus gab es noch keine elektrische Leitung.
Brent erreichte die unterste Stufe. Die Luft war schlecht und staubig.
    X-RAY-3 kam an einigen kellerähnlichen Räumen vorbei,
in denen Unrat, Kisten und Kästen sich stapelten. Riesige Spinnennetze zogen
sich von einer Ecke zur anderen. Dicke Ratten raschelten in den Unratbergen,
auf denen fingerdick der Staub lag. Larry Brent kam an einer rauhen Säule
vorüber. Die Wand machte einen Knick nach rechts. Der Lichtschein war jetzt
stärker. X-RAY-3 vernahm schlurfende Schritte, ein leises, kicherndes Lachen. Wie
von einem Wahnsinnigen , schoß es ihm durch den Kopf. Dann konnte X-RAY-3 in
den großen Kellerraum sehen, der sich vor ihm ausdehnte.
    Der Amerikaner verharrte sekundenlang hinter einer
Säule und blickte auf die Szene, die sich seinen Augen bot. Er glaubte, ein
Spuk narre ihn. Mitten im Raum eine Streckbank – darauf lag der
schlaffe, wie leblos wirkende Körper der jungen, bildhübschen Angelika Foller.
Sie trug nur das dünne Nachtgewand, das an den Schultern aufgerissen und weit
über ihre Schenkel hochgerutscht war. An den Wänden hingen

Weitere Kostenlose Bücher