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1050 - Die Nymphe und das Monster

1050 - Die Nymphe und das Monster

Titel: 1050 - Die Nymphe und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war verdammt kalt geworden nach dem unnatürlich warmen und auch stürmischen Winter, doch diese Kälte tat gut. Sie paßte zur Jahreszeit.
    »Wie ist es dir denn ergangen, John? Ich habe ja auch lange nichts mehr von dir gehört.«
    Ich winkte ab. »Es ist für mich kein gutes Jahr gewesen, da bin ich ehrlich.«
    »Oh, das ist…«
    »Nein, nein, Grace, laß mal. Keine Entschuldigungen. Es war einfach der Lauf der Dinge.«
    »Möchtest du es mir erzählen oder ist das vielleicht zu privat?«
    »Es ist privat, doch du kannst es hören.« Ich berichtete vom Tod meiner Eltern, von all den Aufregungen, die damit verbunden gewesen waren. Natürlich ließ ich die Suche nach der Bundeslade weg, das gehörte nicht hierher. Allerdings erzählte ich ihr auch, daß ich den Fall erst vor wenigen Tagen abgeschlossen hatte, denn da war ich noch einmal an den Tod meiner Eltern erinnert worden. Für mich war mein Vater erst jetzt endgültig gestorben.
    Grace Felder sah mein Erschauern und fragte leise: »Ist es so schlimm gewesen?«
    »Ziemlich hart.«
    »Und jetzt?«
    Ich lächelte sie an. »Sitze ich hier.«
    »Klar. Worüber ich mich freue. Ich weiß ja, wer du bist und möchte nicht weiter in dich gehen. Das mit deinen Eltern tut mir leid. Ich sage das nicht einfach nur so dahin. Nach deinen anderen Erlebnissen möchte ich dich nicht erst fragen, John. Ich weiß ja, wie es ist, wenn man seine Eltern verliert. Bei mir war es zwar nur der Vater, doch auch darüber mußte ich erst hinwegkommen. Es war nicht einfach für mich. Besonders wenn ich daran denke, wie er gelebt hat.«
    »Was hast du danach getan?«
    »Ich bin aus Paxton weg.«
    »Und nicht wieder zurückgegangen?«
    »Nein.«
    »Dann weißt du auch nicht, wie es Brett McCormick geht?«
    Sie lachte. »Doch, das weiß ich. Wir haben zwischendurch einige Male telefoniert. Er hält tapfer die Stellung, doch ihm fehlt schon etwas die Aufregung. Kann man verstehen, schließlich ist er ein pensionierter Polizist. Aber sprechen wir von mir.« Sie lächelte etwas verloren, kippte das Glas leicht und drehte es auf der Tischdecke, als sie überlegte.
    Wir saßen in einer Ecke des Lokals. Durch eine Glasscheibe konnten wir nach draußen schauen. In der Galerie bewegten sich die Menschen in die verschiedenen Richtungen. Hinter den Scheiben der Schaufenster warteten die Verkäuferinnen auf Kunden, aber die meisten Kunden waren gekommen, um nur zu schauen.
    »Wir wollten von dir sprechen, Grace.«
    »Sorry, John, ich war einfach zu sehr in Gedanken.« Sie schaute mir ins Gesicht. »Ich bin auch nicht unbedingt privat hier, wenn du verstehst.«
    »Nein, noch nicht.«
    »Es hängt mit deinem Job zusammen.«
    »Aha, dann mal raus mit der Sprache.«
    Grace Felder trank einen Schluck Wasser. »Die ganze Sache ist die, John. Ich habe Paxton verlassen, das weißt du. In Cardiff blieb ich auch nicht lange. Ich spürte nach dem Tod meines Vaters eine kaum zu erklärende Unruhe in mir.«
    »Wieso?«
    Sie hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Aber ich stecke in eine Phase, in der ich die Welt mit anderen Augen sehe.«
    »Wie denn?«
    »Tja.« Sie zuckte die Achseln. »Genau weiß ich es auch nicht, wie ich dir das erklären soll. Die Ereignisse in Paxton haben mir irgendwie die Augen dafür geöffnet, daß es hinter den sichtbaren Dingen noch andere gibt, die nicht so sichtbar und trotzdem vorhanden sind. Der metaphysische Teil in unserem Leben, wie auch immer.«
    Sie holte Luft und stieß sie durch die Nasenlöcher wieder aus.
    Grace war etwas nervös geworden, die Hände schob sie flach auf dem Tisch hin und her. »Nun gut, ich verlor ein wenig die Beziehung zur Realität. Ich bin viel gereist. Eine gewisse Unrast hat mich getrieben. Vom ererbten Geld meines Vaters konnte ich leben. Zwischendurch habe ich auch gejobbt. Tatsächlich war ich unterwegs, um meinen Blick zu schärfen.«
    »Wofür?«
    Ihre Worte wurden leiser und verloren sich beinahe bei der Antwort. »Für die Dinge dahinter, John. Wir sprachen vorhin von der Metaphysik. Das meine ich damit.«
    »Du hast etwas gesucht, denke ich.«
    »Jawohl.«
    »Was denn?«
    »Das kann ich dir nicht genau sagen.« Sie strich durch ihr Haar, das ziemlich kurz geschnitten war. »Kann sein, daß ich mir auch etwas beweisen wollte. Ich weiß es nicht genau. Ich war jedenfalls auf der Suche. So ist es am besten ausgedrückt.«
    »Nach den Dingen hinter den sichtbaren Realitäten.«
    »Ja, genau.«
    Ich lächelte sie an. »Trage ich daran

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