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073 - Dämonenrache

073 - Dämonenrache

Titel: 073 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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wenn er nicht noch mehr Zeit verlieren wollte.
    Im Haus kreischte eine Frau auf.
    »He, da ist ja wirklich etwas los«, wunderte sich der Rocker.
    »Sag’ ich doch. Komm mit.«
    Der Rocker stutzte, doch dann folgte er dem Anwalt. Sein Staunen wurde immer größer, als Roland über den Polizisten am Boden stieg und sofort zur Tür weiterrannte. Wie schon bei Richter Gautier, war auch sie eingetreten worden.
    »Hilfe!«, kam es aus dem ersten Stock.
    Roland nahm vier Stufen auf einmal. Der Rocker folgte immer noch.
    Die Tür zum Schlafraum war aus den Angeln gerissen.
    Roland stockte.
    Das Monster hatte Nadine um die Taille gepackt. Über dem Boden verstreut lagen ihre Kleider. Er hatte sie ihr vom Körper gerissen.
    Neben dem Nachttischchen kauerten zwei Kinder. Vier und fünf Jahre alt. In dicken Bächen rannen ihnen die Tränen aus den Augen...
    ***
    Während der Rocker mit offenem Mund die nackte Frau und den Dämon anstarrte, nahm Roland ihm die Fahrradkette, die der Jüngling plötzlich aus irgendeiner seiner Taschen geholt hatte, aus der Hand.
    Das Monster stand am Fenster. Einen Flügel hatte es schon geöffnet. Es war gerade im Begriff gewesen, die Frau hinauszuwerfen. Der halbe Oberkörper hing schon über der Brüstung.
    »Dumarche!«, gellte Roland.
    Grunzend wandte sich das Monster um. Es ließ die Frau fallen wie eine Puppe. Sie hatte die Augen geschlossen. War sie nur ohnmächtig, oder schon...?
    Die Frau blieb mit verrenkten Gliedern liegen.
    »He, Mann«, stöhnte der Rocker tief aus seiner Brust, »wo bin ich da nur hineingeraten?«
    Er machte einen Schritt rückwärts. Dann dauerte es nur Sekunden, bis seine Schritte im Treppenhaus entschwanden.
    Dumarche, oder das, was von ihm geblieben war, zuckte wie unter einem Peitschenhieb. Kalte Wut leuchtete aus dem Gesicht. Die Augen glühten unnatürlich weiß.
    »Du weißt Gnade nicht zu schätzen, Copernic! Dafür werde ich dich zermalmen!«
    Er kam auf Roland zu. Nicht aufzuhalten, tödlich wie ein Panzer. Seine Lungen rasselten, die Mörderhände fuhren vor wie die Schaufeln eines Baggers.
    Roland wirbelte die Fahrradkette über seinen Kopf, ließ sie kreisen. Doch das Monster ließ sich nicht abhalten. Es kam immer näher und näher.
    Eine Hand fuhr hoch, unterbrach den Schwung der Kette, die sich wie ein Reptil um seine Hand wand.
    Leon Dumarche verspürte keinen Schmerz mehr. Das einzige Gefühl, das er hatte, war das Gefühl, töten zu müssen. Jetzt und hier.
    Nadine Colbert schlug die Augen auf.
    Große braune Augen. Und dann ihr Schrei des Grauens. Die Kinder weinten schrill auf, zogen die Händchen vor den Mund.
    »Mamii«, klagte das eine.
    Roland ließ die Kette los. Sie nützte nichts mehr.
    Er wich zurück. Seine tastenden Finger trafen auf die Lehne eines Stuhles.
    Das Monster hatte seinerseits begonnen, die Kette kreisen zu lassen. Ungleich stärker als vorher Roland. Der Stahl durchschnitt schrill pfeifend die Luft, rotierte stark genug, um Roland den Kopf vom Rumpf zu trennen.
    Das Gesicht des Monsters war eine grässliche, hassverzerrte Grimasse. Harte Falten hatten sich um seinen Mund gegraben.
    Roland riss den Stuhl an der Lehne hoch.
    Die Kette schlug die Stuhlbeine durch wie ein Metzgerbeil das Fleisch. Roland hatte nichts mehr, womit er sich wehren konnte. Und das Monster verkleinerte ständig den Zwischenraum. Roland ließ den Rest des Stuhles fallen, orientierte sich gehetzt aus den Augenwinkeln.
    Neben ihm die Stehlampe. Schon packte er sie, drehte sie um und hielt sie mit dem beleuchteten Ende dem Dämon entgegen, benützte sie wie eine Lanze.
    Es zischte, als die Birne zerbrach und Strom durch den Körper des Untoten schoss. Doch das Monster zuckte nicht einmal. Nur der harte Zug um den Mund wurde tiefer.
    Roland zog den Ständer zurück, setzte nochmals nach.
    Die Krone mit dem inzwischen zerfetzten und angeschmorten Schirm fuhr dem Monster genau ans Kinn.
    Ein zäher Widerstand, dann polterte der Kopf des Dämons auf den Boden, hüpfte über den Teppich.
    Feuer! jubelte es in Roland. Der Kopf lag vor dem Kamin, in dem zwei Buchenscheite glühten. Er musste den Kopf ins Feuer stoßen.
    Die Kette zischte Millimeter an seinem Gesicht vorbei, nahm Hautfetzen mit. Roland warf seinen Kopf zurück, stolperte, fiel hin, kam neben einem Tisch zu liegen.
    Der Körper des Dämons reagierte nicht darauf, dass er keinen Kopf mehr hatte. Nur dickflüssiges rotes Blut stieg in Blasen aus dem Rumpf und rann über das weiße, von Säure

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