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0626 - Dracula II ist wieder da

0626 - Dracula II ist wieder da

Titel: 0626 - Dracula II ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Orientierungshilfe gab.
    Viel Landschaft und Umgebung. Wald als dunkle Fläche schräg vor ihr, in der Nähe die hügeligen Wiesen, manchmal unterbrochen durch dunkle, lange Streifen, die trennenden Zäune.
    So etwas gab es überall in England, ob im Norden, Süden oder in der Mitte.
    Die Luft war klar. Es regnete nicht mehr, sie steckte trotzdem voller Feuchtigkeit.
    Es wunderte sie, daß keiner der Kerle den Wagen verlassen hatte.
    Sie hockten im Fahrerhaus zusammen, als wollten sie den Rest der Nacht dasitzen und sich unterhalten.
    So etwas gefiel Jane nicht. Sie wollte, daß es weiterging, daß etwas passierte, und deshalb faßte sie sich ein Herz, um selbst nachzuschauen, wie die Dinge standen.
    Wieder gab sie acht, daß man sie nicht im Außenspiegel entdeckte.
    Sehr dicht und auch geduckt schlich sie an dem Lieferwagen entlang.
    Behutsam setzte sie ihre Füße auf. Auf keinen Fall wollte sie in eine der schimmernden Pfützen treten, um sich durch klatschende Geräusche zu verraten.
    An der linken Seite schlich sie entlang. Dort saß der Beifahrer. Sie hatte eine Hand in die Tasche gesteckt, wo die Finger den Griff der Astra-Pistole umklammerten. Die Waffe war mit geweihten Silberkugeln geladen, die sie von John Sinclair bekam. In der letzten Zeit hatte sie die Waffe kaum einzusetzen brauchen. Da war es bei ihr ziemlich ruhig gewesen, im Gegensatz zu John.
    Eine Tür flog auf!
    Nicht die an der Beifahrerseite, und Jane fiel ein Stein vom Herzen.
    Sie hörte von der anderen Seite her einen erstickt klingenden Laut, dann den dumpfen Fall.
    Geduckt schlich Jane vor bis in die Höhe des Vorderrades. Wenn jetzt jemand unter dem Wagen herschaute, würde er ihre Beine nicht sehen können.
    Sekunden vergingen.
    Lang kam ihr die Zeit auch deshalb vor, weil sie nicht sah, was sich auf der anderen Seite des Fahrzeugs tat.
    Nur die bestimmten Geräusche hörte sie.
    Ein heftiges Atmen, fast schon ein Keuchen, drang an ihre Ohren.
    Dazwischen eine dünn klingende Stimme, die Morley gehörte. »Verdammt, was soll das?«
    »Halt deinen Mund!«
    »Aber du kannst mich doch nicht… ahhhhrrr …« Das letzte Wort erstickte in einem Schrei.
    Wieder hörte Jane den dumpfen Aufprall. Sie konnte sich zusammenreimen, was da geschah.
    Rick Morley wurde, aus welchen Gründen auch immer, von seinem Kumpan zusammengeschlagen.
    Sie hörte ihn nicht mehr. Wahrscheinlich war er bewußtlos. Jane gehörte nicht zu den Personen, die zu lange auf etwas warteten. Sie wollte selbst dabei sein, sie war eine Action-Frau. Deshalb verließ sie auch ihren Standort und drehte sich mit dem Rücken um die linke Seite des Kühlergrills.
    Beide Scheinwerfer waren ausgeschaltet. Der Wagen stand eingebettet in die Dunkelheit.
    Jane hatte sich sicherheitshalber geduckt, sah deshalb nicht viel und schob sich vorsichtig weiter, wobei sie sich bemühte, so wenig Geräusche wie möglich zu machen.
    Unter ihr war der Boden naß. Das Gras glänzte, als wäre es frisch lackiert worden. An den Zweigen hingen noch helle Perlen, die kleinen Wassertropfen, die sich festgeklammert hatten.
    Jane blieb erst stehen, als sie die Mitte der Kühlerschnauze erreicht hatte. Dort drückte sie sich sehr langsam in die Höhe. Ihr Blick glitt über die rechte Kante hinweg und bis zu einer Buschinsel, vor der sich jemand bewegte.
    Es war der Kerl in Schwarz, und er schleifte Rick Morley wie einen alten Sack hinter sich her. Für Jane war es schwer, darin eine Logik zu sehen. Ihrer Meinung nach waren die beiden Verbündete, jetzt behandelte der Schwarze Morley wie einen Feind.
    Er drehte sich nicht um, was Jane Gelegenheit gab, näher an die beiden heranzukommen.
    Ungefährlich war es für sie nicht, da sie eine freie Fläche überqueren mußte.
    Noch hatte der Fremde nichts bemerkt. Sein dunkler Mantel spannte in den Schultern, der Rücken wirkte noch breiter. Jane holte ihre Waffe hervor und zielte darauf.
    Die Hälfte der Strecke hatte sie zurückgelegt, als der in schwarz gekleidete Kerl Rick Morley noch einmal in die Höhe stemmte und dabei drehte, bevor er ihn wieder zu Boden drückte und sich in einer bestimmten Pose nach vorn beugte.
    Jane lief schneller.
    Sie hörte ihre Schritte selbst dumpf klingen, aber sie konnte nicht mehr schleichen.
    Das Geräusch bekam auch der Breitschultrige mit.
    Plötzlich wirbelte er herum und fuhr gleichzeitig hoch!
    Jane hätte damit rechnen müssen, sie war dennoch überrascht, als sie in das Gesicht des Mannes mit dem dunklen Hut schaute.

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