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0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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James Park, rollte später an Westminster Abbey vorbei und in die Victoria Street hinein, wo sich das zweite Zuhause des Inspektors befand.
    Er fuhr mit seinem Gefangenen nicht hoch ins Büro, sondern blieb in den Verhörräumen. Erst hier kam Napoleon langsam zu sich. Suko dachte daran, dass er eine ähnliche Szene mit dem Henker erlebt hatte, und schloss die Möglichkeit nicht aus, dass sich beide kannten.
    Bei einem Kollegen fragte er nach John Sinclair.
    »Der ist weg.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, er hat den Gefangenen mitgenommen.«
    Suko überlegte. »Wohin könnte er gefahren sein?«
    »Sorry, das weiß ich nicht.« Der Uniformierte hob bedauernd die Schultern. »Sie könnten sich allerdings mit Sir James in Verbindung setzen, mit ihm hat Mr. Sinclair noch telefoniert, soviel ich weiß.«
    »Ja, das wäre nicht schlecht.« Suko bedankte sich für den Tip und drückte Sir James’ Nummer. Seinen Gefangenen ließ er dabei nicht aus den Augen. Er lag auf einer Bank, war erwacht und strich über sein malträtiertes Kinn.
    Suko erwischte den Superintendenten noch. Der allerdings wusste auch nicht, welches Ziel John mit dem Henker genau anfahren wollte. »Er hat von einem Doktor gesprochen.«
    »Das ist nicht viel.«
    »Meine ich auch.«
    »Nun ja, vielleicht bekomme ich aus dem Napoleon etwas heraus. Man soll den Mut nicht sinken lassen.«
    »Wieso Napoleon?«
    Suko erklärte es in zwei Sätzen und legte auf, weil er sich um den Mann kümmern musste.
    »Wie heißen Sie?«
    Napoleon richtete sich auf. Selbst jetzt versuchte er, Haltung zu bewahren und richtete sogar seinen Dreispitz. Er blieb bei dem Namen.
    Suko verdrehte die Augen. Fing der ganze Schrott wieder von vorn an? Erlebte er das gleiche wie bei dem Henker? »Machen Sie doch keinen Unsinn! Können wir nicht vernünftig miteinander reden?«
    »Wie sprechen Sie überhaupt mit mir! Ich will mit Sire angeredet werden.«
    »Später. Erst will ich wissen, wer Sie zu dem gemacht hat, der Sie offenbar sind.«
    »Ich bin Napoleon.«
    »Toll. Und wer ist der Doktor?«
    Trotz seines desolaten Zustandes hatte es der Mann geschafft, von der Bank auf die Beine zu springen. Plötzlich stand er da wie eine Eins. Die Frage hatte ihn getroffen, kalt erwischt, das konnte Suko ihm ansehen.
    »Der Doktor!« flüsterte er.
    »Wer ist der Doktor?«
    Napoleon senkte seinen Blick. »Du kennst ihn…?«
    »Vielleicht.« Suko wollte sich auf nichts einlassen und alle Möglichkeiten offen lassen.
    »Er ist ein besonderer Mann, nicht wahr?« Napoleon suchte Bestätigung, sah Sukos Nicken. »Ja, er hat uns den Weg gezeigt. Hattest du die Mind-Maschine auch schon auf dem Kopf?«
    Suko zwinkerte. Erst wollte er fragen, wovon die Rede war, dann ließ er es. »Ja, natürlich, der Doktor…«
    »Und die Maschine.«
    »Wann warst du bei ihm?«
    Napoleon verdrehte die Augen. »Es ist noch nicht lange her, als ich ihn kennen lernte. Der Doktor erfüllt mir meine Wunschträume. Jetzt bin ich Napoleon, jetzt sorge ich dafür, dass die Grande Nation wieder aufersteht.«
    »Soll ich dir dabei helfen?« Suko sprach leise, er ging voll und ganz auf den Tonfall ein.
    »Möchtest du das denn?«
    »Ja.«
    »Hast du auch einen Wunsch?« Napoleon beugte sich vor. »Hast du einen großen Wunsch, den du dir schon immer einmal erfüllen wolltest? Wolltest du in deinem Leben mal jemand anderer sein? Hast du nie diesen Drang verspürt?«
    Suko lächelte strahlend. »Das wollte ich schon als Kind. Da habe ich mir vorgestellt, ein großer Held zu sein. Kannst du das begreifen?«
    Napoleon nickte heftig. »Natürlich begreife ich das, mir ist es ähnlich ergangen. Auch ich wollte immer der große Feldherr sein. Jetzt bin ich es.«
    »Das habe ich gesehen.« Die Situation wirkte grotesk. Suko hütete sich allerdings davor, ein Lächeln zu zeigen, denn er sah auch den ernsten Hintergrund. Da war ein Doktor ins Spiel gekommen und eine Mind-Maschine. Was immer sie auch bedeuten mochte, sie schaffte es jedenfalls, die Menschen zu verändern.
    Napoleon wischte die schweißfeuchten Hände an seiner Uniformjacke ab. »Sag mir bitte, wer du schon immer sein wolltest. Sag es mir, ich werde dafür sorgen, dass sich dein Wunsch erfüllt.«
    »Dschingis Khan.«
    »Ah, der Mongolenfürst.«
    »Ja, der!«
    Napoleon nickte ernst. »Ich kann dich gut verstehen, sehr gut sogar. Du wolltest Dschingis Khan sein, auch ein Mächtiger, aber vor meiner Zeit.«
    »So kamen wir nicht in Versuchung, uns gegenseitig zu bekämpfen,

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