Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Licht ab. Hin und wieder blitzte es in dem Lichtkegel auf, immer wenn das Licht gegen die dünnen Spinnwebennetze fuhr und die Fäden aussahen, als wären sie aus blankem Silber gesponnen. Die Wände waren nicht beigeputzt worden. Das nackte, unregelmäßige Gestein lag frei.
    Auch unter meinen Füßen knirschte der Dreck. Ich zerdrückte ihn mit den Sohlen, und ich ließ dabei den Lampenstrahl immer schräg über den Boden wandern.
    Gab es ein Versteck?
    Ich ließ den breiten Keller hinter mir zurück und erkundete weiterhin unbekanntes Gelände.
    Es blieb hier nicht bei dem einen Gang. Andere Quergänge zweigten ab wie Tunnels, in die ich hineinleuchtete.
    Auch dort gab es noch Kellerräume. Da die Türen fehlen, konnte man sehen, daß sie leer waren.
    Trotzdem hatte sich etwas verändert. Nicht äußerlich, es lag vielmehr am Geruch, der durch meine Nase wehte. Ein Gestank, der mir überhaupt nicht gefiel. Die Feuchtigkeit war zwar geblieben, aber ein anderer Duft hatte sie überlagert.
    Der Duft des Todes…
    Ghoulgestank…
    Ich schluckte und hielt dann den Atem an. Instinktiv wußte ich, daß ich mich einem Zentrum genähert hatte. Irgendwann in der nächsten Zeit würde mir eine Lösung präsentiert werden.
    Nur wußte ich nicht, wie oder wo es geschehen würde. Aber das bekam ich noch heraus.
    Ich konzentrierte mich auf den schwachen Leichengeruch. Dabei dachte ich an die Knochen, die von den beiden Kindern im Hof gefunden worden waren.
    Hatten die Mörder alles dorthin geschafft, oder lagen hier noch Reste der Leichen?
    Dem Geruch nach zu urteilen, mußte es hier Reste geben. Innerlich machte ich mich auf eine schreckliche Entdeckung gefaßt.
    Es war eine Täuschung.
    Sosehr ich auch suchte und leuchtete, ich bekam keinen Leichenrest zu Gesicht.
    Aber er war hier.
    In jede Nische leuchtete ich hinein. Graues, schmutziges Mauerwerk, altes Gestein, verklebt wirkend, als wäre auf ihm alter Speichel zu einer Masse zusammengetrocknet.
    Der Gestank blieb.
    Ich suchte in einer anderen Richtung weiter. Noch tiefer wagte ich mich in den Keller. Sogar die Höhe der Decke veränderte sich. Das merkte ich, als meine Haare über das Gestein hinwegstreiften.
    Jetzt müßte ich den Kopf einziehen.
    Ich trat mit dem rechten Fuß gegen etwas Weiches. Zuerst zuckte ich zurück, dann leuchtete ich nach.
    Es waren Kleidungsstücke. Nur alte Lumpen. Nichts, was den Verschwundenen gehört hätte.
    Weshalb lagen sie hier?
    Es gibt Tage, wo ich besonders mißtrauisch bin, und so ein Tag war dieser Tag.
    Daß die Lumpen hier lagen, mußte einen Sinn haben. Sie waren so schmutzig, daß ich mich nicht traute, sie mit den Händen anzufassen und in die Höhe zu heben. Aus diesem Grunde schob ich sie mit dem Fuß ein Stück zur Seite.
    Obwohl sich der Stoff noch unter meiner Sohle befand, spürte ich bereits die Unebenheit des Bodens. Etwas hatte sich nach oben gedrückt, es hatte eine runde Form.
    Ich tippte auf einen Gully. Sekunden später hatte ich den Be weis, denn da lag der Gully frei vor mir.
    Eigentlich hätte das Eisen im Licht meiner Lampe schimmern müssen. Das aber war nicht der Fall, es glänzte gar nichts. Ich sah mich gezwungen, in eine gebückte Haltung zu gehen, um den Gullydeckel genauer zu untersuchen.
    Es war kein normaler Gullydeckel!
    Der hier war nachgemacht. Als ich mit der Hand hineinfaßte, spürte ich keinen harten Widerstand, obwohl sich der Deckel vom Aussehen her nicht von den normalen auf der Straße unterschied. Ich klemmte meine Finger in eine der zahlreichen Lücken und brauchte nicht einmal viel Kraft aufzuwenden, um den Deckel anheben zu können.
    Vor mir lag das leere Loch! Ich schaute hinein.
    Nichts als Schwärze.
    Dann leuchtete ich in die Tiefe und sah die Steigeisen an der rechten Schachtwand. Mir wehte zudem ein Geruch entgegen, den ich nur als widerlich einstufen konnte. Der Schacht war nicht so tief, als daß sich das Licht verloren hätte, der Kegel erwischte einen Grund und malte sich dort als heller Kreis ab.
    Doch in diesem hellen Kreis schimmerte etwas, da noch heller war, zwar nicht leuchtete, sich dennoch deutlich abhob.
    Es waren bleiche Knochen!
    Ich schluckte und würgte zugleich, denn dort unten hatte ich eine Opferstätte der Ghouls gefunden.
    Wahrscheinlich hatten sie sich dort mit ihrer Beute zurückgezogen, um das zu tun, an das ich nicht einmal zu denken wagte.
    Sollte ich hinabsteigen, mich dort umsehen oder lieber zurückgehen und den beiden Schwestern einige Fragen

Weitere Kostenlose Bücher