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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir wissen, wie meine Zukunft aussieht. Falls du es mir nicht sagen kannst, möchte ich es gern selbst herausfinden. Verstehst du das, Jamina?«
    »Ja, ich habe alles gehört.«
    »Dann richte dich danach.«
    »Nein, das werde ich nicht. Denn Marianne hat die Herrschaft über die Kugel bekommen. Solange sich ihr Gesicht dort abzeichnet, sind meine Kräfte verloren. Ich kann dir nicht sagen, wie deine Zukunft aussieht, Dagmar. Aber sie wird gut sein, wenn du dich jetzt auf die Seite der Hexe stellst. Solltest du dich weigern, hast du verloren.«
    »Gib sie her!«
    »Warum?«
    »Ich möchte sie anfassen. Ich will ihre Magie und auch ihre andere Kraft spüren.«
    »Und dann?«
    »Nichts mehr. Das reicht mir. Ich will den Weg vor mir sehen, verstehst du das?«
    Jamina lächelte breit. »Magst du sie?«
    »Ich will es versuchen.«
    »Aber du mußt Marianne längst gespürt haben, verflucht noch mal. Sie hat den Kontakt mit dir aufgenommen. Sie hat dich erwählt. Ab heute gehörst du zu ihrem Kreis.«
    Dagmar schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Ich fühle mich noch fremd. Ich merke, wie sie versucht, in mich einzudringen. Wie sie mich mit ihren Gedanken überschütten will. Aber ich stehe ihr noch nicht so nah, wie ich es gern möchte.«
    »Das wird die Zeit ergeben.«
    »Solange will ich nicht warten!« sprach Dagmar dagegen. »Ich brauche den Kick jetzt und hier!«
    Jamina überlegte. Sie schwankte. Sie hob die Schultern und bewegte auch ihren Kopf, denn sie war sich nicht schlüssig, ob sie Dagmar glauben sollte oder nicht.
    Und auch Dagmar Hansen focht einen harten Kampf aus. Sie besaß das dritte Auge. Sie war eine Psychonautin mit allen den Vorteilen, denn darauf baute sie. Dagmar war nicht den Weg dieser Hexe gegangen, denn sie hatte die wahre Berufung der Psychonautinnen erlebt. Sie wollte den Frieden, sie wollte in Ruhe leben und ihre besonderen Kräfte nur dann einsetzen, wenn es unbedingt nötig war.
    Die Hexe war den falschen Weg gegangen. Sie mußte nicht Dagmars Stärke gehabt haben, sonst hätte sie sich von den dämonischen Kräften nicht so stark beeinflussen lassen. Was im einzelnen nach ihrer Verbrennung geschehen war, konnte Dagmar nicht nachvollziehen. Auch Jaminas Aussagen waren ihr noch zu vage. Dagmar nahm sich vor, es herauszufinden. Es gab keine andere Möglichkeit, und sie war froh, daß sie sich dabei auf ihre eigene Kraft verlassen konnte. Die Psychonauten-Hexe hatte es nicht geschafft, die Kontrolle über sie zu bekommen.
    Dagmar senkte den Blick. Sie konzentrierte sich jetzt auf das dunkle Gesicht in der Kugel. War es echt oder nur ein magisches Hologramm? Zu viele Fragen, deren Antworten im Moment nicht wichtig waren. Sie wollte nur die Kugel in die Hände bekommen.
    »Warum gibst du sie mir nicht?«
    Jamina hob die Schultern. »Ich weiß nicht, aber sie gehört mir. Ich habe Marianne hergeholt.«
    »Aber ich bin näher bei ihr als du, denn ich besitze das dritte Auge. Das solltest du nicht vergessen. Noch bin ich nicht reif genug. Aber ich habe Tessa gekannt und weiß, daß sie sich voll und ganz unter ihren Bann begeben hat.«
    »Tessa Hampton?«
    »Ja.«
    »Was macht die?«
    »Sie lebte wieder in England und geht dort ihrem Beruf nach.« Die Lüge drang ihr glatt über die Lippen. Dagmar schaffte es auch, locker zu lächeln und die andere einzulullen.
    Jamina schaute sich um. Es war niemand in der Nähe. Die Hände zitterten, und die Kugel dazwischen zitterte mit. Es sah beinahe so aus, als würde sie ihr aus den Händen rutschen.
    Dagmar stand auf. Sie wunderte sich darüber, wie leicht es klappte. Auch die Verbindung zwischen ihr und der Hexe konnte nichts daran ändern.
    Dafür blieb Jamina sitzen und verfolgte die Bewegungen nur mit den Augen.
    Dagmar schritt an der linken Seite des runden Tisches vorbei. Sie sagte kein Wort, aber das Auge auf ihrer Stirn leuchtete wie ein Fanal. Nach wie vor bestand die Brücke aus Licht. Sie hinderte Dagmar nicht daran, weiterzugehen und neben der Wahrsagerin stehenzubleiben. Jamina rückte ihren Körper von Dagmar weg. In ihren Augen breitete sich eine gewisse Sorge aus. Sie kam mit der neuen Lage nicht zurecht und schüttelte den Kopf, als Dagmar nach der Kugel greifen wollte.
    »Nein…«, flüsterte sie.
    »Doch!« Dagmar Hansen sprach das Wort laut und deutlich aus.
    Jamina zuckte zusammen und vergaß ihr Vorhaben plötzlich.
    Dagmar nutzte ihre Chance.
    Blitzschnell griff sie zu. Bevor Jamina ihre Arme zur Seite drücken konnte, hatte

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