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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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als würde ihr schlecht. Sie griff sich an den Hals, schüttelte sich und
versuchte dann noch die angelehnte Terrassentür aufzustoßen.
    Da griff der
starke Arm mit einer häßlichen Hand nach ihr.
    Der gellende
Aufschrei, der in ein qualvolles Würgen überging, hallte durchs Haus.
    Der Vorhang
teilte sich.
    Vor den Augen
der beiden PSA-Agenten tauchte ein großgewachsener, kräftiger Mann auf.
    Ein wildes
Feuer brannte in den dunklen, tiefliegenden Augen. In dem groben, kantigen
Gesicht bewegte sich kein Muskel. Es war starr wie eine Maske.
    Sandy Whorne
versuchte, sich dem Zugriff des Mannes zu entziehen.
    Sie war
wendig und geistesgegenwärtig genug, sich einfach zur Seite fallen zu lassen.
Der Ghul stieß mit der Rechten gegen ihren Oberarm und merkte, daß das Mädchen
ihm entkommen wollte.
    Und in der
gleichen Zeit traten auch Larry Brent und sein russischer Freund auf den Plan.
    Die beiden
Agenten stürmten hintereinander über die Terrasse. Es war erstaunlich, mit
welchem Temperament der schwere Russe seinen massigen Körper bewegte.
    »Du entkommst
mir nicht, nicht zum zweiten Mal«, sagte in diesem Moment der Ghul, als er mit
der Linken nachgriff, um die schlanke Frau wieder hochzuzerren.
    Franz
Karnhoff war bis zu diesem Augenblick entgangen, daß er zwei Beobachter hatte.
    Erst als die
Terrassentür aufflog, als die feuchte, neblige Luft sein bleiches Gesicht
streifte, merkte er, daß die Dinge doch nicht so glatt über die Bühne zu gehen
schienen, wie er sich das wünschte.
    Er knurrte
wie ein beim Fressen gestörtes Raubtier.
    Dann wirbelte
er herum und versuchte das Mädchen wie einen Schutzschild vor sich zu ziehen.
Doch Larry war eine Zehntelsekunde schneller. Er erwischte Sandy wie ein Tänzer
um die Hüften und zog sie zu sich herüber. Durch den Schwung wurde das Mädchen
halb durch den Raum geschleudert und landete quer über dem Schreibtisch des
Lords, auf dem Papiere und mehrere Alben lagen. Diese flogen, wie von einem
heftigen Windstoß getroffen quer über die Tischplatte, und eine Vielzahl
ungeordneter Fotos wirbelte auf und landete auf dem wertvollen Teppich, den
Sitzmöbeln und zwischen einem Kaktus. Eine postkartengroße Aufnahme einer
nackten Frau wurde von dem stacheligen Kaktus aufgepiekt.
    Larry hatte
keine Zeit, die delikaten Fotos näher zu betrachten. Der Ghul schoß seine
Rechte ab, Larry duckte sich. Der Schlag ging ins Leere. Larrys Faust knallte
dem Gegner in die Magengrube.
    Der Ghul
krümmte sich kurz nach vorn. Seine üble Atemluft schlug Larry entgegen. Er
wollte den einmaligen Zufall, der sich ihm bot, nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Nun würden die Fragen Beantwortung finden, nun würden sie erfahren, was der
Ghul und Bracziskowsky miteinander gemeinsam oder nicht gemeinsam hatten .
    Sein Gegner
hob das rechte Bein. Larry wollte danach greifen. Doch der war schneller. Wie
durch Zauberei hielt er plötzlich einen Sessel in der Hand, hob ihn
blitzschnell über den Kopf und schleuderte ihn nach seinem Gegner.
    Larry warf
sich zur Seite.
    Das
Möbelstück streifte ihn noch, schlug dann aber krachend auf den Boden. Ein Bein
splitterte ab.
    Iwan Kunaritschew
sah den Augenblick für gekommen, einzugreifen, um dem Kampf ein Ende zu
bereiten. Doch der unheimliche Gegner begriff, daß er der Unterlegene war. Und
so ließ er sich auf eine weitere handfeste Auseinandersetzung erst gar nicht
ein.
    Er sprang nach
hinten. Mit der Linken griff er dabei an die Seite des Schranks, wo auf einem
quadratischen Marmorpodest eine formvollendete, naturgetreu nachgebildete Venus
stand.
    Sie war etwa
einen Meter groß.
    Der Ghul
zeigte wenig Kunstinteresse. Im Vorüberspringen riß er die Statue um. Er wollte
den Russen damit aufhalten und ihm ein Hindernis in den Weg werfen.
    Iwan
Kunaritschew sah den Schatten vor sich herunterkommen. Instinktiv riß er die
Arme hoch, erwischte die Statue und stemmte sich dagegen. Der Druck und das
Gewicht waren jedoch so stark, daß er zwar ein Zerschmettern der Venus
verhindern konnte, es jedoch nicht schaffte, daß das Kunstwerk völlig
unbeschädigt blieb.
    Durch den
Druck auf seine Arme brach der Körper mitten entzwei.
    Die obere
Hälfte fiel auf den Boden und platzte noch mal in mehrere Teile auseinander.
Die untere Hälfte stemmte Iwan Kunaritschew zurück.
    Larry, der
mit angehaltenem Atem Zeuge des Vorfalls geworden war, spurtete los. »Ich
kümmere mich um ihn! Sorg du hier für reine Luft, Brüderchen !«
    Schon hatte
der Ghul auch die beiden

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