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1017 - Die Sonne Satans

1017 - Die Sonne Satans

Titel: 1017 - Die Sonne Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihm die Luft genommen. Er schüttelte den Kopf und beugte sich nach vorn. Dabei sackte er noch etwas in die Knie. Ignatius kam es vor, als wollte ihm der Mann eine echte Chance bieten. Innerhalb dieser wenigen Sekunden hatte er zudem erkannt, daß Ben Torri kein Kämpfer war. Keiner, der den Umgang mit einem Messer verstand.
    Ignatius wollte überleben. Er tat alles dafür, und er stieß wieder mit der Lampe zu. Diesmal so wuchtig, daß das Glas vorn zersplitterte, die Birne ebenfalls, und es um ihn herum finster wurde.
    In dieser Finsternis wankte Torri zurück. Er bewegte sich wie eine Welle. Er hob die Arme, röchelte und dachte nicht mehr an die offene Luke. Ignatius schon. Er warnte ihn durch einen Schrei und hastig gesprochene Worte. »Hinter dir ist…«
    Zu spät.
    Genau einen Schritt zu weit war Ben Torri gegangen. Plötzlich trat er mit dem rechten Fuß genau auf die Kante, und er rutschte dabei mit seiner Sohle ab.
    Das Bein verschwand im Loch. Der Körper fiel nach hinten. Er zerrte das andere Bein mit. Dann raste Torri wie ein Stein in die Tiefe. Er schrie dabei nicht einmal auf. Wahrscheinlich hatte ihn der Fall zu sehr überrascht.
    Den Aufprall hörte Ignatius.
    Da klatschte der Körper gegen den nassen Boden. Kein Schrei drang in die Höhe. Ben Torri lag im Schacht. Tot oder zumindest schwerverletzt und bewußtlos. Das Schicksal, das ihm zugedacht war, hatte nun Torri ereilt. Er mußte sich zwingen, nicht daran zu denken, denn die Gefahr für ihn war noch längst nicht gebannt.
    Als er den Blick hob, schaute er auf den Verbrannten, der sich nicht rührte und sich so aufgebaut hatte, daß ihm der Weg zum Ausgang versperrt war.
    Einen Gegner hatte Ignatius geschafft. Ob es ihm beim zweiten auch gelingen würde, war fraglich. Wurde nicht von ihm gesagt, daß er unverletzbar wäre?
    Ignatius warf die Reste der Lampe weg. Er brauchte sie nicht mehr. Er dachte plötzlich daran, daß nicht weit entfernt ein Auto stand, in dessen Schloß noch der Zündschlüssel steckte. Das kam ihm in diesem Moment vor wie ein Hohn.
    Beide standen sich gegenüber.
    Ignatius wartete auf eine Reaktion des Verbrannten, die nicht eintrat. In seiner Haltung glich er einem Denkmal, über das eine Kutte gestreift worden war.
    Waffen trug Ignatius keine bei sich. Abgesehen von seinem kleinen Holzkreuz, das für ihn so etwas wie ein Schutzpatron war. Er hatte es an seinem Hosengürtel befestigt und brauchte nur den Knoten der Lederschnur zu lösen, um es abnehmen zu können.
    Seine Finger zitterten, als er damit begann. Dann hielt er es fest.
    Das Kreuz war der Gegenstand, den der Satan am meisten haßte. Er hoffte, daß auch sein Diener in diesem Fall so reagierte und er die Gestalt bannen konnte.
    Es kostete Ignatius Überwindung, den ersten Schritt zu tun. Er ging dabei nach rechts und zugleich nach vorn, weil er nicht in die Nähe der Öffnung kommen wollte.
    Die Gestalt tat nichts.
    Sie ließ Ignatius kommen.
    Hätte sie vorhin nicht gesprochen, so hätte man sie wirklich für eine Statue ansehen können. Aber sie war ein Mensch. Einer, der einen bestimmten Weg eingeschlagen hatte.
    Die rechte Hand des Fathers hielt nicht mehr die Lampe fest, sondern das Kreuz. Es war auch sichtbar. Zumindest für ihn. Weniger für den Verbrannten, der noch zu weit entfernt stand. Er tat auch jetzt nichts. Er wartete nur. Das Kreuz in seiner Hand zitterte. Der Schweiß hatte sich zwischen das Holz und seine Finger gelegt.
    Wenn er nicht aufpaßte, würde es ihm aus der Faust rutschen und zu Boden fallen.
    Die Distanz schrumpfte. Ignatius befand sich jetzt in Höhe der offenen Luke. Wäre er einen kleinen Schritt nach links gegangen, hätte ihn das gleiche Schicksal ereilt wie Ben Torri.
    Er passierte die gefährliche Stelle. Einen Moment durchströmte ihn die Erleichterung, obwohl es dafür keinen Grund gab, denn der andere wartete noch immer.
    Ignatius kam an ihm nicht vorbei, wenn er zum Ausgang wollte.
    Der Weg war und blieb versperrt.
    Das schlichte Holzkreuz schaute aus seiner Faust hervor. Was hätte er jetzt darum gegeben, Sinclairs Kreuz zu besitzen, das eine ganz andere Macht präsentierte. Seines bestand nur aus Holz, war zwar durch das Weihwasser geweiht, auch gesegnet worden, aber es besaß längst nicht das Machtpotential eines sinclairschen Kreuzes.
    Trotzdem setzte Ignatius darauf seine Hoffnungen. Er ließ sich von der Unbeweglichkeit des anderen nicht stören. Unbeirrt setzte er seinen Weg fort.
    Bis er plötzlich

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