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0820 - Horror-Baby

0820 - Horror-Baby

Titel: 0820 - Horror-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geworden…
    ***
    »Mr. Hamilton – bitte, einen Moment noch!«
    Jake Hamilton hatte schon die gläserne Ausgangstür erreicht, als er die Stimme hörte, stoppte und sich umdrehte. Einer seiner Mitarbeiter lief auf ihn zu. Er schwenkte einige Papiere, keuchte heftig und hatte einen roten Kopf vor Anstrengung.
    Hamilton stellte die Tasche ab. »Ja, was ist denn noch, Dean?«
    »Die Pläne, Chef.«
    »Welche?«
    »Die Sache in Chelsea.«
    »Was ist damit?«
    »Der Kunde rief gerade an.«
    »Was wollte er?«
    »Noch einmal eine Überprüfung. Er war mit dem Preis nicht einverstanden.«
    Jake Hamilton presste die Lippen zusammen. In seinen hellblauen Augen schimmerte Ärger. Dieser Job war verrückt, es lief einfach nicht normal. Er saugte schnaufend die Luft durch die Nase ein und fragte dann mit möglichst ruhiger Stimme: »Was hat der Mann genau gewollt?«
    »Das sagte er mir nicht. Er wollte einzig und allein mit Ihnen sprechen, Sir.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Dass ich versuchen werde, Sie noch zu stoppen.«
    Hamilton lächelte. »Das haben Sie sehr gut gemacht, Dean. Sie werden jetzt zurückgehen und dem guten Mann sagen, dass Sie mich nicht mehr gefunden haben. Es ist Freitag. Ich habe mir diesen Nachmittag frei genommen, und ich werde mich von keinem Kunden stören lassen. Es ist mein erster freier Nachmittag seit Monaten, und ich habe ihn meiner Frau versprochen. Dieses Versprechen kann ich einfach nicht brechen.«
    Dean nickte. »Ja, Sir, ja, das werde ich sagen. Soll ich noch einen Termin vereinbaren?«
    Der Chef des Architekturbüros überlegte. »Sagen Sie ihm, ich würde am Montag im Laufe des Vormittags anrufen. Alles andere wird sich ergeben.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    »War sonst noch was?«
    »Nein.«
    Jake Hamilton bückte sich und hobseine Tasche an. »Dann wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende.«
    »Danke gleichfalls, Sir.«
    Hamilton wandte sich wieder der Tür zu. Er war froh, das Haus verlassen zu können, in dem er auf der vierten Etage Büroräume angemietet hatte. Für ihn arbeiteten fünf Mitarbeiter, und Hamilton war zufrieden, was die Auftragseingänge anging. Als Architekt hatte er sich einen Namen gemacht. Er war nicht zu verrückt, aber auch nicht zu konventionell. Er produzierte Ideen, die gefielen.
    Zweimal hatten Fachblätter über ihn berichtet, was ihm noch mehr Aufträge eingebracht hatte.
    Als er das Haus verließ, empfing ihn ein leichter Wind, der sein graues Haar in die Höhe wehte. Obwohl erst fünfunddreißig, war er bereits ergraut, trotzdem gehörte er zu den von der Natur begünstigten Menschen. Jake Hamilton war eine markante Erscheinung, immer sonnenbraun, und es waren besonders seine Augen, die Frauen faszinierten.
    Er kleidete sich gut, und sein Auftreten zeigte genau die Sicherheit, um Geschäftspartnern zu imponieren.
    An diesem Freitag jedoch hatte er das Geschäftliche vergessen, denn er musste endlich sein Versprechen erfüllen, auf das Linda, seine Frau, so lange gewartet hatte.
    Ein freies Wochenende.
    Zwei Tage nur für sie beide, das war nötig, das brauchten sie, denn es war einiges bei ihnen schief gelaufenin der letzten Zeit. Hamilton wollte darüber nicht nachdenken, als er die Tiefgarage anvisierte, die zu dem Bürohaus gehörte. Dort unten parkte sein Porsche, den er so liebte und für sein Leben gern fuhr.
    Die Garage war zwar ebenso neu wie das Haus, aber dennoch nur wenig erhellt. Man hatte am Licht gespart, sodass trotz der weiß getünchten Wände ein ständiges Halbdunkel herrschte. Um diese Zeit war die Garage noch ziemlich voll. Die Autos standen da wie in Schlaf gefallene Tiere, die darauf warteten, geweckt zu werden.
    Jake Hamilton hatte seinen hellen Mantel über den lindgrünen Anzug gestreift. In seinem Innern war ein seltsames Gefühl, ein nervöses Kribbeln wie eine Warnung. Es lief nichts mehr so, wie er es sich gedacht hatte. Zwar lag das Weekend vor ihm, aber noch war er nicht zu Hause, und die Garage kam ihm plötzlich unheimlich vor.
    Trotz dieses Gefühls ging er nicht schneller. Er behielt den Schritt bei, drehte sich nur ab und zu um, weil er sehen wollte, ob irgendwo jemand lauerte.
    Eine fremde Gestalt war nicht zu entdecken, was allerdings nichts besagte, denn es gab genügend Schatten, die sie schützten.
    Der Architekt musste sich nach links wenden, um seinen Porsche zu erreichen. Er fuhr ihn jeden Morgen rückwärts in die Parktasche hinein, die mit der Wand abschloss. So brauchte er nicht zu rangieren, wenn er

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