10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
war sich Felton ziemlich sicher. Als der Centaurier umgebracht wurde, hatte Too-Char sich viel zu sehr dem Gespräch über den ersten Mordfall gewidmet, um den Formbaren unter Kontrolle zu halten. Wütend stand der Weganer auf; stieß den Zeigefinger in Steimans Richtung. »Ich glaube, du hast es getan! Du warst verdammt schweigsam, als B’Rada ermordet wurde!«
Der stämmige Maschinist zitterte vor Wut. »Ich war dafür, das Ding zu vernichten! Erinnerst du dich?« Dann stürzte er auf den Raum zu, in dem der Formbare eingeschlossen war.
Aber Marner hielt ihn zurück. »Ein überzeugender Auftritt, Steimann. Aber das beweist noch lange nicht, daß du nicht der Mörder bist, genausowenig wie mein Ausbleiben einer solchen Demonstration es beweist, daß ich es bin.«
»Woher sollen wir wissen, daß du es nicht bist?« gab Steimann verächtlich zurück.
»Ich?« Marner war verblüfft.
Felton wandte sich an den Schiffer. »Er hat recht. Du könntest es ebenfalls gewesen sein. Sicher, es mag sich nur um eine ganz normale rasche Überlegung gehandelt haben, aber du mußt zugeben, du kamst ziemlich rasch auf die Idee, daß wir alle etwas aufsagen sollten, während du den Formbaren wegtrugst, um ihn einzusperren. Es könnte dies eine Maßnahme gewesen sein, die du dir im voraus erdacht hast – nur um uns davon zu überzeugen, daß du genauso erschrocken warst wie wir alle.«
Marner blies sich auf wie eine Kobra; stemmte die Fäuste gegen die Hüften.
»Und warum sollte ich mir die Mühe machen, das Ding einzusperren, wenn ich es dazu benutzen wollte, euch alle umzubringen?«
Steimann gab ihm die Antwort. »Damit wir es nicht vernichten und dich einer Waffe berauben.«
»Wenn das Ding nochmals einen Mord verursacht, werden wir es ganz sicher zur Luftschleuse hinauswerfen. Und wo hätte ich dann meine Waffe?«
»Vielleicht würde es dir genügen«, sagte Felton nachdenklich, »wenn der Anteil auf vier herabgesunken wäre.« Aber er fügte schnell hinzu: »Verstehe mich richtig – ich will dich nicht beschuldigen. Ich stelle nur eine Überlegung an, die davon ausgeht, daß du der Mörder sein könntest.«
Der Schiffer wandte sich finster an ihn. »In Ordnung, Fei ton! Gehen wir jetzt einmal von der Annahme aus, du wärest der Mörder … Du benimmst dich immer ziemlich ungeschickt, wenn du versuchst, den Formbaren unter deine Kontrolle zu bringen, stimmt doch, wie? Kannst ihn nicht einmal gerade halten.«
Felton zuckte gleichgültig die Achseln. Er hatte sich gedacht, daß man eine Anklage damit begründen würde. »Ich kann nichts dafür, wenn meine Kontrolle nicht so gut ist wie deine.«
»So, du kannst nichts dafür, Felton?« brüllte Marner. »Braucht eine Menge Konzentration, wie? Und auch Willenskraft. Du bist ein Elektronenphysiker – der einzige unter uns, der einen akademischen Grad hat. Oder willst du uns vielleicht aufbinden, es bedürfe irgendeiner unterbewußten Strömung, um den Formbaren zu kontrollieren, und der Sitz deiner Intelligenz sei im bewußten Geist verankert? Willst du uns glauben machen, du könntest mit dem Ding nicht umgehen?«
Felton lachte humorlos. »Rechne mich ruhig zu Too-Chars Kategorie. Würde ich mich denn von den anderen unterscheiden? Würde ich denn die Aufmerksamkeit auf mich ziehen, indem ich vorgäbe, die einzige Person zu sein, die keinen halbwegs vernünftigen Grad der Kontrolle entwickelt hat?«
Bobby, auf einer Ecke des Messetisches sitzend, umfaßte die Kante mit seinen schmalen, weißen Händen. »Ich glaube nicht, daß Mister Felton der Mörder ist.«
Steimann brach in ein Gelächter aus. »Hört euch den Bengel an!«
Er trat drohend vor den Jungen hin. »Glaubst wohl, du bist über allen Verdacht erhaben? Glaubst wohl, du kannst
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