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0808 - Das unheimliche Herz

0808 - Das unheimliche Herz

Titel: 0808 - Das unheimliche Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bis nahe an die Ufer des Kanals heran.
    An der rechten Seite schimmerte bereits ein silbrig dunkler Wasserarm. Ich wusste, dass wir in diese Richtung mussten, um den Jachthafen zu erreichen.
    »Bitte, Bob, wo bleibt die Antwort?«
    »Sie hatte Furcht vor ihnen, aber nicht, weil sie selbst damit zu tun bekam, Kiki zitierte da mehr ihre Mutter, die sie immer wieder vor diesen Dingen gewarnt hatte. Sie ist Kreolin und steht gewissen Phänomenen aufgeschlossener gegenüber als die Weißen.«
    Ich verzog den Mund. »Dann bleibt uns wirklich nicht viel.«
    »Das sehe ich leider auch so.«
    Ich ließ meinen Blick wieder über die Uferregion streifen und entdeckte ein knallgelbes Fahrzeug, das sich auf irgendeinem schmalen und nicht geteertem Weg fortbewegte, auch daran zu erkennen, dass dünne Staubwolken in die Höhe gewirbelt wurden. Dass ein Fahrzeug am Kanal entlangfuhr, war nichts Außergewöhnliches, mich störte nur dabei, dass es sich so langsam fortbewegte, als wollte es mit uns Schritt halten und uns auf keinen Fall überholen.
    Es stoppte.
    Auch wir hatten noch mehr an Fahrt verloren. Wir mussten warten, bis uns die beiden Schlepper eine Weiterfahrt und ein Abbiegen ermöglichten.
    Ich machte Bob auf den gelben Wagen aufmerksam.
    Er schaute hin, hob die Schultern und fragte: »Wieso, was ist denn mit ihm?«
    »Kennst du ihn?«
    Bob nahm es mit der Antwort genau. Er warf dem Wagen noch einen Blick zu, bevor er den Kopf schüttelte. »Nein, John, nicht dass ich wüsste. Es ist ein normales Fahrzeug. Was stört dich an ihm?«
    »An dem Wagen nichts, auch die Farbe ist mir egal. Nur ist das Auto ziemlich langsam gefahren worden. Sein Lenker fuhr nicht schneller als wir. Er blieb mit dem gelben Auto auf einer Höhe, und das hat mich misstrauisch gemacht. Und jetzt hat er gehalten.«
    Bob stellte sich auf die Zehenspitzen. Mehr sehen konnte er trotzdem nicht, und Suko, der sich ebenfalls in das Führerhaus drängte, bestätigte meine Vermutung. Auch ihm war das Fahrzeug aufgefallen. Damit war es mit unserer relativen Lässigkeit vorbei.
    »Am liebsten würde ich von Bord gehen und den Leuten dort einen Besuch abstatten«, murmelte er.
    Schräg schaute ich ihn an. »Gehst du davon aus, dass in dem Fahrzeug mehrere sitzen?«
    »Ja.«
    »Lass es lieber bleiben!«, warnte Bob. »Außerdem wird die Fahrrinne gleich frei.«
    Er hatte Recht. Ein flacher gewaltiger Koloss schob sich vor uns her undüberquerte die Wasserkreuzung. Er fuhr geradeaus weiter, nahm den direkten Weg zum Hafen, dessen Umrisse sich wie ein schwach gezeichnetes Bild in der Ferne abhob. Im Glanz der Sonne wirkten die hohen Türme der Silos und die Skelette der Kräne wie Teile einer futuristischen Welt, die nur für Auserwählte zugänglich war.
    Der Querkanal war nicht so aufwendig gebaut worden wie unser.
    Zwar hatte man die Wände abgestützt, aber es war auf Beton verzichtet worden, so dass das Wasser zwischen Böschungen stand und auch deren dunkelgrüne Farbe angenommen hatte, denn auf den Hängen wuchs dichtes Strauchwerk, durchzogen von fettig wirkenden Sumpfpflanzen. Sie hatten ihre Arme oft wie Tentakel ausgestreckt und dann auch nach unten gedrückt, als wollten sie mit ihren Enden das dunkle Kanalwasser schlürfen.
    Suko und ich hatten Bob die Führung des Boots wieder überlassen und standen an der Backbord-Reling. Unsere Blicke glitten über das nahe Ufer hinweg, und natürlich galt die Aufmerksamkeit dem gelben Fahrzeug, das noch immer stand und von sattgrünen Sträuchern gut gedeckt wurde.
    Dennoch entdeckte Suko den hellen Reflex. Er drehte sofort den Kopf zu mir hin.
    Ich nickte.
    »Dann hast du es auch gesehen?«
    »Sicher.«
    »Da könnte jemand ein Glas vor seine Augen gehalten haben, um uns besser unter Kontrolle zu halten«, sagte er. »Ob die nicht wissen, dass auch wir sie gesehen haben?«
    »Sie halten sich eben für super.«
    »Sollen sie…«
    Der gelbe Wagen setzte sich wieder in Bewegung. Er rollte so langsam an, dass keine Staubwolken in die Höhe wirbelten. Sobald wir aber den neuen, und auch schmaleren Kanal erreicht hatten, gab der Fahrer Gas und brauste davon. Jetzt wirbelte der Staub wie graugelber Nebel auf und verdunkelte unsere Sicht.
    »Es ist weg!«, murmelte Suko.
    »Bist du sicher?«
    »Vorerst zumindest.«
    Ich schwieg und betrat das Ruderhaus. Bob Crane hatte ebenfalls gesehen, was passiert war. »Es hat ein Zufall sein können«, sagte er.
    »Vielleicht waren das Kontrolleure, die bei ihrem Job die Ufer

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