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093 - Das Hotel der lebenden Leichen

093 - Das Hotel der lebenden Leichen

Titel: 093 - Das Hotel der lebenden Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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Weder Lorna noch Henry konnten sich des Unbehagens erwehren, als sie das Mädchen anfaßten und zur Seite zogen.
    Henry angelte den Schlüssel aus seiner Tasche, öffnete die Tür einen Spaltbreit und lauschte.
    Dann zog er Lorna aus dem Zimmer.
    Sie sahen die Leiche Professor Hackerts quer über den Flur liegen.
    Wieder streckte das Grauen seine würgenden Krallen nach ihren Herzen aus.
    Mit zusammengebissenen Zähnen stolperten Henry und Lorna weiter durch den dämmrigen Korridor. Lorna hielt Henrys Arm umklammert. Um sie herum war Totenstille.
    Sie hatten fast die Biegung des Ganges erreicht, als sich vor ihnen eine Tür zur Linken öffnete.
    Lorna und Henry blieben unsicher stehen. Dann preßten sie sich blitzschnell in eine Nische.
    Zwei helle Gestalten tauchten aus dem dunklen Viereck der Tür auf. Es waren ein Mann und eine Frau, beide waren unbekleidet.
    Sekunden nur wunderten sich Henry und Lorna über den ungewöhnlichen Aufzug der Beiden, dann durchzuckte sie ein eisiger Schreck.
    Hals und Brust der Frau waren blutig und zerrissen, und — aus dem Körper des Mannes ragte der hölzerne Griff eines großen Tranchiermessers.
    Henry und Lorna fühlten wie ihre Knie zitterten.
    »Nein«, stöhnte Lorna. »Um der Barmherzigkeit willen — nein.« Sie würgte, aber die drohende Reaktion ihres Magens, der sich umzudrehen schien, blieb aus.
    Lorna durchzuckte blitzartig ein Gedanke!
    Das waren keine lebenden Menschen, sondern Geschöpfe des Satans.
    Die junge Frau hatte große Mühe sich zu beherrschen. Ihre erste Reaktion dieser überaus ungeheuerlichen Erkenntnisse war, daß sie schreiend davonstürzen wollte.
    Henry Danforth verhinderte es im letzten Moment.
    Er preßte ihr die Hand auf den Mund und hielt sie mit dem anderen Arm eisern umklammert.
    Die wächsernen Gesichter der beiden nackten Gestalten fuhren wie suchend umher.
    Plötzlich packte der Mann den Griff des Messers. Es gab ein schmatzendes Geräusch, als er es sich aus dem Körper zog.
    Die beiden Nackten machten ein paar Schritte in die Richtung, aus der Henry und Lorna gerade gekommen waren. Henry steckte vorsichtig den Kopf aus der Nische und sah ihnen nach.
    Während er noch überlegte, ob sie es wagen sollten loszurennen, sah Henry, daß die beiden Verstärkung erhielten.
    Das Bild vor Henrys Augen verschwamm. Er kniff sie zu und riß sie wieder auf.
    Kein Zweifel. Es war Kitty Collins, die zwischen den beiden Nackten stand. Sie hielt den eisernen Feuerhaken, mit dem er sie erschlagen hatte, in ihrer Rechten. Kittys blutüberströmtes Gesicht blickte in die Richtung, in der sie standen. Ihre starren Augen schienen Henry und Lorna zu sehen.
    Jetzt gab es für Henry kein Halten mehr.
    Er stürmte, Lorna mit sich reißend, in langen Sätzen durch den Korridor. Sie rannten um die Ecke.
    Fußgetrappel klang hinter ihnen.
    Henry Danforth drehte sich an der Treppe noch einmal um.
    Der nackte Mann war dicht hinter ihnen. Das Messer in seiner erhobenen Hand schoß auf Henry zu.
    Die Treppe rettete ihn im letzten Moment vor dem Messer.
    Henrys Fuß trat ins Leere.
    Er ließ Lorna los, riß die Arme hoch, fiel vornüber und polterte sich überschlagend die Stufen hinunter.
    Lorna kam auch nicht viel besser davon.
    Ihr Fuß knickte um. Sie geriet ins Stürzen, erwischte aber mit ihrer linken Hand das Treppengeländer. Ihre Rechte packte nach und krallte sich um eine hölzerne Sprosse.
    Lorna Danforth hing in Höhe der fünften Stufe keuchend am Treppengeländer. Ihr Fußknöchel wurde von einem stechenden Schmerz durchbohrt.
    Die Angst trieb sie hoch.
    Lorna biß die Zähne zusammen, und versuchte stöhnend sich aufzurichten.’ Plötzlich erstarrte sie.
    Auf der Stufe über ihr standen ein paar weiße, nackte Füße. Lornas, vor Angst hervorquellende Augen fuhren an den Beinen hoch. Ein bleiches, nacktes Frauenzimmer trat in Lornas Blickfeld. Dann sah sie in drei starre, ausdruckslose Gesichter.
    In den toten Augen lag eine seltsame Mischung von Qual und Triumph.
    ***
    Frank Connors, der Commander und Doktor Ashorn hatten den Angriff der lebenden Toten gerade noch mit heiler Haut überstanden.
    Doktor Ashorn klammerte sich unwillkürlich an Frank »Mister Connors, ich flehe Sie an, lassen Sie uns machen, daß wir hier herauskommen«, sagte er in ängstlichem Ton.
    »Ich mache erst einmal Licht«, kam die Stimme des Commanders aus der Dämmerung.
    »Macht es Ihnen was aus, wenn Sie schon einmal allein das Haus verlassen, Doktor? Ich muß erst noch nach

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