06 - Willlow und das Monsterbaby
Stimme, was ihr hochgradig missfiel. Sicher, Xander und Willow waren seit ihrer Kindheit miteinander befreundet, aber irgendwann einmal musste er die Vergangenheit hinter sich lassen. Oder sich zumindest in ihrer Gegenwart etwas mehr zusammenreißen. Wäre doch schön, wenn man auch mal auf ihre Gefühle Rücksicht nähme. »Ich weiß es nicht. Ich bin gerade auf dem Weg zu den Campbells«, antwortete sie so eisig wie möglich. »Jedenfalls dachte ich, ich sollte dich verständigen.«
»Ich bin schon unterwegs«, versprach Xander. Mit lauter Stimme rief er nach hinten in den Laden: »Hey, Hutch, kannst du mich schnell mal irgendwohin fahren? Ich bezahle dir auch das Benzin!« Er wandte sich wieder dem Telefon zu. »Ich mache mich sofort auf den Weg, Cordy.« Und fügte mahnend hinzu: »Sei vorsichtig, bis ich da bin.«
»Wenn ich vorsichtig sein wollte, wäre ich zu Hause geblieben. Ich habe mir einen Nagel abgebrochen!«
Cordelia schaltete das Telefon aus und warf es wütend auf den Beifahrersitz.
10
Willow duckte sich und versuchte ihren Kopf vor dem drohenden Angriff zu schützen. Sie schleuderte die Taschenlampe in die Richtung des fliegenden Wesens, das trotz aller Veränderungen immer noch wie ein Baby aussah. Aber sie verfehlte es.
Glücklicherweise verfehlte es sie auch. Sie sprang aus ihrer geduckten Haltung auf und sprintete zur Tür. Als sie die Klinke packte, entdeckte sie, dass sie sich zwar nur mühsam herunterdrücken, aber doch bewegen ließ.
Sie floh durch die Tür, gerade rechtzeitig, bevor das tiefe Summen der durchsichtigen Flügel sie eingeholt hatte.
»Willow!«, hörte sie hinter sich einen wütenden Aufschrei. Die Tür erzitterte unter einem gewaltigen Schlag, und als sie gehetzt über die Schulter blickte, sah sie, wie sich die Axt, die nicht größer als die Innenfläche ihrer Hand war, splitternd durch die Tür bohrte.
Es ist ihm wirklich ernst!, dachte sie. Sie wirbelte herum und rannte auf die Treppe zu, griff nach dem Geländer, um in der Kurve nicht auszurutschen, und lief mit lautem Poltern die Stufen hinunter.
Hinter ihr hörte sie, wie die Tür nachgab und laut krachend gegen die Wand schlug.
Auf halber Höhe der Treppe wandte sie ihren Kopf nach oben und sah, dass das fliegende Wesen sie verfolgte.
Willow rannte die Stufen hinunter, wobei sie sich kaum
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ging in heftigen Stößen, obwohl sie sich bemühte, nicht in Panik zu geraten. Ruhig bleiben? Das war gar nicht so einfach, wenn man gerade versuchte, einen neuen Weltrekord im Sprinten aufzustellen. Sie raste durch das Wohnzimmer, dann durch den Flur zur Haustür. Sie riss an der Tür, aber sie ließ sich nicht öffnen. In Windeseile suchte sie nach einer anderen Fluchtmöglichkeit und raste in die Küche. Die durchsichtigen Flügel flatterten mit einem lauten Summen dicht hinter ihr.
Willow schoss um die Ecke und rutschte fast auf dem frisch gebohnerten, glatten Fußboden aus. Sie konnte sich gerade noch mit einer Hand an der Wand abstützen und so ihr Gleichgewicht wiedererlangen. Im Zickzack rannte sie um die Kochinsel in der Mitte der Küche herum. Die Töpfe und Pfannen aus poliertem Edelstahl über der Arbeitsfläche reflektierten schimmernd das Licht, das von draußen hereinfiel, was sie selber wie kleine leuchtende Planeten aussehen ließ.
Sie riss den schweren Vorhang vor der Glastür, die in den Garten führte, zur Seite und ihre Finger krallten sich zitternd um den Türknauf. Die Tür zum Garten ließ sich nicht öffnen. In eine ausweglose Lage gedrängt, sah sich Willow gehetzt in der Küche um. Angst schnürte ihr den Atem ab. Ihr Blick blieb an den Töpfen und Pfannen haften, die über der gefliesten Arbeitsfläche hingen.
Langsam bewegte sich Willow rückwärts darauf zu.
Das Flügelwesen hing in einem Abstand von einigen Metern vor ihr in der Luft und summte wie eine riesige Biene. Das Vibrieren seiner Flügel erfüllte die gesamte Küche.
Obwohl sie sah, dass das Wesen plötzlich auf sie zugeschossen kam, machte Willow, getrieben von Adrenalin und Wut, einen riesigen Satz und griff dabei nach den Töpfen über der Arbeitsfläche. Sie langte nach einer großen Bratpfanne und umklammerte den langen Stil mit beiden Händen. Wohlwissend, dass jetzt alles von ihrer Schnelligkeit abhing, holte sie mit der Pfanne weit aus...
Das Wesen beschleunigte seinen Flügelschlag und stieg mit einer leichten Bewegung in die Höhe. Die Pfanne rauschte
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