0846 - Die Flucht des Laren
Interkom die lakonische Meldung, daß die Leiche des Laren im Weltraum ausgesetzt wurde".
„Eines verstehe ich nicht", sagte der Lare. „Wieso setzen sich die Arkoniden auf einmal für mich ein, obwohl Stunden vorher mein Tod einstimmig beschlossen wurde?" Ich sagte ihm die Wahrheit.
„Ich konnte meinen Kommandanten dadurch umstimmen, daß ich ihm verriet, wer Sie wirklich sind."
6.
Hotrenor-Taak hatte langst gemerkt, daß der junge Neu-Arkonide ihm den einfachen Soldaten nicht glaubte. Aber er hatte wenigstens gehofft, daß er nicht seine wahre Identität erkennen würde.
„Jetzt wird das Kesseltreiben beginnen", sagte er wie zu sich selbst.
Er sah es kommen, wie die Arkoniden ihn auf Schleichwegen von einem geheimen Stützpunkt zum anderen schleppten, wie sie mit allen Mitteln versuchten, ihm die Geheimnisse der larischen Technik zu entreißen, um sich dadurch gegenüber den anderen Völkern der Milchstraße einen Vorsprung zu verschaffen.
Wie sie ihn verhörten, Wissenschaftlern und Technikern vorführten, denen er endlos Rede und Antwort stehen mußte.
Und irgendwann würde trotz aller Geheimhaltung eine andere Macht von seiner Existenz erfahren und versuchen, ihn den Arkoniden abzujagen. Damit würde alles von vorne beginnen.
Es war ein Teufelskreis.
„Ich glaube, ich kenne Ihre Befürchtungen, Hotrenor-Taak", drang Daroques Stimme in seine Gedanken. „Aber ich kann Sie beruhigen. Wenn es nach mir geht, werden sich Ihre düsteren Visionen nicht erfüllen."
„Ach, nein? Was haben denn Sie mit mir vor?" fragte Hotrenor-Taak spöttisch.
„Ich will Sie nicht für mein Volk allein gewinnen", antwortete Daroque. „Wenn Ihr Wissen von Wert ist, dann soll es allen Völkern der Galaxis zugute kommen.
Ich habe vor, Sie zu einem GAVÖK- oder NEI-Stützpunkt zu bringen."
Das überraschte Hotrenor-Taak einigermaßen. Er blickte den Arkoniden prüfend an, um herauszufinden, ob er seine Worte auch ehrlich meinte.
„Das würde sich fast mit meinen eigenen Absichten decken", sagte er nach einer Weile.
„Was sind denn Ihre Absichten?" fragte Daroque. „Warum sind Sie Ihrem Volk nicht durch das Black Hole gefolgt?" ,„Ich bin freiwillig zurückgeblieben - und zwar als einziger."
Hotrenor-Taak antwortete bewußt knapp.
Daroque schien zwar ehrliche Absichten zu haben, aber der Lare wollte auf Distanz bleiben.
„Daroque!"
Die Stimme kam aus dem Interkom. Im nächsten Augenblick war auf dem Bildschirm der alte Schiffskommandant zu sehen.
„Bei uns ist alles in Ordnung, Terc", sagte der junge Arkonide.
„Aber sonst ist nichts in Ordnung." Der Kommandant wirkte gehetzt. „Zotarc spuckt Gift und Galle. Er droht uns alle möglichen Maßnahmen an, weil wir ihn um die Exekution des Laren gebracht haben."
„Sie wollen doch keinen Rückzieher machen, Terc!" rief Daroque beschwörend.
„Das auf keinen Fall." Terc fuhr sich nervös übers Gesicht.
In seinen Albinoaugen lag ein Flackern, ein Zeichen dafür, daß er unter größter Nervenanspannung stand.
Hotrenor-Taak wartete gespannt, was nun kommen würde. Terc fuhr fort: „Zotarc ist mißtrauisch geworden. Er läßt von seinen Leuten den Weltraum durchstreifen. Wissen Sie, was das bedeutet, Daroque? Wenn er die Leiche findet, dann weiß er, daß wir ihn getäuscht haben. Er wird vor Wut fast zerspringen!"
„Dann gibt es nur eine Möglichkeit", sagte Daroque, ohne zu zögern. „Sie müssen uns mit dem Beiboot ausschleusen. Hotrenor-Taak darf ihm nicht in die Hände fallen."
„Dasselbe wollte ich gerade vorschlagen", sagte Terc erleichtert. „Wir werden die Blues so lange ablenken, bis Sie sich mit dem Beiboot abgesetzt haben.
Später werden wir Sie dann wieder an diesen Koordinaten an Bord holen.
Sagen wir, in zwei Norm-Tagen. Dann werden sich die Wogen geglättet haben. Alles Gute, Daroque.
Ich übergebe an das Hangarpersonal."
Das Bild erlosch. Ein Arkonide in der Kombination eines Technikers wurde auf dem Bildschirm sichtbar.
„Ich habe alles mitgehört, Daroque", meinte er. „Wir öffnen jetzt das Außenschott. Leider können wir keinen Katapultstart riskieren, weil das die Aufmerksamkeit der Blues erregen würde.
Du mußt das Ausschleusmanöver manuell vornehmen. Aber ich gebe dir mit den Leitstrahlen Unterstützung."
„Danke, Vasquer", sagte Daroque.
Er hatte bereits am Steuerpult Platz genommen. Hotrenor-Taak beobachtete ihn von dem Kontursessel aus, in den er sich gesetzt hatte.
Mit den auf den Rücken gefesselten
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