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0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Programm eingebe, habe ich den Eindruck, daß er die Befehle nicht annimmt, sondern nur die ausführt, die ihm ein anderer eingegeben hat. Begreifst du das?«
    »Nein.«
    »Na ja, du verstehst nicht viel davon. Ich kann es nur so sagen, daß er meinem Programm nicht gehorchen will und einfach nur tut, was er möchte.«
    »Das geht nicht, Junge. Computer sind keine Wesen, die denken können. Sie müssen Befehle bekommen.«
    »Ja, und sie gehorchen auch. Normalerweise. Aber nicht jetzt.«
    »Gehorcht er einem anderen?«
    Craigs Gesicht verdüsterte sich. »Genau das, Mutter. Er gehorcht einem anderen. Du hast es erfaßt.«
    »Dann bleibt nur Nick übrig.«
    »So ist es.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Ich kann mir zudem vorstellen, daß du jetzt hingehen willst, den Computer einschaltest und einen neuen Text startest.«
    Er nickte heftig. »Das würde ich am liebsten.«
    »Geh hin und tue es.«
    Er drehte den Kopf, um seiner Mutter direkt ins Gesicht zu schauen. »Kommst du mit?«
    Eartha Blooth konnte ihrem Sohn den Wunsch nicht ablehnen. Sie brauchte nur in dessen Gesicht zu schauen, in die bittenden Augen zu sehen, um sofort zuzustimmen.
    Er stand auf. »Danke, ich werde sehen, ob ich an dem Apparat etwas ändern kann.«
    Auch Eartha schwang sich aus dem Bett. Über das dünne Nachthemd streifte sie einen weißen Bademantel. Craig wartete bereits an der Tür. Während Eartha den Gürtel schloß, dachte sie darüber nach, ob sie heute überhaupt zur Arbeit gehen sollte. Sie war als Kaltmamsell in einem Restaurant angestellt und kümmerte sich dort um die Kalten Platten. Bei dieser Hitze würde kaum jemand erscheinen. Bis zum Mittag – dem Arbeitsbeginn – war noch genügend Zeit, um sich alles überlegen zu können.
    Neben Craig ging sie her und hatte einen Arm auf seine Schulter gelegt.
    Seinen Computer hatte er in einem separaten Raum aufgestellt. Er war praktisch in die umlaufenden und mit Fachbüchern gefüllten Regale integriert worden.
    Craig öffnete die Tür und schaltete das Licht ein. Es war so berechnet worden, daß es sich nicht auf dem Bildschirm spiegelte. Es behinderte also nicht.
    Der junge Experte wartete, bis seine Mutter die Tür geschlossen hatte, dann setzte er sich nieder.
    »Bitte, fang an.«
    »Ja, natürlich.« Er ließ seine Blicke über die Tastatur gleiten und griff zu einer Diskette.
    »Was legst du ein?«
    »Kinderkram, ein Monsterspiel.«
    »Kannst du es mir erklären?« Mrs. Blooth rollte mit dem einfachen Drehstuhl näher.
    »Ja, das ist nicht schwierig. Du legst die Kassette ein, dann erscheint der Held, der sich in einer anderen Welt befindet und von zahlreichen Feinden gejagt wird.«
    »Welche Feinde sind das?«
    »Monster, Mutanten, kleine Teufel. Jedenfalls gefährliche Gegner, die er killen muß.«
    »Und wenn er es nicht schafft?«
    Craig hob die Schultern. »Dann wird er zerblasen. Er zerplatzt, das kannst du auf dem Monitor sehen.«
    »Ich bin gespannt.«
    Die Diskette war bereits eingelegt. Mit der rechten Hand fuhr Craig über den Knauf seines Joy Sticks, des Geräts, mit dem er die Aktionen steuern konnte.
    Er schaltete den Apparat ein.
    Der Monitor begann zu flimmern. Eine Schrift entstand, die grünlich funkelte.
    Der Titel des Spiels erschien: MONSTER HUNTING
    »Hm!« machte Mrs. Blooth, »das hört sich ja ziemlich gut an, Craig. Ich freue mich darauf.«
    Der Sohn hob die Schultern. Er war nicht davon überzeugt. »Ich weiß nicht so recht und kann nur hoffen, daß es so gut ist, wie du meinst. Nicht, daß du enttäuscht bist.«
    »Weshalb sollte ich enttäuscht sein?«
    »Wegen des Programms. Es ist sehr einfach, verstehst du? Nichts Kompliziertes.«
    Eartha streichelte seine Wange. »Du wirst es schon schaffen, mein Junge. Du hast es immer geschafft, immer, auch wenn du ohne Vater aufgewachsen bist. Du hast es allen gezeigt, nein, wir haben es allen gezeigt, wir beide.«
    Craig widersprach nicht, weil es sinnlos war. Man mußte der Mutter nur recht geben, dann fuhr man am besten. Das Spiel kannte er auswendig. Zuerst tauchten die Monster auf. Sie drangen aus einer auf dem Bildschirm nachgestellten Höhle. Anschließend erschien der Held, schwerbewaffnet, sah aus wie eine Comicfigur und bewegte sich auch so.
    Die Titelschrift war verschwunden. Das Spiel hätte jetzt beginnen müssen, da tat sich nichts. Der Monitor zeigte weiterhin die graugrüne Leere.
    »Was ist denn, Craig? Was ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich… ich weiß nicht. Er kommt nicht. Das Ding

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