0868 - Aufbruch der BASIS
fort, Augu-stus", sagte sie.
Der Ka-zwo trat an ihr vorbei. Er inspizierte das Kontrollaggregat des Transmitters. Dazu brauchte er nicht einmal dreißig Sekunden. Dann erklärte er: „Die Energiezufuhr ist ausgefallen."
„Was jetzt, Augustus?" fragte Mar-boo.
„Wir machen uns zu Fuß auf den Weg" Marboo schauderte unwillkürlich. Die Stille ringsum, die sie sich bisher bei ihren Arbeiten zu schätzen gewußt hatte, war ihr auf einmal unheimlich Obwohl der Vorschlag des Roboters der einzig logische war, widerstrebte ihr der Gedanke, diesen Raum zu verlassen. Hier kannte sie sich aus. Hier fühlte sie sich einigermaßen sicher - trotz des geheimnisvollen Rechners, der die Kunst verstand, sich in ein Energiefeld zu hüllen. Draußen aber lagen die leeren Gänge und Hallen des Schiffsinneren, still und verlassen, dem gefährlichen „Einfluß", von dem Augustus sprach, Tausende von Verstecken und Schlupfwinkeln bietend.
Sie nahm sich zusammen.
„Gehen wir!" preßte sie hervor.
Augustus schritt voran. Das große Schott glitt zur Seite. Draußen lag ein kahler, hell erleuchteter Korridor. Marboo hatte ihn erst ein- oder zweimal zu sehen bekommen. Meistens, wenn es im Rechnerraum zu tun gab, war sie per Transmitter gekommen und auch wieder gegangen. Sie wußte nicht einmal, in welche Richtung sie sich jetzt zu wenden hätten.
Augustus' Orientierungsvermögen jedoch war unbeirrbar. Er wandte sich nach rechts. In der grellen, blau-weißen Beleuchtung des Ganges wirkte er noch grotesker 1s sonst-ein hochgewachsenes, kahlköpfiges Geschöpf, das eine mit vielen bunten Flicken besetzte, einstmals gelbbraune Uniform trug - die Montur der gefürchteten Robotschergen der Aphilie. Die Füße staken in kurz-schäftigen, weichen Stiefeln, die beim Gehen leise knarrten und quietschten.
Der Korridor schien endlos. Zur Rechten und zur Linken führten in unregelmäßigen Abständen schwere Stahlschotte in Lagerräume, die völlig leer waren, wie Marboo gehört hatte. Dieser Teil des Raumschiffs bildete das Zentrum der BASIS. In der Nähe lag die Steuerzentrale, von der aus das mächtige Fahrzeug bei den Probeflügen gesteuert worden war. Früher hatte hier ziemlich viel Betrieb geherrscht. Jetzt jedoch war alles leer und verlassen.
Augustus blieb plötzlich stehen.
„Was ist?" fragte Marboo.
„Vorsicht ist geboten", antwortete der Ka-zwo in seiner üblichen Redeweise. „Dort vorne steht ein Schott offen."
Marboo bedauerte es, daß sie keine Waffe bei sich führte. Ein Blaster, selbst ein ganz einfacher Schocker hätte sich jetzt gut angefühlt. Sie horchte. Aber es gab kein Geräusch. Augustus setzte sich vorsichtig in Bewegung. Seine Stiefel knarrten. Marboo folge dem Ka-zwo auf den Fersen. Augustus erreichte das Schott. Er beugte sich nach vorne und blickte in den hell erleuchteten Lagerraum.
Dann drehte er sich um.
„Es gibt keine Gefahr", sagte er. „Wir können weitergehen."
Dabei blieb er vor der Schottöffnung stehen, als wolle er Marboo an sich vorbeigehen lassen.
„Du voran!" forderte die junge Frau ihn auf. „Soviel Courage habe ich nicht, daß ich die Vorhut machen möchte."
Augustus blieb stehen und beharrte: „Es wird besser sein."
Marboo wurde mißtrauisch.
„Was soll das?" fragte sie ärgerlich. „Willst du mir widersprechen? Los -geh!"
Augustus rührte sich nicht. Da wußte Marboo, daß sich hinter dem Schott etwas verbarg, das sie nicht sehen sollte.
Sie trat auf den Roboter zu.
„Was ist da drinnen los?" fragte sie ernst. „Was hältst du vor mir verborgen?"
Augustus' Repertoire an Ausflüchten war anscheinend erschöpft.
„Etwas, das Sie nicht sehen sollen", antwortete er einfältig.
„Ich nicht sehen soll? Auf wessen Geheiß?"
„Walik Kauks", sagte der Robot. „Ich bin dazu berufen, Sie zu schützen. Vor Gefahren und Widerwärtigkeiten.
Hier handelt es sich um eine Widerwärtigkeit."
Marboo starrte ihn ungläubig an.
„Walik soll das gesagt haben?" Plötzlich wurde sie zornig. „Wofür hält er mich? Für einen Schwächling? Auf die Seite, sage ich!"
Diesmal gehorchte Augustus. Marboo trat auf die Schottöffnung zu, aber im nächsten Augenblick stockte ihr Schritt.
Unmittelbar hinter der Öffnung lagen drei Männer. Sie trugen die Arbeitsmontur der BASIS. Sie lagen auf dem Rücken und starrten mit blicklosen Augen zur Decke hinauf. Ihre Gesichter wirkten merkwürdig eingefallen, wie ausgetrocknet. Niemand konnte daran zweifeln, daß sie tot waren.
Marboo spürte,
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