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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreuz. Es sonderte weder Wärme noch Licht ab. Es fühlte sich wieder normal an. Um Donna endgültig zu beruhigen, leuchtete ich in die Höhle hinein, doch niemand aus der Vergangenheit hatte den Weg mit in diese Zeit genommen. Die völlig normale Höhle umgab uns.
    Donna schüttelte den Kopf und mußte einfach lachen, bevor sie sprach. »Wenn ich dich frage, ob wir das alles geträumt haben, klingt das wohl dumm – oder?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann haben wir alles erlebt?«
    »Ja – aber als Zuschauer.«
    Donna drehte sich um, damit sie mich anschauen konnte. »Alles im Leben hat eine Bedeutung«, sagte sie. »Auch das, was wir erlebt haben, muß man so sehen, nicht wahr?«
    »Das kann man.«
    »Dann weiß ich jetzt, daß es weitergehen wird. Ich habe erlebt, daß Tote nicht tot sein müssen. Man hat diesen Terrence Malcolm mit Pech übergossen. Er ist gestorben, und wir haben dabei zuschauen können. Aber er lebt trotzdem. Wie kann ein Toter seinen Arm heben, und wie ist es möglich, daß sich das Pech dabei gelöst hat? Der Arm sah aus, als hinge die Haut in Fetzen an ihm herab. Hast du das auch gesehen?«
    »Es war ja nicht zu übersehen.«
    »Sicher, John, sicher«, sagte Donna leise und nickte dabei. »Nur – was muß man daraus folgern?«
    »Wir werden es erleben, denke ich.«
    »Nein«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Wir werden es nicht erleben, John. Ich werde es erleben, denn ich bin doch… oder war … ach, verdammt, ich weiß es nicht!« rief sie gequält aus. »Ich bekomme keine Logik in meine Überlegungen.«
    Ich streckte meine Hände vor. »Nun ja, mit Logik werden wir hier wohl nicht weiterkommen. Zumindest nicht mit der Logik, die wir als normal denkende Menschen gewohnt sind. Hier spielen schon andere Dinge eine Rolle. Man muß sie einfach annehmen und sich mit ihnen auseinandersetzen, Donna.«
    »Du redest als wüßtest du mehr.«
    »Ich weiß leider zuwenig, denn auch die Szenen in der Vergangenheit haben mir keinen Aufschluß gebracht über das, was wirklich dahintersteckt.«
    »Dieser Terrence sprach von einer Wiedergeburt«, flüsterte mir Donna zu.
    »Stimmt.«
    »Er ist wiedergeboren worden, nicht wahr?« Sie deutete auf sich.
    »In mir ist es geschehen. Ich bin praktisch dieser Terrence Malcolm, John. Er muß ja nicht als Mann wiedergeboren sein, sondern kann eine Frau werden und sogar ein Tier. Das alles habe ich mal gelesen, und ich habe auch mit Leuten gesprochen, die daran glauben. Aber ich hätte nie gedacht, daß es mir passieren würde. Sein Geist ist jetzt in mir. Ich habe ihn ja gespürt. Nicht umsonst erlebte ich in der Vergangenheit diese Veränderungen.«
    Sie wartete auf meinen Kommentar, und ich enttäuschte sie auch nicht. »Donna, ich glaube nicht, daß es so einfach ist, wie du es hier dargelegt hast.«
    »Wieso?«
    »Dann würdest du anders reagieren. Du würdest anders fühlen und handeln. Du hättest dich verändert, wenn du ihn in dir gespürt hättest.«
    »Muß das denn so sein?«
    »Ich weiß es nicht genau. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Terrence Malcolm plötzlich zu einem gesetzestreuen Menschen geworden ist.«
    Donna atmete pfeifend. »Ich kann das alles noch nicht begreifen, wenn ich ehrlich sein soll. In meinem Innern hat sich etwas getan. Ich erzählte dir ja von meinen Träumen, in denen dieses Monstrum erschien. Soll ich dir ehrlich etwas sagen?«
    »Bitte.«
    »Dieses Monstrum in meinen Träumen hat ebenso ausgesehen wie der verbrannte Terrence Malcolm. Mich durchschoß ein wahnsinniger Schreck, als ich ihn sah. Ich mußte ihn einfach vergleichen, verstehst du? Das hat mich fertiggemacht.«
    »Wenn er dir in deinen Träumen erschien, dann mußt du nicht unbedingt davon ausgehen, daß er auch in dir wiedergeboren ist. Das können zwei verschiedene Paar Schuhe sein, Donna. Genaues weiß ich auch nicht. Ich hoffe allerdings, es herauszufinden.«
    »Wie denn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber du gehst davon aus, daß dieses Monstrum keine Einbildung gewesen ist?«
    »Das kann ich dir sogar schriftlich geben.«
    Sie atmete auf. »Dann ist es gut. Ich habe bereits befürchtet, von dir für wahnsinnig gehalten zu werden. Oder als überspannt. Es tut mir gut, daß du so denkst.«
    »Wir werden den Fall gemeinsam lösen, keine Sorge.«
    »Ich hoffe es.«
    Innerhalb des Stollens wollten wir nicht länger bleiben. Er kam mir trotz der offenen Tür vor wie ein Gefängnis. Allerdings dachte ich näher über diesen Ort nach.
    Wahrscheinlich

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