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0655 - Der Fund

0655 - Der Fund

Titel: 0655 - Der Fund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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standen ebenso schlecht. Hinzu kam die Schwächung durch das verdammte Gas. Es würde eine Weile dauern, bis ich wieder meine normale Kraft erreicht hatte. An den Geräuschen hörte ich, wie sich der Mann damit abmühte, den Klotz in die korrekte Stellung zu rücken, und erst damit aufhörte, als sein Chef zufrieden grunzte.
    Die Schlinge verschwand vor meinen Augen. Leider nicht, um endgültig weggenommen zu werden, sie bekam nur einen anderen Platz, damit sie mich nicht störte, als die Kerle mich etwas zur Seite drängten und dann hochstemmten.
    Ich bewegte automatisch meine Beine und so stieg ich auf den Holzklotz.
    Das wiederum amüsierte den Anführer. »Schaut an, er kann es kaum erwarten, in die Hölle zu fahren.«
    Ich gab ihm keine Antwort, wurde noch immer gehalten, dann war es Budd persönlich, der mir die Schlinge über den Kopf streifen wollte und dabei noch seinen bissigen Kommentar abgab.
    »Sie ist nicht fachmännisch geknüpft. Vielleicht lebst du noch etwas, aber das wird sich geben.«
    Ich hörte seine zynischen Sätze, als würde er zehn Yards von mir entfernt stehen. Das raue Material kratzte zunächst über mein Gesicht, dann schabte es am Kinn entlang und scheuerte schließlich über die dünne Halshaut hinweg.
    Ob es Budd war, der den Knoten in die Höhe schob, wusste ich nicht. Jedenfalls prüfte er die Festigkeit und zeigte durch sein grunzendes Lachen an, wie sehr er zufrieden war.
    »Ja, das wird klappen.« Er bewegte sich aus meiner unmittelbaren Nähe fort, blieb dann stehen und ließ zu, dass zwei seiner Helfer das makabre Bild ausleuchteten.
    Ich musste die Augen schließen, um durch den hellen Schein nicht zu stark geblendet zu werden.
    Durch meinen Kopf rasten die Gedanken. Es war einfach nicht fassbar, dass ich hier stand und sterben sollte. Noch vor kurzer Zeit hatte ich am Hochsitz mit Suko gesprochen und von Nadine Berger geträumt. Das war ein normaler Traum gewesen. Was ich hier allerdings erlebte, musste ich als grausame Wahrheit ansehen.
    Sterben durch Erhängen!
    Welch ein Wahnsinn, welch eine…
    »Es ist alles okay.« Budds Stimme unterbrach meine Gedankenwelt. Ich öffnete die Augen wieder, weil ich erkannt hatte, dass die Lichtstrahlen nicht mehr direkt auf mein Gesicht gerichtet waren. Sie zielten jetzt daneben, um die Szenerie auch weiterhin zu beleuchten.
    »Ja, denn«, sagte Budd noch und trat nahe an mich heran. Er musste seinen Arm heben, um mein Gesicht zu tätscheln. »Von dem Fall, Bulle, hättest du die Finger lassen sollen. Der ist mehr als eine Nummer zu groß für dich.«
    Ich gab ihm keine Antwort. Es wunderte mich sowieso, dass es mir gelang, mich ohne Hilfe auf den Füßen zu halten. Wenn ich kippte, würde ich das Seil zusammenziehen.
    Die Hände hatten sie mir nicht gefesselt, was mir persönlich bei dieser Übermacht auch nichts einbrachte. Wenn ich versuchte, die Schlinge über den Kopf zu streifen, brachten sie mich auf eine andere Art und Weise um.
    Oder sollte ich lieber durch Kugeln sterben?
    Budd umrundete den Holzklotz noch einmal. Er war sehr zufrieden, nickte und winkte einen der Männer heran.
    »Willst du es machen?«
    »Ja, Budd.«
    Sie unterhielten sich noch, aber ich hörte nicht zu und starrte nach vorn, ohne allerdings etwas erkennen zu können, denn der dichte Wald bildete nur noch eine schwarzgraue Masse. Hinzu kam der Druck in meiner Kehle und hinter den Augäpfeln, der mir die Tränen in die Pupillen trieb.
    Die Männer gingen, zurück blieb mein Henker. Ein paar Mal noch blitzten die Lampen, dann waren auch sie verloschen.
    Ein noch junger Mann starrte mich böse an.
    Ich holte tief Luft. »Willst du es wirklich machen und einen Mord auf dein Gewissen laden?«
    »Was ist ein Gewissen?«
    »Aus deiner Sicht hast du Recht. Und deine Kumpane…?«
    »Sie erledigen das Schlitzauge.«
    Verdammt, damit war Suko gemeint. Die verfluchten Killer wollten also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Mir wurde noch heißer und gleichzeitig kroch die Kälte über meinen Nacken.
    »Wie heißt du?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Ich möchte gern den Namen meines Mörders erfahren.«
    Der Mann lachte. Er hatte sich schon gebückt und war dabei, den Holzklotz zu umfassen. Wegtreten konnte er ihn nicht, dafür war er einfach zu schwer.
    Seine Kumpane hatten viel Vertrauen in ihn gesetzt. Das konnten sie auch haben, aber ich merkte plötzlich, wie ein wahnsinniger Lebenswille in mir aufflammte.
    Keine gefesselten Hände, keine gebundenen

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