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0743 - Finsternis

0743 - Finsternis

Titel: 0743 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir schon sagte, halten wir von der Weißen Macht die Augen auf. Wir haben herausgefunden, daß sich die Kreaturen der Finsternis zu einem Bund zusammenschließen wollen. Sie möchten auch einen Anführer bekommen, der ihnen sagt, wo es langgeht. Das war in den Urzeiten auch so, da hieß der Anführer Luzifer, und er war ein ehemaliger Engel, dem das Streben nach der absoluten Macht zum Verhängnis geworden ist.«
    »Soll sich das hier wiederholen?«
    Ein sehr ernster Blick traf mich. »Alles deutet darauf leider hin, John.«
    »Luzifer also?«
    »Nein.«
    »Das weißt du genau?«
    »Du kannst es mir glauben«, erklärte sie nickend. »Wir haben schon unsere Erfahrungen gesammelt. Es ist nicht Luzifer, es ist, sagen wir mal, eine ähnliche Person, Gestalt oder ein ähnliches Wesen. Es hat auch einen Namen. Es heißt Henoch!«
    Ich saß still. Da war der Name wieder gefallen, den ich schon einmal gehört hatte, wobei ich allerdings nicht dazu gekommen war, mich näher damit zu beschäftigen.
    Mein Schweigen hatte Franca etwas irritiert. »Du bist so still. Denkst du über ihn nach?«
    »Sicher.«
    »Kennst du ihn?«
    Ich zündete mir eine Zigarette an, schaute dem aus meinen Nasenlöchern fließenden Rauch nach, nickte und sagte dann mit leiser Stimme: »Ja, ich kenne ihn.«
    »Und weiter?«
    »Willst du eine Erklärung von mir?«
    »Die hätte ich gern, weil ich wissen möchte, wie weit du über die Anfänge informiert bist.«
    »Bestimmt nicht so gut wie du.«
    Sie lächelte mich an. »Versuch es trotzdem - bitte.«
    »Ich liege sicherlich nicht falsch, wenn ich sage, daß Henoch einer der Urväter der Engel ist.«
    »Weiter bitte…«
    »Henoch soll damals noch über den sieben Erzengeln gestanden haben, wenn ich den Mythos richtig verstanden habe.«
    »Das hast du, John«, sagte sie. »Weißt du auch, weshalb er über den anderen stand?«
    »Nein.«
    »Weil er anders war.«
    »Wie anders.«
    Sie räusperte sich. »Wie stellt man sich einen Engel vor?« Franca gab die Antwort selbst. »Als Wesen, die man mit dem Begriff feinstofflich umschreiben kann. Auf deren Rücken Flügel wachsen, damit sie sich durch die Lüfte bewegen können, um so sehr schnell von einem Ort zum anderen zu gelangen.«
    »Wunderbar, Franca. Bisher stimmen wir in unseren Ansichten überein.«
    »Aber Henoch war anders.«
    »Wie?«
    »Es war ein Geist, er war nicht sichtbar. Er gehörte nicht zu den mehr körperlichen oder begreifbaren Engeln, sondern zu den visionären optischen Geschöpfen, die sich durch den Himmel bewegen. Er ist also nicht sichtbar gewesen, obwohl es ihn gab.«
    »Dann war Henoch ein Geist!«
    »Er ist ein Geist, John!« korrigierte sie mich.
    Sie hatte das Wort ist besonders betont, und ich wußte Bescheid. »Er lebt noch.«
    »Er existiert.«
    »Gut, auch das.« Ich drückte meine Zigarette aus. »Wenn ich mir alles durch den Kopf gehen lasse und dabei an Henoch hängenbleibe, komme ich zu dem Entschluß, daß er den normalen Engeln nicht eben positiv gegenübersteht.«
    »Das stimmt.«
    »Er ist auch ein Abtrünniger gewesen? So wie Luzifer?«
    »Nicht direkt.«
    »Woher weißt du das?«
    Franca hob die Schultern. »Ich gebe zu, daß ich mich dabei zumeist auf Legenden verlasse. Aber wie das so ist, viele Menschen glauben eben an Legenden und verändern sie dann zu einer Wahrheit, die nur für sie interessant ist.«
    »Gut, bleiben wir bei Henoch. Er wurde zu einem Abtrünnigen, wenn ich das richtig sehe.«
    »Ja, später dann. Er frönte zudem seinen Gelüsten, und da muß ich sagen, daß es ja nicht nur männliche Engel gibt, sondern auch weibliche, die sogar die Prostitution eingeführt haben, sagt man in der Überlieferung oder Legende.«
    »Lilith!«
    Francas Augen weiteten sich für einen Moment. »Gut getippt, John. Es ist Lilith, die in diesem Film ebenfalls eine nicht unbeachtliche Rolle spielt, denn ausgerechnet an sie hat sich Henoch gewandt, denn sie war praktisch der Auslöser für seine Veränderung. Beide taten sich zusammen und schlossen einen Pakt, wobei sie den unheiligen Segen Luzifers bekamen. Er hatte nichts dagegen.«
    Allmählich klärte sich das Bild, und diesen Begriff der Finsternis sah ich wie eine drohende Vision erscheinen. Über meinen Rücken streifte eine unsichtbare kalte Hand, denn die Verbindung Lilith/Henoch jagte mir Angst ein.
    »Denkst du nach?«
    »Und ob. Ich versuche nur, die Kreaturen der Finsternis mit in diesen Reigen hineinzupacken.«
    »Das ist simpel. Jeder, der glaubt,

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