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0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Impulsformen erkannte der Vario, daß es sich um die elektronische Repräsentation eines Bildes handeln müsse.
    Er setzte die Signale in der entsprechenden Reihenfolge aneinander und erhielt in der Tat eine optische Darstellung, die zwar ziemlich primitiv war, schwarz-weiß mit einer eng begrenzten Anzahl von Grautönen, trotzdem aber an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrigließ.
    Das Bild zeigte den Kommandostand. Roctin-Par und Julian Tifflor lagen am Boden, Die Waffe in der Hand des Vario schien unnatürlich aufgebläht. Der Fremde selbst aber war auf diesem Bild im Begriff, sich aufzulösen. Er war in tausend Bestandteile zerfallen, die wie unter dem Druck einer Explosion nach allen Seiten davonzuschießen schienen.
    Der Vario begriff. Was er sah, war eine zu elektronischen Impulsen umgewandelte Regung des fremden Bewußtseins.
    Das Wesen mit dem Steinschädel hatte begriffen, daß das, was sein Gegenüber in der Hand trug, eine Waffe war. In seiner Furcht sah es die Waffe sich entladen. Durch den Treffer wurde das fremde Wesen vernichtet.
    Diese Analyse hatte der Vario mit der Geschwindigkeit positronischer Rechenvorgänge abgewickelt.
    Es war nicht einmal eine Millisekunde darüber vergangen. Mit derselben Geschwindigkeit formulierte er eine Antwort. Er bot dem Fremden zwei Alternativen an. Er zeigte ihm sein eigenes Bild - mit der aufgeblähten Waffe und dem zerfetzten Körper - und gleich darauf noch ein anderes: Roctin-Par und Julian Tifflor hatten sich erhoben, die Waffe war verschwunden, der Fremde intakt.
    Das fremde Wesen verstand. Der Vario empfing ein neues Bild.
    Es zeigte ihn selbst und daneben ein Abbild der Space-Jet. Bewegung kam in das Bild. Die beiden Figuren vertauschten die Plätze. Die Space-Jet erschien am oberen Bildrand, der Vario am unteren - dann das Fahrzeug am rechten und der Robot am linken. Das ständige Vertauschen der Figuren deutete Ratloskeit an.
    Der Vario verstand, was der Fremde wollte. In akustische Signale übersetzt, lautete seine Sendung: „Wer bist du? Was ist das für ein Fahrzeug?"
    Der Vario antwortete mit einem Bild des Planeten Olymp.
    Dann vergrößerte er einen Ausschnitt des Bildes und zeigte eine Menschenmenge, in deren Mitte er sich selbst befand -angetan mit dem Ornat des Kaisers von Olymp. Das war einfach. Seine Antworte lautete also: „Ich bin der Kaiser von Olymp."
    Mit einer Serie anderer Bilder beantwortete er auch die zweite Frage.
    „Dieses Fahrzeug gehört den Wesen, die die Welt Gäa bewohnen."
    Die Konversation zwischen den beiden ungleichartigen Geschöpfen entwickelte sich nun immer rascher und fließender.
    Der Vario erfuhr, daß das Wesen mit dem Steinschädel ein Aufpasser war und von der Welt der Trümmerleute kam.
    Über die Trümmerleute hatte der Roboter von Kershyll Vanne gehört. Er begriff, daß dem Auf passer etwas Ähnliches widerfahren sein mußte wie damals Vanne, der zusammen mit dem Kelosker Sorgk und dem Laren Germaar-Vonk in ein anderes Universum verschlagen worden war.
    Der Vario wollte wissen, warum der Aufpasser die beiden Männer im Kommandostand getötet habe.
    Darauf versicherte ihm dieser, daß die beiden nur bewußtlos seien, und fuhr fort: „Sie hätten mich gehindert zu tun, was ich tun mußte."
    „Was ist das?" fragte der Vario.
    „Eure Feinde herbeirufen!"
    „Wozu das?"
    „Sie kontrollieren den Zerfallsprozeß der sterbenden Sonne.
    Sie können dafür sorgen, daß ich wieder dorthin gelange, wohin ich gehöre."
    „Das läßt sich auch anders einrichten", sagte der Vario.
    Er begann, sich um die beiden Bewußtlosen zu kümmern. Der Aufpasser konnte ihm nicht erklären, auf welche Art und mit welcher Waffe er Tifflor und Roctin-Par angegriffen hatte.
    Der Vario verstand nur soviel, daß es sich bei der Waffe nicht um ein Gerät handelte, das der Aufpasser bei sich trug, sondern um einen Bestandteil seines Körpers, also um einen natürlich gewachsenen Mechanismus, der dem Angriff ebenso wie der Verteidigung diente.
    Während der Vario die Bewußtlosen mit Medikamenten versorgte, die ihren Lebensgeistern auf die Sprünge halfen, setzte er die Unterhaltung mit dem Fremden fort. Er fragte ihn nach seiner Herkunft und wollte wissen, wer die Trümmerleute waren.
    Der Aufpasser besaß längst nicht soviel Wissen, als daß er alle Fragen hätte beantworten können.
    Trotzdem entfaltete sich vor dem Vario die bizarre Geschichte eines vermutlich schon längst untergegangenen Volkes, das den Kosmos auf der Suche nach

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