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077 - Zu Gast bei Mr. Vampir

077 - Zu Gast bei Mr. Vampir

Titel: 077 - Zu Gast bei Mr. Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Randa
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wissen weshalb. Seit sie das Restaurant verlassen haben, ist sie wieder ruhelos.
    Fauchard hebt die Schultern. „Wir brauchen auch nicht zu beweisen, daß er wahnsinnig ist. Eine simple Sinnesverwirrung würde genügen.“
    „Dem kann ich aber als Mediziner nicht beipflichten!“
    „Ich glaube, ich habe den Leggatt-Komplex … Ich bringe es nicht über mich, mich mit den Beweisen zu begnügen, die ihn als unschuldig klassifizieren. Und die anderen Beweise sind nicht sehr stichhaltig.“
    „Die anderen?“
    „Ich werde Ihnen alles erklären, aber zuerst bitte ich Sie, mir den Mann weiterzubeschreiben.“
    „Wie gesagt, ich kann nichts Definitives sagen“, meint Morestier mit einer bedauernden Handbewegung. „Ich bin kein Psychiater. Aber er macht auf mich jedenfalls einen unerfreulichen Eindruck.“
    „Auf mich auch“, pflichtet ihm der Kommissar bei. Er lächelt. „Er macht den verwirrenden Eindruck eines alten jungen Mannes, nicht wahr? Das kann die Erklärung sein, und zugleich damit können wir unsere Vermutungen begraben.“
    „Das kann auch die Bestätigung für unsere Vermutungen sein“, sagt Morestier skeptisch.
    „Nein. Denn augenblicklich müßte er sich in einem normalen Geisteszustand befinden, denn er hatte die Gelegenheit sich zu sättigen.“
    „Jeannine wurde nicht vergewaltigt.“
    „Das Blut…“
    Die junge Frau fühlt Übelkeit in sich aufsteigen. Sie erinnert sich daran, wie der kalte Stahl in die Haut an ihrem Hals eindrang. Dann senkten sich zwei trockene Lippen auf die Wunde…
    Der Wirt bringt den Kaffee; er ist ein großer, dicker Mann mit glänzenden Hosen und einer weißen, nicht allzu sauberen Schürze um den enormen Bauch.
    Jeannine rührt ihre Tasse nicht an. Mit starrem Blick fixiert sie den leeren Saal vor ihren Augen, ohne etwas zu sehen.
    „Und die Blumen?“ fragt Morestier plötzlich.
    „Die Blumen?“
    „Er mußte sie doch irgendwo kaufen! In dieser Jahreszeit ist es nicht einfach, so ausgesucht schöne Rosen aufzutreiben!“
    „Daran habe ich auch schon gedacht. Unsere einzige Chance war, daß er sie hier in der Umgebung gekauft hat. Einer meiner Männer hat sämtliche Blumengeschäfte kontrolliert.“
    „Und?“
    „Nichts. Und ich kann nicht alle Blumenhändler der ganzen Stadt kontrollieren lassen.“
    „Das heißt, daß wir diese Spur nicht verfolgen können!“
    „Das fürchte ich.“
    „Und was erfuhren Sie bei Ihren Nachforschungen nach den anderen Verschwundenen?“
    Der Kommissar zögert lange; er hat offensichtlich etwas erfahren, aber er möchte es nicht gern mit Jeannine und dem Arzt besprechen.
    „Weshalb zögern Sie, Kommissar?“
    „Ich habe Angst Ihnen falsche Hoffnungen zu machen, oder Sie nehmen das, was ich gehört habe, zu ernst …“
    „Es ist also etwas Wichtiges?“ bohrt der Arzt weiter.
    „Das ist noch nicht sicher.“
    „Es betrifft die drei jungen Frauen?“
    „Nein, nur eine. Greta Wyburg.“
    Morestier lehnt sich unwillkürlich ein wenig weiter in seinem Sessel zurück.
    „Wir haben die Zeugenaussage einer ihrer Freundinnen“, fährt Fauchard fort. „Am Morgen, bevor sie verschwand, gestand Greta ihr, daß einer ihrer Bewunderer ihr eine runde Summe geboten hätte, wenn sie sich von ihm fotografieren ließe.“
    „Leggatt ist doch ein pensionierter Fotograf, oder?“
    „Daran habe ich auch gedacht … natürlich gibt es keine Zweifel über die Art Fotos, die der Unbekannte von ihr wollte…“
    „Und hat Greta Wyburg akzeptiert?“
    „Ihrer Freundin hat sie gesagt, daß sie annehmen würde.“
    „Das bringt ein wenig Licht in die Sache.“
    „Ja und nein“, meint der Kommissar nachdenklich. „Bei Jeannine war von keinerlei Fotos die Rede, weder von obszönen, noch von anderen…“
    „Vielleicht waren die Fotos nur ein Vorwand, um Greta Wyburg in eine Falle zu locken!“
    Fauchard schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Die Fotografien waren ganz gewiß von großer Wichtigkeit für ihn, sonst hätte er doch nicht einen Vorwand gewählt, der zwangsläufig den größten Verdacht auf seine eigene Person wirft. Vorausgesetzt, daß es sich um Leggatt handelt. Aber es gibt noch andere Anzeichen, die auf ihn weisen.“
    „Ja?“
    „Ich habe eine zweite Zeugenaussage. Ein Kellner in dem Nachtklub, in dem Greta Wyburg arbeitete, hat sie mehrmals in Gesellschaft eines reichen Fremden gesehen, der wahrscheinlich Engländer war. Und seine Beschreibung stimmt auffallend mit der Leggatts überein.“
    „Nun, das

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