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0715 - Der Kampf um die SOL

Titel: 0715 - Der Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaltete den tragbaren Minikom auf die für ihn reservierte Frequenz der Hyperinpotronik und sagte: „Rhodan ruft SENECA! Rhodan ruft SENECA! Bitte melden!"
    Anschließend wartete er.
    Doch aus dem Kleinst-Hyperkom kam keine Antwort.
    „Sollte SENECA ausgefallen sein?" überlegte Perry laut. „Nein, SENECA hätte im Falle einer ihm drohenden Gefahr immer noch Zeit genug gehabt, einen Notruf auszusenden."
    Abermals aktivierte er den Minikomsender und sagte: „Rhodan an SENECA! Dringlichkeitsstufe eins. Ich fordere dich auf, ohne weitere Verzögerung zu antworten. SENECA, melde dich! Rhodan, Ende!"
    Doch auch diesmal antwortete die Hyperinpotronik der SOL nicht.
    „Wenn du vorhin nicht Elthors Gedanken gelesen und festgestellt hättest, müßte ich befürchten, die SOL wäre heimlich gestartet und in den Tiefen des Alls untergetaucht", meinte Perry Rhodan. „Aber so...!"
    „Ich versuche es mit Saphir Koslow, einem Botaniker", erklärte der Mausbiber.
    Wiederum konzentrierte er sich. Eine Weile später weiteten sich jählings seine Augen.
    „Sie sind alle paralysiert!" stieß er hervor. „Jedenfalls befindet sich in Saphirs Erinnerungen ein Bild, das alle Leute in seiner Umgebung wie vom Blitz gefällt zusammenbrechend zeigt. Er selbst weiß genau, daß er paralysiert wurde und macht dafür die bordinternen Paralysatoren der SOL verantwortlich."
    „Die bordinternen Paralysatoren?" fragte Rhodan. „Diese Geräte können nur von SENECA aktiviert werden. Eigentlich darf SENECA sie nur dann einsetzen, wenn die Besatzung der SOL eindeutig gegen ihr gemeinsames Interesse handelt, also beispielsweise unter äußerem parapsychischen Zwang."
    „Davon ist in Saphirs Erinnerungen nichts enthalten, Perry", wandte der Ilt ein.
    „Ich nehme es auch nicht an", erwiderte Rhodan. „Meiner Meinung nach hat SENECA die Besatzung ausgeschaltet, um ungestört seine eigenen Ziele verfolgen zu können."
    „Aber wie kommt dann Elthor dazu, sich ausschließlich mit seiner klonkynischen Orchidee zu beschäftigen?" fragte Gucky, „Und warum schläft dieser Haluter wie ein betrunkenes Murmeltier?"
    Gegen seinen Willen mußte Rhodan lächeln.
    „Du weißt, daß Paralysestrahlen zwar den Körper lähmen, aber nicht den Geist. Ein Paralysierter ist also ständig bei vollem Bewußtsein. Anfangs wird er ständig an seine böse Lage denken und daran, was weiter mit ihm geschehen wird. Aber das sind Gedanken, die sich im Kreis bewegen und folglich nichts für einen beweglichen Geist - wie beispielsweise den Geist eines Wissenschaftlers.
    Ich halte es für natürlich, daß jemand sich nach einiger Zeit dazu zwingt, sich mit anderen Gedanken zu beschäftigen. Ein Biologe wird meist in sein Fachgebiet abschweifen und an das Thema denken, das ihn zuletzt am meisten bewegte.
    Und was Tolot betrifft, so halte ich es bei seiner Mentalität für sehr wahrscheinlich, daß er das Ende seiner Paralyse im Schlaf abzuwarten gedenkt, um für eventuelle anschließende Auseinandersetzungen psychisch und physisch gut gerüstet zu sein."
    „Das leuchtet mir ein wie ein elektronischer Blitz", witzelte der Ilt, der auch in bedrohlichen Situationen selten länger als ein paar Minuten ernst bleiben konnte.
    Die Wissenschaftler in Rhodans Gleiter hatten sich bislang nicht eingemischt, aber ihre Unruhe war laufend gestiegen und mußte sich endlich Luft machen.
    Carlotte Messanter sprach zuerst.
    „Was wollen Sie gegen SENECA unternehmen, Chef?"
    erkundigte sie sich besorgt.
    „Gegen SENECA kann ich nichts unternehmen, ohne zugleich die Mission der SOL zum Scheitern zu verurteilen", antwortete Perry Rhodan. „Wir werden deshalb in der Nähe der SOL landen."
    „Und danach?" fragte Kschang-Tuin.
    „Danach warten wir auf das, was geschehen wird", erklärte Rhodan. „Und ich bin sicher, daß sehr bald etwas geschehen wird, sonst hätte SENECA die SOL-Besatzung nicht paralysiert."
    „Aber was soll Ihrer Meinung nach geschehen, Perry?" fragte Terka Loskotsch.
    „Wahrscheinlich die Ladung einiger keloskischer Raumschiffe", antwortete Rhodan düster.
     
    6.
     
    Als die BRESCIA diesmal in den Normalraum zurückfiel, erblickte Joscan Hellmut in der Ausschnittvergrößerung des Frontschirms den Planeten Last Stop.
    Der Kybernetiker murmelte eine Verwünschung.
    Alles ging glatt - aber eben nur für die Kelosker. Obwohl Hellmut ahnte, daß es für alle Vorgänge und für das Verhalten von SENECA eine logische Erklärung geben mußte, die ihn befriedigen würde,

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