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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringen wollte, würde er womöglich soviel davon abgeben müssen, daß für ihn selbst nicht mehr genug übrigblieb. Alles hing davon ab, wie rasch es ihm gelang, wieder Anschluß an seine Gruppe zu finden. Der Wissenschaftler nahm gehorsam die Kapsel entgegen und verschluckte sie.
    „Wie heißt du?" wollte der Emotionaut wissen.
    „Laugaal", lautete die mürrische Antwort.
    „Und dieser da?" fuhr Mentro Kosum mit der Befragung fort und deutete auf den noch Schlafenden.
    „Tziriban."
    „Ihr seid Lapalisten?"
    „Mhm."
    „Wo ist euer Hauptquartier? Euer Lager? Eure Unterkunft?"
    Laugaal hob die Schultern.
    „Weiß nicht. Verirrt."
    Allmählich veränderte sich sein Blick. Die Augen, die bislang dumpf und reglos in die Welt gestarrt hatten, wurden mit einem Male lebendig. Gleichzeitig lösten sich Laugaals Antworten aus den Niederungen der Einsilbigkeit und wurden ausführlicher.
    „Seit wann haust ihr hier im Wald?" fragte Kosum.
    „Ich weiß nicht genau", antwortete Laugaal. „Es müssen vier bis fünf Tage sein. Ich war andauernd müde. Nichts interessierte mich."
    Inzwischen war auch Tziriban aufgewacht. Im Gegensatz zu dem schlanken, hochgewachsenen Laugaal war er ein korpulentes Männchen. Er sah zuerst seinen Genossen und dann den Emotionauten an. Er machte ein verwundertes Gesicht, als er Laugaal so viel und so flüssig reden hörte.
    „Ihr seid krank", behauptete Mentro Kosum. „Nicht wahr, das wißt ihr?"
    „Wir wissen es", bekannte Laugaal. „Nur macht es uns nicht viel aus. Nichts macht uns mehr etwas aus. Es ist ja doch alles gleichgültig."
    Mentro Kosum reichte auch Tziriban eine Kapsel. Der kleine Dicke nahm sie und schluckte sie.
    „Hör zu", sagte Mentro Kosum zu Laugaal. „Ich bin, soweit ich weiß, der einzige Überlebende einer Expedition, die auf dieser gottverlassenen Welt Bruchlandung machte. Ich suche Anschluß.
    Alleine werde ich verrückt. Medikamente oder keine Medikamente. Wir werden also gemeinsam losziehen und eure Gruppe suchen, einverstanden?"
    „Einverstanden", antwortete der Lapalist, „nur weiß ich nicht, ob wir dir viel helfen können. Wir wissen ja selbst nicht, wo die andern stecken."
    „Ja, aber ihr wißt, wie die Gegend aussieht, in der eure Gruppe haust. Wir brauchen nur einen Ausguck zu finden und Ausschau zu halten. Wie viele seid ihr überhaupt?"
    „Rund zweitausend."
    „Und wer gibt den Ton an?"
    „Eucherinys von Goombay. Er ist unser Anführer."
    Mentro Kosum ließ Laugaal beschreiben, wie die Gegend aussah, in der die Lapalisten ihr Lager hatten. Laugaal wurde in seiner Beschreibung von Tziriban unterstützt, der unter der Wirkung der Droge sich rasch der Apathie entwand. Kosum hielt aufmerksam Ausschau nach jedem Zeichen, das darauf hinwies, daß die beiden Wissenschaftler irgendwie unter dem hypnotischen Einfluß oder dem suggestiven Zwang der Dschungelwelt standen. Er fand jedoch nichts. Es schien, als sei mit dem Verschwinden der Apathie auch die innere Selbständigkeit der beiden Männer wieder zurückgekehrt.
    Aus der Schilderung der beiden Lapalisten wurde klar, daß es schwierig sein würde, die übrigen Wissenschaftler zu finden.
    Es gab offenbar nicht nur ein Lager, sondern einen Ort, an dem die Lapalisten wohnten und mehrere Plätze, an denen sie arbeiteten. Laugaal schilderte die Lage der Wohnsiedlung so genau, daß Mentro Kosum schließlich zu der Erkenntnis kam, er müsse ganz in ihrer Nähe gewesen sein, als er in die Schlucht stürzte. Wenn dem wirklich so war, dann mußten Saedelaere und der Matheloge die Siedlung inzwischen längst gefunden haben.
    Er versuchte, durch vorsichtiges Fragen herauszufinden, in welchem der Arbeitslager an dem Nullzeit-Deformator gebaut werde. Aber entweder hatten Laugaal und Tziriban mit diesem Projekt nichts zu tun gehabt, oder sie wollten mit der Information nicht herausrücken. Auf jeden Fall konnte Mentro Kosum in dieser Hinsicht nichts in Erfahrung bringen.
    Unter Mentro Kosums Zureden erklärten sie sich bereit, sich mit auf die Suche nach einem der Arbeitslager zu machen. Es wurde beschlossen, daß man zunächst bis zum Ende der Schlucht vordringen und dann einen Berg besteigen wollte, um nach markanten Orientierungspunkten Ausschau zu halten. Es fiel Mentro Kosum auf, daß die ganze Zeit über von der gefährlichen Allgemeinintelligenz der Pflanzenwelt kein einziges Mal gesprochen worden war. Das machte ihn stutzig. Sollten die Lapalisten nichts davon wissen, daß die Flora von Alchimist mit

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