Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
er hatte die Wunde und das Blut am Körper der Wölfin gesehen. Sein Herz schlug schneller, obwohl er das Gefühl hatte, ein Ring würde seine Brust allmählich zusammenpressen, Der Horror nahm kein Ende, er war nur hinausgezögert worden.
    Sina freute sich. Sie lachte geifernd. Mit der Rechten umschloß sie den Griff der Klinge, die Linke bewegte sie. Mal bildete die Hand eine Faust, mal war sie offen.
    »Ihr habt keine Chance!« keuchte sie. »Überhaupt nicht. Wenn der Teufel sich einmal vorgenommen hat, die Liebe zu besiegen, so wird er das auch schaffen!« Ihr Blick richtete sich auf Johnny Conolly.
    »Dich, mein Junge, werde ich zuerst ins Jenseits schicken.«
    »Das glaube ich nicht!« meldete sich von der offenen Wohnzimmertür her eine scharfe Stimme. Gleichzeitig trat der Mann vor und in den Raum hinein. »Weg mit dem Messer!«
    ***
    Ich hatte alles unter Kontrolle. Wenigstens blickmäßig. Meine Position war strategisch günstig. Ich hatte mir Zeit gelassen und auch mitbekommen, welch schlimme Motive diese noch junge Person leiteten. Das Mädchen war bestimmt erst zwanzig und stand dabei so ungemein stark unter dem Einfluß des Satans. Kaum glaubhaft.
    Ich mußte auf sie gewirkt haben wie eine kalte Dusche. Vorsichtig drehte sie den Kopf, sah mich, und ihre Lippen verzogen sich zu einem harten Lächeln.
    »Was willst du?«
    »Mit dir abrechnen!«
    Sie lachte mich hart an. »Und du glaubst wirklich, daß du so etwas schaffst?«
    »Sicher!«
    Ich ging noch einen Schritt vor. Jetzt erst kam Johnny zu Bewußtsein, wer das Wohnzimmer betreten hatte. »Onkel John!« keuchte er, »lieber Himmel, Onkel John…«
    Ich lächelte knapp, sprach ihn an, ohne allerdings die Frau aus den Augen zu lassen. »Okay, Johnny, es ist alles okay. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    »Aber sie ist…«
    »Ich habe keine Furcht. Wie heißt du?« fuhr ich die junge Frau an.
    »Sina Evans.«
    »Gut, Sina. Ich habe dir vorhin gesagt, daß du das Messer wegwerfen sollst. Du hast es nicht getan. Weg damit!«
    Sie gab sich überlegen. »Und wenn ich es nicht mache?«
    »Werde ich schießen!«
    »Du willst…« Sie bog den Kopf zurück und mußte wieder lachen.
    »Nein, das ist nicht dein Ernst. Natürlich kannst du schießen, aber du wirst keinen Erfolg haben. Ich stehe unter dem Schutz des Teufels. Er hat mir versprochen, daß ich nicht durch diese Dinge sterben kann. Was ist schon eine Kugel gegen die Macht meines Beschützers?«
    »Das stimmt«, gab ich zu.
    »Na bitte. Was willst du noch hier?«
    »Es gibt auch Silberkugeln, die geweiht sind. Und es gibt Waffen, die an sich keine sind, aber für schwarzmagische Geschöpfe können sie tödlich sein. Zum Beispiel, ein Kreuz.«
    Bei dem letzten Wort hatte ich meinen silbernen Talisman hervorgeholt und zeigte ihn offen.
    Sina Evans reagierte. Sie sah das Kreuz und mußte plötzlich von schrecklichen Erinnerungen überfallen werden, denn in ihrem Gesicht verschoben sich die Muskeln.
    Den Anschein hatte es tatsächlich. Zuerst bewegten sich die Mundwinkel, danach die Wangen, dann die Stirn, auf der eine starke Blässe entstand.
    Mich aber interessierten ihre Augen. In ihnen hatte ich die Abbilder dieser kleinen Amorfigur gesehen, dieses brandgefährlichen Miniteufels, dessen Grausamkeit sich auch übertrug. Nur sein Geist und seine Kraft hatten es ermöglicht, die Befehle des Teufels auszuführen und dafür zu sorgen, daß die Liebe stirbt.
    Ich ließ die noch junge Person nicht aus den Augen, als ich auf sie zuschritt. Das Kreuz irritierte sie sehr. Sie zeigte Schwäche, fuhr mit den Fingern über das Gesicht, hinterließ auf der jetzt blaß gewordenen Haut helle Streifen.
    Nicht ihre Augen bewegten sich, sondern das, was sich in den Pupillen befand.
    Es waren die beiden Teufel, diese grausamen Wesen, einstmals als Amorfiguren erfunden, jetzt mit Hörnern versehen und auch bewaffnet. Sina Evans schritt weiter zurück. Sie besaß kaum noch Platz, um ausweichen zu können. Irgendwann würde sie mit dem Rücken gegen die Wand stoßen, dann war es aus, dann hatte ich sie.
    »Gib auf, Mädchen«, sagte ich. »Wirf das Messer weg! Vielleicht können wir vernünftig reden!«
    Sie tat es nicht. Statt dessen streckte sich ihr Körper. Es sah aus, als wollte sie in die Höhe springen, aber sie stellte sich zunächst nur auf die Zehenspitzen.
    Aus ihrem Mund drang ein Ächzen. Ich bekam den Eindruck, als würde ihr Körper wachsen, ob sie auf der Stelle stand, einfach in die Länge

Weitere Kostenlose Bücher