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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viele Sekunden bis zu dem Aufprall vergangen waren, aber es war zu spät, um dem Eisernen direkte Hilfe leisten zu können. Bis ich den Ort erreicht hatte, würde Zeit vergehen - leider.
    Zudem konnte ich mir gut vorstellen, wer dort seine Fäden gezogen hatte. Kein anderer als Tim, der Halbwüchsige. Er war der Lenker, er war der Macher, und er besaß tatsächlich die Fähigkeiten, Macht selbst über den Eisernen Engel zu gewinnen.
    Ich stieg in den Rover, startete und fuhr an.
    Mein Weg führte mich jetzt in direkter Linie auf die Steine von Stonehenge zu.
    ***
    Frank Conrad hockte wieder dort, wo er den geheimnisvollen Spiegel entdeckt hatte. Innerhalb des mächtigen Megaliths und auch in der schmalen Höhle.
    Dort flackerte Kerzenlicht, so dass Conrad sich einigermaßen orientieren konnte.
    Er hatte die Tafel wieder gesehen und war an das geheimnisvolle Land Aibon erinnert worden. Wieder dachte er an die Szene, als der Junge auf so grausame Art und Weise garrottiert worden war und sich nach seinem Tod aufgelöst hatte.
    Ein Wunder?
    Wenn ja, dann musste es keine Erklärung geben. Dem Wissenschaftler jedoch fiel es schwer, an Wunder zu glauben. Er wollte einfach nicht, es musste eine Erklärung geben. Auch in der Unlogik gab es gewisse Regeln und Gesetze, zwar nicht mathematisch beweisbar, aber durch Schwarze Magie zu erklären.
    Bisher hatte sich Conrad damit nicht beschäftigt. Da er nun damit konfrontiert worden war, traf ihn diese Tatsache wie ein Hammerschlag.
    Gleichzeitig fühlte er sich ebenso hilflos wie seine Frau, nur eben in einer anderen Rolle.
    Auch hatte er niemals an Flucht gedacht. Aber da war etwas anderes, das ihn abhielt, denn die Kräfte des Jungen durften nicht unterschätzt werden. Sie waren unerklärlich und geheimnisvoll.
    Tim hatte den Wissenschaftler allein gelassen und war verschwunden.
    Wohin, das hatte Tim ihm nicht mitgeteilt. Er wollte etwas erledigen, wie er zum Abschied gesagt hatte.
    Es dauerte eine Weile, bis sich Conrad an seine Gefangenschaft gewöhnt hatte und die Situation nicht mehr als so nervenaufreibend empfand. Ihm war die Höhle geblieben und natürlich die geheimnisvolle Tafel, die sich schließlich zu einem Spiegel gewandelt hatte.
    Sie lehnte an der Wand, nicht weit von der Lichtquelle entfernt, so dass sie angeleuchtet werden konnte. Frank Conrad hatte sich bisher nicht getraut, die Tafel anzufassen, er war einfach zu ängstlich gewesen. Den Punkt hatte er jetzt überwunden, weil ihm der normale Menschenverstand sagte, dass er etwas tun musste. Solange man ihn in Ruhe ließ, konnte er etwas unternehmen.
    Mit möglichst lautlosen Schritten bewegte er sich auf die Tafel zu. Dabei hatte er sich seitlich an der Kerze vorbeigedrückt, bückte sich und umfasste die Steintafel mit beiden Händen. Es fiel ihm nicht leicht, sie anzuheben, zudem fürchtete er sich dafür, und seine Arme fingen an zu zittern.
    Conrad dachte an das Schicksal seiner Frau, der es noch schlechter ging als ihm. Das wiederum gab ihm den Mut, den er brauchte. So hielt er die Tafel fest und näherte sich mit kleinen Schritten dem Ausgang der Höhle im Stein.
    Schwierig wurde es für ihn, sich durch den schmalen Spalt zu klemmen.
    Mit Ach und Krach, vielem Schieben, Drehen und Schaben schaffte er es schließlich, ohne dass die Tafel Schaden nahm oder vom rauen Gestein verkratzt wurde.
    Als Conrad den Spalt verlassen hatte, kam ihm dies wie ein großer und gewaltiger Sieg vor. Er blieb im Zentrum der Steine stehen, hielt die Augen für einen Moment geschlossen, atmete tief durch und hatte dabei den Eindruck, flüssige Luft zu trinken, so feucht lag sie zwischen dem Gestein.
    Er musste für die Dauer einiger Sekunden gegen den Schwindel ankämpfen, und es ging ihm erst besser, als er die Tafel abgestellt und gegen einen Stein gelehnt hatte.
    Dann schaute er in die Höhe.
    Die Steine warfen Schatten. Sie standen nicht nur als mehr oder weniger hohe Klötze in seiner Nähe, an einigen Stellen bildeten sie auch regelrechte Brücken, unter die jemand herschreiten konnte. Dabei waren die oben und querlegenden Steine nicht so groß wie die senkrecht stehenden Pfeiler.
    Der Boden bestand aus Gras. Jetzt, wo Conrad mehr Muße hatte, fielen ihm auch die verbrannten Stellen auf dem Erdboden auf. Die sengende Sonne hatte das nicht geschafft. Hier waren Menschen am Werk gewesen, die des Nachts ihre Feuer entfachten.
    Frank wusste auch, welche Gruppen dies waren. Meist Pilger, die den alten Naturbräuchen angetan

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