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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes zu konzentrieren. Auf deine Tochter. Du möchtest doch, daß sie eine Zukunft hat.«
    »Ja, das will ich«, flüsterte Mara. »Vorausgesetzt, die Bestien lassen es zu.«
    »Keine Angst, dafür werden wir sorgen.«
    Mara lächelte nur etwas verkniffen. Dann warf sie einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk.
    »Haben wir schon Mitternacht?« fragte Marek.
    »Nein. Es ist noch über dreißig Minuten Zeit.«
    »Sehr gut.«
    »Warum?«
    »Ganz einfach, Kind. Weil ich dann noch etwas tun kann. Ich muß mich bewegen.«
    »Aha. Und wie machst du das?«
    »Ich werde dich allein lassen und drehe noch meine Runden. Mal sehen, wie es draußen aussieht. Du kannst ja nach deiner kleinen Tochter schauen.«
    Mara schauderte zusammen. »Und wenn du wieder von einer Eule angegriffen wirst?«
    »Dann weiß ich mich zu wehren.« Marek lächelte. »Denk daran, daß ich nicht unbewaffnet bin.«
    »Reicht der Pfahl?«
    »Einmal hat er gereicht«, erklärte Marek. »Zur Not habe ich noch eine Schußwaffe. Eine Schrotflinte befindet sich hier im Haus, und die Pistole werde ich mitnehmen. Man kann sie mit besonderen Kugeln laden, die mir mein Freund John Sinclair überlassen hat. Es sind geweihte Silberkugeln.«
    »Nein - gibt es das wirklich?«
    »Du kannst dich darauf verlassen.« Der Pfähler stemmte sich an der Tischkante ab und stand auf. Er deckte den Tisch ab und stellte alles in die steinerne Spüle. Dann öffnete er eine Tür im Küchenschrank und holte die dunkle Waffe hervor. Die Pistole sah gepflegt aus. Als Marek auf seine Besucherin zuging, drückte sie sich auf dem Stuhl zurück.
    »Keine Sorge, sie ist gesichert.«
    »Ich mag keine Schußwaffen. Mein Freund hatte auch eine. Manchmal habe ich das Gefühl, daß sie ihm zum Verhängnis geworden ist. Ich kann mir einfach zu leicht vorstellen, daß er nicht mehr am Leben ist. Das, hört sich schlimm an, ist aber so.«
    »Ich könnte dir die Schrotflinte überlassen.« Marek zeigte sich von Maras Antipathie unbeeindruckt.
    »Und dann?«
    »Nur, damit du dich sicher fühlst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Lieber nicht. Wie schon gesagt, ich mag die Dinger nicht.«
    »Okay, das ist dein Problem.« Er deutete auf einen schmalen Schrank neben der Eingangstür, der mehr an eine Standuhr erinnerte. »Wenn du sie trotzdem brauchst, sie steht dort. Der Schlüssel steckt.«
    »Warum soll ich sie denn brauchen?«
    »Vergiß es. Das war nur so dahin gesagt.« Erzog wieder seine Jacke an, steckte die Pistole in die rechte Seitentasche und nahm natürlich auch den Pfahl mit.
    »Du willst wirklich gehen?«
    »Klar. Manchmal muß man über seinen eigenen Schatten springen. Besonders dann, wenn es um Schattenwesen geht, die an sich nicht in diese Welt hineingehören.« Der Pfähler zog die Tür auf und nickte seinem Schützling noch einmal zu. »Bis gleich dann.«
    »Ja«, flüsterte Mara zurück. »Hoffentlich…«
    ***
    Schlank, hoch und düster wuchsen die Bäume in die Höhe, die sich mit ihrem Wurzelwerk in den Boden des Hügels hineingeklammert hatten. Es waren alte Nadelbäume, die viele Stürme überstanden hatten, ihr »Kleid« nie verloren und so etwas wie einen Schutzwall für den bildeten, der sie um einiges überragte.
    Es war ein alter Turm!
    Ein Gemäuer, das wirkte, als wäre es im Strom der Zeiten vergessen worden. Dunkel, baufällig, leicht schief, aber trotzdem noch soweit erhalten, daß der Turm erklettert werden konnte, was freiwillig niemand tat, denn die Menschen sahen keinen Sinn darin, sich in diese Einsamkeit der Berge zu begeben, nur um auf einen alten Turm zu klettern. Er war als einziger Zeuge von einer längst in sich zusammengefallenen und auch überwucherten Burg zurückgeblieben. Als die osmanischen Heere damals das Land überrollten, schienen sie den Turm einfach vergessen zu haben.
    So war es auch lange Zeit geblieben, bis er in diesem Jahrhundert als Versteck für Partisanen gedient hatte. Zugleich hatte man ihn als Munitionslager benutzt. Das lag auch schon wieder zwei Generationen zurück, und das Bauwerk war abermals in Vergessenheit geraten.
    Zumindest bei den Menschen. Nicht aber bei den Vögeln. Und dort besonders nicht bei einer bestimmten Art von Vögeln - den Eulen.
    Adler, Sperber, Habichte, sie interessierte der alte Fels des Turms nicht. Wohl aber die Eulen, die sich ansonsten in den Wäldern versteckten. Sie hatten hier ihre neue Heimat gefunden. Manchmal, wenn Menschen unterwegs waren und ihre Ferngläser auf den Turm richteten, dann

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