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0548 - Knochen-Cowboy

0548 - Knochen-Cowboy

Titel: 0548 - Knochen-Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon.«
    »Du denkst auch nur an den Kaffee, wie?«
    »Auch.« Ich beugte mich über sie und begrüßte sie mit zwei Küssen auf die Wangen.
    Daß Suko die Tür zu unserem Büro geöffnet hatte, war mir entgangen. Dafür hörte ich sein Räuspern und seinen Kommentar.
    »Das Schäkern scheinst du in Schottland nicht verlernt zu haben.«
    »Neidisch?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Das ist aber kein Kompliment für mich«, meldete sich Glenda.
    »Also wirklich.«
    »Du hast dich ja für John entschieden.«
    »Das ist nicht so sicher.«
    Ich zwinkerte ihr zu. »Sag mir aber früh genug Bescheid, wenn du es dir anders überlegt hast.« Ich wußte, wo meine Tasse stand und nahm sie aus dem Schrank.
    Mit ihr in der rechten Hand, betrat ich das Büro, wo Suko bereits gespannt auf mich wartete. Ich ließ mich nieder, nahm die ersten beiden Schlucke und nickte ihm zu.
    »Pech auf der ganzen Linie?« fragte er.
    »Und wie.«
    »Also eine Niederlage?«
    »Das kann man sagen.« Ich lehnte mich zurück und machte die Beine lang. »Man hat mich geleimt. Diesmal war der andere stärker.« Ich schüttelte den Kopf. »Fassen kann ich das noch immer nicht. Ein Skelett, das aussieht wie ein fleischloser Revolvermann aus dem Wilden Westen erscheint plötzlich und dreht durch.«
    »Im Prinzip eine leichte Sache.«
    »Richtig, Suko, das dachte ich auch. Nur war dann alles anders. Nichts Leichtes mehr. Wo ich auch hinfaßte, ich griff ins Leere. Keine Spur von dieser Gestalt. Zwei Morde hat sie auf dem Gewissen. Einen Toten habe ich selbst gefunden. Der Wirt, von dem ich dir berichtet habe, ist wahrscheinlich ebenfalls tot. Ausgerechnet ich habe dabei wie ein Toter geschlafen. Das kann ich mir kaum verzeihen.«
    »War der Schlaf normal?«
    Ich blickte meinen Freund und Kollegen nachdenklich an. »Eine gute Frage, Suko, auf die ich dir leider keine Antwort geben kann. Du denkst an eine magische Aura oder ähnliches?«
    »Genau.«
    »Das kann sein. Ich fühlte mich urplötzlich total kaputt. Aber was willst du machen? Passiert ist passiert, ich bin der große Verlierer in diesem Rennen.«
    »Nun ja, das müssen wir erst mal sehen.«
    »Doch, Suko, daran gibt es nichts zu rütteln. Ich habe versagt. Dieses Skelett ist mir zuvorgekommen. Es hat zugeschlagen und sich zurückgezogen. Es wird wieder zuschlagen, glaube mir.« Ich streckte ihm meinen Finger entgegen. »Nur mit diesem Wissen zu leben, das ist es, was mich so bedrückt und fertigmacht.«
    »Das heißt, wir können erst eingreifen, wenn der nächste Mord oder die nächste Tat geschehen ist.«
    »So sehe ich das auch. Dann ab nach Tweedsmuir, wo wir zwei Tage umsonst herumirren, ohne auch nur etwas herausbekommen zu haben. Kein Skelett, einfach nichts.«
    Suko war ja von mir eingeweiht worden und kam wieder auf die verbrannte Kleidung zu sprechen. »Hast du dafür eigentlich eine Erklärung, John?«
    »Nein.«
    »Wie kann sie denn zerstört worden sein? Durch Feuer?«
    »Das ist möglich, muß aber nicht sein. Vielleicht auch durch Magie. Wer kann schon wissen, zu welchen Taten dieses Skelett noch fähig ist und welch eine Macht hinter ihm steckt.«
    »Das sehe ich ein.«
    Ich hatte meine Tasse geleert und wollte mir eine zweite holen, als Glenda mit der Kanne das Büro betrat. »Hat Suko dir denn schon von seinem neuen Wagen vorgeschwärmt, John?«
    »Nein, nicht mehr. Hast du ihn jetzt endlich und so?«
    Mein Freund strahlte übers ganze Gesicht. »Ja, John, ich habe ihn.«
    »Wo steht er?«
    »Nicht hier. In der Garage bei uns.«
    »Okay, dann werde ich ihn ja heute noch zu Gesicht bekommen. BMW 535i in der Farbe diamantschwarz. Stimmt’s?«
    »Genau.«
    »Was bringt der denn?«
    »Sehr viel. Ich muß ihn erst noch einfahren. Jedenfalls beschleunigt er sehr gut. Das ist eine wesentliche Verbesserung beim Überholen.«
    »Ich habe jetzt auch bei einem Preisausschreiben mitgemacht, wo man einen Wagen gewinnen kann«, erklärte Glenda.
    »Einen Kinderwagen?« fragte ich grinsend.
    »Ja, für dich, John. Wir pferchen dich da hinein, setzen dir eine Strickmütze auf und schieben dir einen Schnuller zwischen die Zähne. Das sieht super aus.«
    Ich schaute Suko an. »Hilf mir mal.«
    »Wer so etwas sagt«, konterte er, »gehört wirklich in einen Kinderwagen.«
    Ich nickte. »Das hat man nun davon, wenn man sich in Schottland herumtreibt, nach Dämonen jagt, einen Vampir gestellt hat und…«
    »War das nicht dein Vater?« fragte Glenda.
    »Auch.« Ich machte wieder die Beine lang.

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