Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0862 - Ssacahs Rückkehr

0862 - Ssacahs Rückkehr

Titel: 0862 - Ssacahs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
»goldene Regel« galt, nicht Dritten gegenüber schlecht über jemanden zu reden, weil der Dritte den Gesprächsinhalt gleich weitergab. Und die Touristen ging es so oder so nichts an, wie reich oder wie arm man hier war. Understatement war angesagt.
    Die Tür war nicht abgeschlossen. Zamorra hielt sich nicht erst lange mit Anklopfen auf, sondern stieß die Tür auf und war im nächsten Moment schon drinnen.
    »Kernavon ist oben«, behauptete Uschi.
    Zamorra, den Blaster schussbereit, nickte. Er sah die Treppe und stürmte hinauf, gefolgt von Nicole. Auch sie hielt ihre Waffe in der Hand, die Zamorra vor ihrer Abreise aus Château Montagne mit in seinem »Einsatzkoffer« gepackt hatte. Den pflegte er so gut wie immer mit sich zu führen, mit seinen Tinkturen, Pülverchen, Kräutlein, Gemmen, der magischen Kreide und was der Zauberer sonst noch so braucht.
    Er hatte den oberen Treppenabsatz gerade erreicht, als eine Zimmertür aufschwang und Rick Kernavon hervortrat.
    Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    Zamorra schaltete den Blaster mit schnellem Daumendruck auf Betäubung um und schoss. Ein trockenes Knacken erfolgte. Ein bläulicher Blitz zuckte aus dem Projektionsdorn in der Waffenmündung, verästelte sich und fand sein Ziel in Rick Kernavon. Lautlos brach der Ssacah-Diener zusammen, als seine Körperelektrizität kurzfristig überladen wurde.
    »Sucht nach dem Messingableger!«, verlangte Zamorra.
    »Sind wir lebensmüde?«, fragte Uschi, die mit ihrer Schwester im Parterre geblieben war. Nicole dagegen machte sich sofort auf die Suche. Wie Zamorra, war auch sie gegen den Ssacah-Keim immun.
    Sie nahmen bei ihrer Suche keine Rücksicht. Schranktüren auf, Klamotten so weit rauswerfen, bis sie sicher waren, dass die Messingkobra sich nicht vor ihren Blicken verstecken konnte. Bettdecke wegreißen, Matratze hoch - nichts. Unterm Bett auch nicht. Nächstes Zimmer. Bücherregale… Zamorra warf sich dagegen, für den Fall, dass die gut gefüllten Regale nicht ganz an der Wand standen und sich etwas dahinter verbarg. Nichts.
    Nach kurzer Zeit hatten sie die obere Etage durchsucht. Seufzend trat Zamorra wieder an die Treppe.
    Im gleichen Moment klappte über ihm eine Dachbodenluke mit ausfahrbarer Treppenleiter herunter. Etwas fiel heran, an Zamorra vorbei, an der Treppe vorbei nach unten, wo die Telepathinnen standen.
    »Weg da!«, brüllte Zamorra.
    Die Zwillinge reagierten sofort, sprangen nach rechts und links zur Seite. Dort, wo Monica gerade noch gestanden hatte, knallte der Ssacah-Ableger auf den Boden.
    Nicole stand schon neben Zamorra und beugte sich über das Geländer vor. Ihre Waffe war noch auf Laser geschaltet. Der blassrote Nadelstrahl heulte aus dem Blaster und erfasste die Messingkobra. Die verpuffte sofort. Der Holzboden kokelte unter der Treff erwirkung noch etwas nach, aber die Glut erlosch bereits, ehe der Rauchmelder oder Wärmesensoren reagieren und die Sprinkleranlage einschalten konnten.
    »Schätze, das war's«, sagte Zamorra, sicherte seinen Blaster wieder und heftete ihn an die Magnetplatte am Gürtel. »Dann wollen wir uns mal um Mister Kernavon kümmern.«
    ***
    Wenn Ssacah menschliche Gesichtszüge gehabt hätte, hätte er wahrscheinlich gegrinst. Dass Zamorra bereits in der Nähe war, vereinfachte vieles.
    Er musste bereits irgendwie erfahren haben, dass der Kobradämon wieder aktiv war. Wie sich das so schnell zu ihm durchgesprochen hatte, wusste Ssacah nicht, wollte er auch nicht wissen. Zamorra würde ohnehin bald Geschichte sein.
    Und er wusste nicht, wo der Dämon auf ihn lauerte. Das war Ssacahs größter Vorteil.
    Der Kobradämon begann damit, seinen Plan zu schmieden.
    ***
    Rick Kernavon lag immer noch reglos auf dem Boden hinter der Zimmertür. Zamorra versuchte ihn aus seiner Bewusstlosigkeit zu wecken. Eine Gefahr stellte der Ssacah-Diener nicht mehr dar, da glich er dem Gepäckträger, der inzwischen hoffentlich bereits samt seinem Pickup von der Polizei abgeholt wurde.
    »Ich brauche eine Art Riechsalz«, überlegte Zamorra. »Das weckt selbst Tote auf…« Er nannte Nicole die benötigten Substanzen, das Mischungsverhältnis und die Menge. Sie verschwand kurz nach draußen zum Rolls-Royce und kam wenig später mit einer Schale zurück, in der sich einige Gramm eines Pülverchens befanden, das geradezu bösartig stank.
    »Kannst du ihn so halten, dass die Nasenlöcher einigermaßen nach oben ragen?«, bat Zamorra.
    Nicole griff unter die Schultern des Betäubten und hob sie so

Weitere Kostenlose Bücher