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0869 - Leichengift

0869 - Leichengift

Titel: 0869 - Leichengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sorgte bei ihm für einen unscharfen Blick, und er stellte sich vor, wie er diese drei Männer kurz hintereinander killte.
    Das beruhigte ihn zumindest so lange, bis der Fahrer mit seinem Kollegen wieder eingestiegen war und den Motor angelassen hatte.
    Der Transporter rückte von der Rampe weg.
    Jim Little freute sich.
    Dieser Graham war noch geblieben. Er würde ihm keine Schwierigkeiten machen, davon ging er aus. Little wartete so lange, bis auch das Licht der Heckleuchten verglüht war, dann kroch er unter der Rampe hervor und richtete sich auf. Allerdings nur so weit, daß er soeben über den Rand der Rampe hinwegschauen und durch das offenstehende Schiebetor sehen konnte. Das Lager kam ihm nicht groß vor, aber um dies zu beurteilen, fehlten ihm wohl die Vergleiche.
    An den Seiten stapelten sich in hohen Regalen die großen Kisten und Kartons. Die frische Ware war bereits in den eigentlichen Supermarkt gebracht worden, der durch eine weitere offene Schiebetür zu erreichen war.
    Von Graham sah Jim Little nichts.
    Er grinste wieder. Dann stemmte er sich in die Höhe und hockte für einen Moment geduckt auf der Rampe. Er bewegte seinen Kopf von einer Seite zur anderen, weil er nach irgendwelchen anderen Feinden Ausschau hielt, aber da war nichts zu sehen.
    Gut, sehr gut.
    Er huschte auf den zweiten Durch gang zu und stand wenig später in einem großen Verkaufsraum, in dem nun alles untergebracht war.
    Vom Lebensmittel in der Kühltruhe über die Konserven bis hin zu irgendwelchen Haushaltsgeräten und billigem Kunststoffspielzeug aus Asien.
    Er sah die Kassen, sprang über eine gespannte Kette hinweg und blieb im Gang zwischen zwei Regalen stehen. Er schaute nach rechts, wo sich die Süßigkeiten in Kästen und Tüten befanden. Links war das gleiche Bild zu sehen. Dieses Zeug interessierte ihn überhaupt nicht, denn er suchte etwas, um sein Gesicht zu verdecken.
    Das fand er hier bestimmt nicht.
    Man konnte in diesem Supermarkt auch Spielzeug kaufen. Dort würde er vielleicht eine Maske finden.
    Er hörte diesen Mr. Graham ziemlich weit von sich entfernt. Der Mann war sicherlich noch damit beschäftigt, frisches Obst und Gemüse in den entsprechenden Regalfächern zu verteilen, und einer Gestalt wie Jim Little konnte das nur recht und billig sein. Je länger der andere beschäftigt war, um so mehr Zeit konnte er sich nehmen.
    Jim hatte das Glück des Tüchtigen. Sehr lange brauchte er nicht zu suchen. Die Truhen und Regale mit dem billigen Spielzeug befanden sich nur wenige Yards von seinem Standort entfernt, und als er davor stehenblieb, huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    In einer Truhe fand er, was er suchte.
    Es waren Masken, wie die Kids sie aus den einschlägigen TV-Sendungen kennen mußten.
    Er wollte nicht unbedingt die Maske eines Turtle aufsetzen oder den schwarzen Skelettkopf eines Weltall-Bösewichts.
    Dafür fand er bei den Flintstones das platte Gesicht eines Saurier-Babies.
    Er nahm sie hoch und lächelte.
    Ja, die Flintstones, die hatte er immer gern gesehen.
    Wie viele Jahre lag es zurück? Zehn oder zwanzig. Er wußte es nicht genau und nahm die Maske hoch. Wenn er sie vor sein Gesicht setzte, würde der Gummi sie so lange halten, wie er sie brauchte.
    Sicherheitshalber steckte er sich noch eine zweite Maske vorn in den Gürtel.
    Jim stellte fest, daß er stank.
    Er wußte selbst nicht, was es für ein Geruch war, jedenfalls sonderte die Kette ihn ab, und dieser Geruch legte sich schwer auf seine Atemwege.
    Er saugte ihn ein.
    Er lebte davon.
    Es ging ihm gut.
    Dann setzte er die Maske auf. Die Augenschlitze waren für seinen Geschmack etwas zu klein oder zu eng, deshalb erweiterte er sie und konnte dann gut sehen.
    An strategisch wichtigen Stellen hingen einige runde Spiegel schräg an der Decke. Ihre Flächen wiesen in die Tiefe. Wenn sich ein Kunde in einer gewissen Entfernung davon aufhielt, konnte er sich in diesem Rund betrachten.
    So tat es auch Jim Little. Er war zufrieden.
    So etwas wie ein Kichern drang unter der Maske hervor. Zum erstenmal hatte er seinen Spaß.
    Ja, er würde noch mehr Spaß bekommen, wenn er den Menschen begegnete. Es würde sein Tag werden, er würde…
    Ein dumpfes Geräusch riß ihn aus seinen Gedanken.
    Sofort wirbelte er herum, lief einige Schritte zur Seite und konnte dorthin schauen, wo die Tür die beiden großen Räume des Supermarkts voneinander trennte.
    Die Tür war zu.
    Es mußte diesem Graham gelungen sein, den Supermarkt zu verlassen. Er hatte

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