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1141 - Die Königin von Avalon

1141 - Die Königin von Avalon

Titel: 1141 - Die Königin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit eine Niederlage zugefügt.«
    »Richtig. Er wird sein Ziel kaum erreichen können.«
    »Kennst du es denn?«
    Ich deutete ein Nicken an. »Ja, denn Baphomet ist die dämonische Figur im Hintergrund gewesen. Er hat die Kirche hier in Beschlag nehmen wollen. Hier sollte das Herz der Jungfrau vernichtet werden. Er wollte diese Kathedrale zu seiner machen, das war sein großes Ziel am Ende dieses Jahrtausends. Wir haben ihm einen Riegel vorgeschoben, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir ihn auch völlig zurückgeschlagen haben. Das Herz ist ihm wichtig, und noch hat er Zeit.«
    »Dazu müsste er nach Avalon.«
    »Das ist richtig.«
    »Kann er es schaffen?«
    »Ich weiß es nicht, Suko. Aber ich möchte mich ebenfalls nicht auf den Rückweg machen. Unsere Aufgabe ist nicht vorbei. Das fühle ich sehr genau. Es gibt noch einen Dean McMurdock. Es gibt Avalon, und es gibt das Herz der Heiligen Johanna, das ich ebenfalls sehen möchte. Ich denke, das verstehst auch du.«
    »Wäre ich sonst mit dir gekommen?«
    »Klar.« Ich lächelte und schaute mich in der Umgebung um. Die Kathedrale kam mir jetzt noch größer vor. Vielleicht lag es daran, dass ich saß, und mein Blick den Hochaltar traf, vor dem der Erzengel erschienen war.
    Er hatte sich zurückgezogen. Der Altar und seine Umgebung lag normal vor mir. Kein Engel mehr, auch kein Erbe, denn der Baphomet-Diener war verglüht.
    »Wir müssen neben der Kathedrale noch die Leiche der alten Frau wegschaffen.« Sukos Worte rissen mich wieder zurück in die Wirklichkeit. »Ich habe den Mord leider nicht verhindern können. Dabei hat die Frau ihm nichts getan. Sie hat nur die Blumen gebracht, und das ist ihr zum Verhängnis geworden. Gütiger Himmel, wie grausam die Menschen doch manchmal sind.«
    »Menschen?« murmelte sich. »Oft sind es nur Hüllen. Sie haben sich wunderbar getarnt, um ihre wahren Absichten zu verbergen. So war es immer, und so wird es immer bleiben, auch in unserem neuen Zeitalter. Davon gehe ich aus.«
    »Hört sich nicht eben optimistisch an.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht, aber ich denke anders, Suko. Du kannst dir vorstellen, dass ich noch immer nicht überwunden habe, was mit mir geschehen ist. Ich kann mir vorstellen, dass es mich noch bis in meine Träume begleitet, und das nicht nur in der nächsten Nacht, sondern in all den weiteren. Ich habe in diesen Augenblicken gespürt, wie klein wir Menschen sind. Ein Engel löste sich aus seiner Sphäre. Anders als Raniel, anders als auch Belial, der Engel der Lügen. Einer, der mehr Macht hatte. Ich bin wirklich mit dem Unbegreiflichen konfrontiert worden. Das muss ich erst verarbeiten, obwohl mir schon verdammt viel widerfahren ist. Da brauche ich nur an den Tod meiner Eltern zu denken oder an die Zeitreisen, die hinter mir liegen, bis hinein in die Ära des König Salomon.«
    »Kann ich verstehen, John. Aber eine andere Frage. Wie fühlst du dich jetzt? Klein, erniedrigt?«
    »Nein, ganz im Gegenteil!« antwortete ich so laut, dass meine Stimme hallte. »Ich fühle mich nicht klein oder nicht mehr klein. Das Erlebnis hat mir zudem gezeigt, dass ich weitermachen will und auch muss. Es geht voran, und niemand von uns bleibt stehen.«
    »Gut, dass du es so siehst.«
    »Was hätte ich auch anders tun können?«
    »Auf der Liste steht Avalon.«
    Mit einem Ruck stand ich auf. Die Gänsehaut war noch immer auf meinem Rücken. »Ja, das große Rätsel. Die Insel im Nirgendwo. Ich hoffe nur, dass uns ihr Tor nicht verschlossen bleibt.«
    Suko lachte auf. »Doch nicht bei deinen Beziehungen, John.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nadine Berger.«
    »Ja, das denke ich mal.«
    Nebeneinander her gingen wir durch die Kathedrale und näherten uns dem Ausgang. Unsere Schritte unterbrachen die Stille, die von den Wänden widerhallten.
    Mit meinen Gedanken war ich noch immer woanders. Vergangenheit und Zukunft vermischten sich, aber die große Kirche hatte wieder ihre alte Sicherheit zurückerhalten. Sie würde nicht zu einem Refugium des Götzen mit den Karfunkelaugen werden.
    Suko hatte mich zur Seitenpforte geführt und sie auch schon geöffnet, um mich als ersten ins Freie gehen zu lassen.
    Das wollte ich noch nicht. Ich drehte mich noch einmal um, um den Blick zum Altar gleiten zu lassen.
    Es war nichts da, was die Normalität hätte unterbrechen können. Dennoch wurde ich den Eindruck nicht los, dass Michael sein Zeichen hinterlassen hatte. Ein Stück von ihm. Eine Kraft, die sich in der gesamten

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