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0760 - Chaos in der Koboldwelt

0760 - Chaos in der Koboldwelt

Titel: 0760 - Chaos in der Koboldwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Der Regenbogen erschien ihr wie eine Brücke in ein anderes Land oder eine andere Dimension. Eva wusste nicht, woher sie dieses Wissen hatte.
    Doch sie war völlig anders als die Menschen in der Umgebung, durch die sie ritt, und ihr war klar, dass sie nicht hierher gehörte.
    Jemand, Etwas, hatte sie geschickt. Ihr Auftreten unterlag einer Gesetzmäßigkeit, die jedoch ein Zufallsgenerator auszusuchen schien. Dunkel erinnerte sich Eva, dass es Kräfte gab, vor denen sie große Angst hatte - Magie, die sie mied und die doch ein Teil von ihr war…
    ***
    Über Château Montagne hatte sich das Gewitter inzwischen ausgetobt. Der Himmel glänzte wie blank geputzt. Fooly hockte unglücklich bei Zamorra und Nicole im Zimmer.
    »Drachen fürchten sich vor Gewitter«, sagte er. »Das ist das Einzige, wovor sie im Drachenland überhaupt Angst haben.«
    »Und vor Dämonen?«, fragte Zamorra.
    »Die fürchten die großen Drachen nicht. Ihre Drachenmagie schlägt sie zurück. Sie ist mächtiger als alles andere. Jetzt brauche ich eine Stärkung.«
    Gerade wollte er sich über die Reste des umfangreichen Brunchs hermachen, den Zamorra und Nicole vor sich am Tisch hatten.
    Plötzlich riss er die tassengroßen Augen mit den geschlitzten Pupillen noch weiter auf.
    »Da sind schreckliche, furchtbare, böse, üble, drachen-verzehren-wollende, eklige Kobolde!«, rief er und blies ein wenig Feuer aus den Nüstern.
    »Wo?« fragte Zamorra.
    »Dort, auf dem Regenbogen.«
    Tatsächlich. Auf dem leuchtenden Regenbogen rutschten ein halbes Dutzend blauer Wesen mit zottig abstehenden Haaren entlang. Es schien ihnen viel Spaß zu machen, denn man hörte sie juchzen und jauchzen.
    »Juchhe! Yipp - hurra!«
    Zamorra, Nicole und der Drache starrten verblüfft auf die Szene. Auch andere Bewohner des Château Montagne hatten die auf dem Regenbogen rutschenden Kobolde gesehen. Rufe ertönten vom Schlosshof und aus dem Park, wo Lady Patricia Saris mit ihrem neunjährigen Sohn stand.
    Die Kobolde näherten sich.
    »Zamorra!«, ertönte ihr Ruf. »Hilf uns!«
    »Das Koboldland ist in Gefahr!«
    »Ich glaube es nicht«, sagte Nicole, die wie Zamorra inzwischen angezogen war. »Ob Ixi dabei ist?«
    An das kecke Koboldmädchen und was sie mit ihr im Koboldland erlebt hatten, erinnerten sie und Zamorra sich noch gut. [8]
    »Da ist kein Mädchen dabei«, sagte Zamorra.
    »Ach«, bemerkte Nicole spitz. »Sowas siehst du auch auf die große Entfernung. Männer!« Es hatte den Anschein, als würden die Kobolde direkt in den Schlosshof purzeln. Regenbogenrutschen war etwas, das jedem Kobold großen Spaß bereitete.
    Mit einem Mal geschah etwas wirklich Ungeheuerliches. Die riesige Hand, die zuvor schon erschienen war und Château Montagne angegriffen und gedroht hatte, war plötzlich wieder da. Groß wie ein ungeheures Scheunentor griff sie zu. Wie jemand, der Fliegen fangen wollte, schnappte sie nach den Kobolden.
    Aber sie erwischte nur einen. Die anderen sprangen seitlich oder nach oben von dem Regenbogen weg und entgingen ihr. Der Kobold jedoch, der gefangen worden war, schrie hoch und schrill.
    Jäh verstummte sein Schrei.
    Im nächsten Augenblick packte die Riesenhand den Regenbogen und verbog ihn. Für einen Moment verknotete sie ihn, während erneut das teuflische, dröhnende Gelächter durch das Loiretal gellte.
    Abermals drohte die geballte Faust zum Schloss hin. -Nicole zeigte ihr den Mittelfinger.
    Ein Wutschrei gellte, die Geste war verstanden worden. Die Hand verschwand und der Regenbogen präsentierte sich noch immer vor dem jetzt wieder sonnigen Himmel.
    »Unglaublich«, sagte Nicole. »Der Dämon hat den Kobold umgebracht, glatt zerquetscht. Aber wo sind die fünf anderen abgeblieben?«
    »Das wüsste ich auch gern«, sagte Zamorra.
    Sein Handy klingelte, die neueste Entwicklung von Tendyke Industries, internetfähig, mit allen Finessen. Zamorra hatte es so programmiert, dass er nicht von jedermann angerufen werden konnte. Der Meister des Übersinnlichen liebte es nicht, zu der für ihn frühen Stunde von jedermann gestört zu werden.
    Er kannte die am Display angezeigte Nummer. Es handelte sich um die der besten weil einzigen Kneipe im Dorf unterhalb des Schlossbergs.
    »Au Diable« hieß sie - Zum Teufel.
    Zamorra nahm den Anruf entgegen, und die Stimme des Wirtes Mostache drang an sein Ohr. »Professor, du musst sofort herkommen! Hier in meinem Lokal sitzt jemand, der mir nicht geheuer ist. Sein Bart brennt!«
    »Dann schüttet ihm doch einen

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