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0715 - Tanz der Messer

0715 - Tanz der Messer

Titel: 0715 - Tanz der Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu ihm:
    »Ich glaube, daß ich dir eine kleine Erklärung schuldig bin, damit du erkennst, was dir bevorsteht.«
    »Das meine ich auch.«
    Der Satan breitete die Hände aus. Sie wirkten sehr gepflegt, als wäre er erst vor Minuten aus der Maniküre entlassen worden. Er redete freundlich und nahm Torrano zunächst alle Scheu.
    »Wen ich in diesen Teil meines Reichs hole, der kann sich darüber freuen. Ich weiß, daß du dich schon als Kind für mich interessiert hast, denn deine Tante las dir die Geschichten vor, die sich die Menschen über mich erzählten oder aufschrieben. Du warst begeistert damals, diese Geschichten haben dich fasziniert, das habe ich nicht vergessen, und ich habe mich jetzt wieder daran erinnert. Ich brauchte Menschen, die mir zugetan sind. Die Kämpfe werden immer härter, meine Gegner formieren sich, ich muß nach vielen Seiten schlagen, verstehst du?«
    Der Killer nickte. »Bin ich eigentlich in der Hölle?« schnitt er ein anderes Thema an.
    »Was heißt hier schon Hölle? Man kann sie nicht genau definieren, mein Freund. Jedenfalls bist du bei mir. Ich will dir sagen, daß ich mich an dich erinnerte, daß ich jeden unter Kontrolle habe, der mir zugetan ist, und ich dich deshalb vor dem Tod rettete. Gib zu, daß du ertrunken wärst, ersoffen in einem dreckigen Kanal. Man hätte dir keine Chance gelassen. Du warst verletzt, du warst entkräftet. Vielleicht hättest du dich noch aus dem Fahrzeug befreien können, aber dann hätten sie auf dich gelauert und dich mit ihren Kugeln durchsiebt. Nein, es war wirklich besser, daß ich eingriff und mich an meinen Diener erinnerte. Ich habe dich geholt, und ich erwarte etwas von dir.«
    Da der Teufel schwieg, schaute Ric Torrano dorthin, wo die Wunde sein mußte.
    Sie war nicht mehr vorhanden.
    Nichts war zu sehen. Alles war in der Zwischenzeit abgeheilt. Es gab keine Narbe, die sich von der normalen Haut abgehoben hätte. Und da kam er nicht mit.
    Langsam hob er wieder den Kopf. Er sah das Lächeln auf dem blassen Mund des Teufels und auch den heimtückischen Blick seiner Augen. »Verstehst du es jetzt?«
    Der Killer nickte, obwohl er eine andere Antwort gab. »Nein, verstehen kann ich es nicht. Es ist… es ist… für mich wie ein… ein…«
    »Wunder, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Der Höllenherrscher mußte lachen. »Das stimmt, mein Freund. Es kommt einem Wunder gleich. Nicht nur meine geistigen Todfeinde können Wunder vollbringen, auch ich bin dazu in der Lage.«
    Er streckte die Arme vor und breitete sie dann aus wie ein Zauberkünstler auf der Bühne. »Nur habe ich dem Kind einen anderen Namen gegeben. Ich nenne es nicht Wunder, für mich heißt dies Magie. Jawohl, ich heile, ich kämpfe und verteidige mit magischen Kräften. Ich liebe die Magie, die Überraschungen. Wer mir dient und auf meiner Seite ist, kann daran teilhaben. So wird es dir ebenfalls ergehen, falls du dich für mich entscheidest, denn ich bin großzügig und lasse dir die Wahl.«
    »Und wenn ich mich anders entscheide?« fragte der Killer.
    Asmodis hob die Augenbrauen. Dann lachte er. »Du bist verrückt, aber ich verzeihe dir die Frage; und ich habe sogar die Großzügigkeit, dir eine Antwort zu geben. Erinnerst du dich an das Feuer? Es hat dich umgeben, als du aus deinem Zustand erwacht bist. Es hat dir nichts getan, ich habe es zurückgehalten. Ich kann es aber auch ändern. Ich kann dich und die Flammen beherrschen. Ich könnte dafür sorgen, daß sie dich zu Asche verbrennen, und ich kann noch etwas anderes tun. Achtung!«
    Der Killer brüllte auf.
    Er war ein verflucht harter Knochen, aber diese Schmerzen waren auch für ihn nicht zu ertragen.
    Schlagartig waren seine beiden Wunden aufgebrochen. Die im linken Schenkel ebenso wie die Wunde im Rücken, wo ihn das Geschoß gestreift hatte. Er spürte auch wieder das Blut aus der Wunde dringen, das seine Haut näßte, und er brüllte mühsam dem Teufel seine Bitte entgegen. »Hör auf, bitte, hör auf…«
    Schlagartig waren die Schmerzen verschwunden, die Wunden schlossen sich, er spürte nichts mehr.
    »Nun?«
    Ric Torrano keuchte heftig. Er nickte einige Male. »Ja, ja«, sagte er schwer atmend. »Ich werde bei dir bleiben, ich werde dir meine Dankbarkeit erweisen.«
    Asmodis nickte in seine Richtung. »Ich habe nichts anderes erwartet«, erklärte er. »Und ich möchte, daß du genau zuhörst, mein lieber Freund. Es gibt da ein Problem, das du mir aus der Welt schaffen sollst. Ich habe ihm einen Titel, eine Überschrift

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