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0875 - Die Rückkehr des Jägers

0875 - Die Rückkehr des Jägers

Titel: 0875 - Die Rückkehr des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Brille des Fremden fiel zu Boden, während sich seine Arme und das Gesicht in tentakelartige Auswüchse verwandelten, die blitzartig auf Jean zuschossen. Der TV-Star versuchte auszuweichen, doch er war zu langsam. Die Tentakel hämmerten wie Dampframmen gegen seine Brust und pressten ihm die Luft aus den Lungen. Dann wanden sie sich wie Schlangen um den Körper des Jägers, rissen ihn hoch und schlugen ihn so heftig gegen die Wand, dass ihm schwarz vor Augen wurde.
    »Ist das alles, was du drauf hast?«, keuchte der Jäger , während er verzweifelt darum kämpfte, nieh das Bewusstsein zu verlieren.
    »Ihre Arroganz ist in unseren Kreisen wohl bekannt. Ich werde es genießen, Ihnen den letzten Tropfen Lebenskraft auszusaugen.«
    Die Stimme kam aus einer schartigen, mit spitzen Zähnen bewehrten Öffnung in der oberen Extremität, die einmal das Gesicht des Fremden gewesen war. Jean schrie auf, als sich die Tentakel fester um ihn zusammenzogen. Das grässliche Maul schoss erneut auf ihn zu und verbiss sich in seiner Brust. Blut tränkte seine Kleidung tiefrot.
    Tolles Comeback , dachte Jean bitter, während ihm die Sinne schwanden. Immerhin komme ich so noch einmal auf die Titelblätter der Boulevardzeitungen.
    Doch noch war er nicht tot. Der Jäger mobilisierte seine letzten Kraftreserven und presste seine Arme gegen die Tentakel, die ihn wie Stahlseile umklammerten. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, bekam er etwas mehr Bewegungsfreiheit.
    Nur noch ein paar Millimeter! Dann umschlossen seine fast gefühllosen Finger den Griff des magischen Dolchs. Neue Kraft durchströmte ihn, als er die Klinge der Vergeltung Stück für Stück aus der Scheide zog.
    Die Kreatur hatte davon offenbar nichts bemerkt. Das Maul löste sich aus der blutenden Brustwunde und schwebte nun direkt vor Jeans Gesicht. Wie eine Kobra, die jeden Moment zuschlagen würde.
    »Was für ein jämmerlicher Clown Sie doch sind, Monsieur Fournier.« Jean hätte beinahe laut aufgelacht, so bizarr war es, dass diese Kreatur ihn immer noch formvollendet siezte. »Mir scheint, man hat Sie in unseren Kreisen weit überschätzt.«
    »Glaubst du?«
    Mit einem Ruck bekam Jean den Dolch endgültig frei. Sofort entfaltete die magische Waffe ihre Macht. Ein grünliches Leuchten baute sich um die Klinge auf und schnitt sich durch den Tentakel, der einmal der rechte Arm des Angreifers gewesen war. Jean riss die Hand hoch, und der Dolch trennte die schlangenförmige Extremität endgültig ab. Das abgeschnittene Stück Tentakel fiel zu Boden und löste sich zischend in einer schleimigen Pfütze auf.
    Der schrille Schrei der Kreatur drohte Jeans Trommelfelle zu zerreißen. Blitzartig zogen sich die Tentakel zurück und verwandelten sich wieder in Arme und ein Gesicht. Entsetzt starrte der Fremde den Jäger an. Sein rechter Arm war nur noch ein Stumpf, aus dem eine zähflüssige schwarze Flüssigkeit hervorquoll. Dämonenblut.
    »Das wirst du mir büßen, Bastard!« zischte das Wesen.
    »Das glaube ich kaum«, erwiderte Jean mit einem bösen Grinsen. An der Spitze des Dolches schien die grüne Aura regelrecht zu pulsieren. Dann schoss ein laserähnlicher Strahl daraus hervor und durchbohrte die Brust des Angreifers. Röchelnd sackte das Höllenwesen in sich zusammen. Seine Konturen verschwammen und enthüllten eine sich vor Schmerzen windende wurmf örmige Kreatur. Die Wunde in der Brust weitete sich immer weiter aus, bis außer der Kleidung nur ein See aus schwarzem Blut übrig blieb, der wie im Zeitraffer verdampfte.
    Wie auf Knopfdruck verschwand die grünliche Aura um den Dolch, und Jean steckte die magische Waffe wieder ein. Er hatte viel Blut verloren, aber die Verletzungen waren nicht lebensbedrohlich. Und er war sehr wütend. Denn der Angriff des dämonischen Attentäters hatte seinen Verdacht nur bestärkt, dass ihm Paul Gautard etwas verschwieg.
    Mit wem haben wir uns da angelegt, Paul? Was hast du vor?
    ***
    Es war schon weit nach Mitternacht, doch Paul Gautard fand keinen Schlaf. Tatsächlich schlief er kaum noch. Sein Körper hatte sich verändert in den Jahren der Symbiose mit seinem unsichtbaren Begleiter. In dem Maße, in dem seine geistigen Fähigkeiten sich ins Unermessliche steigerten, war sein Leib zu einem schwächlichen Anhängsel geworden, von dessen Lebensenergie sich sein dunkler Bruder ernährte.
    Ein fairer Preis, fand Gautard. Denn nur so war es ihm möglich, der Hölle das heimzuzahlen, was sie ihm angetan hatte. Die Freuden des Leibes

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