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0862 - Ssacahs Rückkehr

0862 - Ssacahs Rückkehr

Titel: 0862 - Ssacahs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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weit an, dass sein Kopf nach hinten kippte. Zamorra durchsuchte den Mann derweil und fand ein Taschentuch, das er sich um den Mittelfinger wickelte. Dann nahm er die kleine Schale und ließ das Pülverchen auf die Nasenlöcher rieseln, verrieb sie anschließend und warf das jetzt stinkende Taschentuch ebenso wie die Schale weit von sich.
    »Das ist ja fies«, stöhnte Nicole.
    Zamorra grinste und wartete ab.
    Er hatte von dieser Pulvermischung erst vor Kurzem in einem seiner Zauberbücher gelesen und sich das Rezept verinnerlicht - eben für Fälle wie diesen. Davor hatten sie immer warten müssen, bis die Paralyse von selbst endete.
    Uschi Peters gesellte sich zu ihnen und rümpfte die Nase. »Ist der das?«, fragte sie misstrauisch und deutete auf Kernavon. »Ich meine, der hier diesen Stinkstoff absondert. Mann, das ist ja teuflisch!«
    In der Tat stank das, was der Ssacah-Diener ausatmete, penetrant nach dem Zauberpulver.
    Bei einer Paralyse dieser Art wurde die getroffene Person zwar betäubt, aber die wichtigsten Lebensfunktionen wie Atmung und Herzschlag funktionierten weiter. Meistens schloss ein Reflex auch die Lider, um zu verhindern, dass die Augäpfel austrockneten.
    »Man gewöhnt sich dran«, murmelte der Meister des Übersinnlichen.
    »Ich will mich da aber nicht dran gewöhnen!«, maulte die Telepathin.
    Kernavon schüttelte sich und zuckte. Nicole ließ ihn endlich los, sodass seine Schultern den Boden wieder berührten und sein Kopf in eine normale Lage zurückkehrte. Aber Kernavon richtete sich ein Stück auf und…
    »Hatschieh!«
    Er sprühte einen Teil des Weckpulvers aus der Nase, direkt auf Zamorras Jacke.
    »Oh nein!«, stöhnte der Professor.
    Nicole grinste. »Das kommt davon, wenn man andere Leute einstänkert, Cheri. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.«
    »Bei großen dauert's neun Monate«, spöttelte Uschi.
    »Wenigstens dahingehend kann ich ja beruhigt sein«, murmelte Zamorra.
    »Feigling«, schmunzelte die Telepathin. »Du weißt gar nicht, wie schön das ist, ein Kind zu bekommen. Versuch's doch einfach mal!«
    »Uschi!«, fuhr Nicole sie an. »Er ist ein Manu! Wie soll er ein Kind bekommen?«
    »Soll schon vorgekommen sein«, säuselte die Telepathin, die ja selbst Mutter war. »Da hat im vergangenen Jahrhundert sogar mal jemand einen Film drüber gedreht, in der Hauptrolle Arnold Schwarzenegger…«
    Nicole winkte ab. »So ein Mumpitz…«
    »Vielleicht sollten wir uns um unseren Schlangenmann kümmern«, sagte Zamorra. »Und wenn er noch mal niest, haue ich ihm eine runter.«
    »Das wäre unfair. Er ist ja viel zu schwach, sich wehren zu können. Dieselbe Prozedur wie bei dem Gepäckmann?«
    Zamorra nickte. »Was sonst? Ich stelle ihm die Fragen, und du versuchst die Antworten aus seinem Bewusstsein zu lesen. Er wird eine ähnliche Blockade in sich tragen wie der andere Bursche.«
    »Klar. Frage ihn«, sagte Uschi. »Ich bin so weit.«
    Zamorra sah den am Boden liegenden Mann durchdringend an und begann seine Fragen zu stellen.
    ***
    Ssacah musste Zamorras Aufmerksamkeit auf »sein« Haus lenken. Aber wie sollte er das machen? Sein Diener Kernavon konnte ihm da nicht weiterhelfen. Er wusste ja nicht, wo Ssacah sich befand, wo er seine Falle aufbauen wollte!
    Kernavon… eher zufällig streifte Ssacah sein Bewusstsein mit seinen geistigen Fühlern.
    Ein erneuter Panikschlag traf ihn.
    Auch zu Kernavon gab es keinen richtigen Kontakt mehr!
    Zamorra war bereits bei ihm, hatte ihn erwischt!
    Wieder einer weniger. Zamorra befand sich auf einer Erfolgstraße! Das gefiel dem Kobradämon ganz und gar nicht.
    Er musste sich mit seiner Falle beeilen.
    ***
    Wo Ssacah sich aufhielt, konnte Kernavon natürlich nicht verraten, weil er es nicht wusste, ebenso wenig, wie der Gepäckträger es gewusst hatte. Und wen hatte er selbst inzwischen infiziert? Eben diesen und sonst noch niemanden, aber er hatte von Ssacah den Auftrag erhalten, jetzt richtig loszulegen, egal um welchen Preis.
    »Wie hast du diesen Auftrag erhalten?«, wollte Zamorra wissen.
    Es dauerte diesmal etwas länger, bis die Antwort kam. »In dieser Richtung ist die Blockade weitaus stärker«, sagte Uschi. »Aber irgendwie muss Ssacah ihn mental berührt haben. Er hat den Auftrag auf… na, sagen wir mal, semitelepathischer Basis bekommen.« Nach ein paar Sekunden fügte sie hinzu: »Wenn du noch weitere Fragen in dieser Richtung hast - vergiss es. Es ist wirklich eklig, viel zu unangenehm. Ich halte das nicht aus,

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