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0840 - Das Drachenmädchen

0840 - Das Drachenmädchen

Titel: 0840 - Das Drachenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Kopf. Eines Kommentars enthielt sie sich, aber Shao wollte mehr wissen. »Er nimmt uns nicht ernst, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Was meinen Sie zu den Defekten?«
    »Es ist der Beginn. Sehr locker, nicht mal gefährlich, aber das wird noch kommen.«
    Shao und Suko schwiegen. Sie waren hier nicht die absoluten Fachleute, diese Kompetenz mußten sie Madame Chu schon zugestehen.
    Jasper Kent hatte die Geräte eingesammelt und sie in einer Aktentasche verstaut. Er ging nicht mehr zu den Besuchern, sondern rief ihnen zu, daß er in einer Stunde wieder zurück sein wollte. »Dann wünsche ich Ihnen noch eine erfolgreiche Geisterjagd.«
    Niemand gab ihm eine Antwort.
    Kent war im Streß. Er hatte es eilig. Dementsprechend schnell ging er auf einer der beiden Seitentüren zu, die wesentlich schmaler waren als der große Eingang.
    Er drückte sie auf und…
    Nein, er hatte es versucht, sie aufzudrücken. Als seine Verwünsche durch die Halle schallten, schauten alle hin und sahen, wie er den Griff festhielt, zerrte, drückte, aber es nicht schaffte, die Tür zu öffnen.
    Es gab Zuschauer, die staunten, nicht aber Madame Chu. Sie hatte auch für dieses Phänomen eine Erklärung. »Es kann es nicht. Er wird die Tür nicht öffnen können, ich weiß es. Die Geister sind in der Lage, sie zu versiegeln. Sie sind uns überlegen, aber er will sie nicht akzeptieren.«
    Das tat Kent tatsächlich. Er versuchte es an den drei Türen, und keine ließ sich öffnen. Etwas geknickt, aber noch immer wütend kehrte er zurück. »Was soll das bedeuten?« fuhr er die Besucher an.
    »Sie kommen nicht mehr raus«, erwiderte Suko.
    »Ach ja. Und weiter?«
    »Warten Sie hier?«
    »Auf wen oder was?«
    »Bis wir möglicherweise den Bann gebrochen haben. Sie müssen akzeptieren, Mr. Kent, daß hier Kräfte am Werk sind, die Sie nicht beeinflussen können. Sie sind den Menschen und auch ihrer Technik über. Das ausgerechnet in Hongkong.«
    Kent hatte einen roten Kopf gekriegt. Aus seinen grauen Augen starrte er Suko hart an, dann trat er mit dem Fuß auf und drehte sich scharf um. »Telefon!« rief er.
    »Sir, alle Leitungen sind tot.« Einer der Männer hielt einen Höher hoch. »Wir haben es schon versucht…«
    Kent riß ihm den Hörer aus der Hand. Seine Wut stieg, aber er war nicht zu schaffen. Die Verbindung nach draußen war einfach weg. Trotzdem gab er nicht auf. Er schickte einen Mann hinunter in das Kraftwerk, praktisch in den Bauch des Hauses, um dort nachzuschauen, ob ein technischer Defekt vorlag.
    Die beiden rannten augenblicklich los. Madame Chu hatte für ihre Aktion nur ein müdes Lächeln übrig.
    Suko dachte an die Fahrstühle und hoffte, daß sie zumindest funktionierten. Allerdings brannte noch das Licht, und so konnte er davon ausgehen, daß im Innern des Hauses die Technik auch weiterhin funktionierte. »Wir sollten endlich fahren«, schlug er vor.
    »Ja, Eile ist geboten.« Madame Chu verdrehte die Augen. Sie schaute zur Decke, als könnte sie dort die Lösung finden.
    Suko ließ beide Frauen vorgehen. Er selbst wollte noch ein paar Worte mit Jasper Kent wechseln, der aber war zu beschäftigt. Er versuchte immer wieder, Kontakt nach draußen zu finden, aber der Erfolg blieb ihm versagt. Die Sprechgeräte hatte er wieder ausgepackt und vor sich auf das Pult gelegt, doch auch sie funktionierten nicht.
    Suko ließ die beiden Frauen in den Lift steigen und folgte ihnen. Shao berührte mit dem Finger die entsprechende Sensortaste, die Türen schlossen sich, und schon jagte der Lift in die Höhe.
    Keiner von ihnen redete.
    Suko lehnte an der Wand ebenso wie Shao. Beide hielten den Blick auf ihre Schuhspitzen gerichtet, während die zwischen ihnen stehende Madame Chu zur Decke schaute und die Aktentasche mit beiden Händen fest umklammerte.
    »Wir werden sie sehen«, sagte sie leise. »Ich spüre es. Li Warren wird uns begegnen.«
    »Was macht Sie so sicher?« fragte Shao.
    »Ich spüre es einfach. Sie hat das Haus längst unter ihre Kontrolle bekommen. Sie spielt mit ihm, und sie spielt mit den Menschen, die sich darin aufhalten.«
    »Auch mit uns?«
    »Noch nicht. Das Drachenmädchen steckt erst in seinen Vorbereitungen. Ich weiß nicht, wie es enden wird.«
    »Wie könnte es denn enden?«
    Der Lift hatte sein Ziel längst erreicht, doch keiner von ihnen verließ die Kabine.
    »Ich habe keine Ahnung, was irgendwelche Details angeht, Shao. Im allerschlimmsten Fall würde das Haus zerstört werden.«
    »Moment. Wie

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