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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kämpfen: abgebrannte Häuser, abgestürzte und ausgeglühte Shifts und Tote. Mitten darin erhob sich eine Parasitär-Enklave, ein schimmernder Dom des Unheils, der unversehrt aus einem Meer schwarzer Explosionstrichter ragte.
    Als der Visiphonmelder summte, schaltete Booker das Gerät ein.
    Auf dem Bildschirm erschien das Abbild eines Oberkörpers: ein Mann mittleren Alters mit schmalem, rotfleckigen Gesicht, braunem Haar und geröteten Augen.
    „Verteidigungszentrale Daressalam, Gaaner Sherk", sagte er müde. „An von Nordwesten anfliegenden Gleiter! Ich ersuche dringend um Identifizierung!"
    „Booker Tern mit Reginald Bull an Bord", meldete sich Booker.
    Das Gesicht Sherks hellte sich auf.
    „Kein Wort mehr!" sagte er schnell. „Abhörgefahr! Wir haben Anweisung aus Terrania, euch jede Hilfe zukommen zu lassen. Die Spezialklinik konnte ermittelt werden. Der Container mit dem Extrakt steht im Innenhof und wird bewacht. Ich werde sofort den Regionsbeauftragten informieren. Er will euch persönlich begrüßen, befand sich aber vor wenigen Minuten noch im Kampfgebiet von Bagamoyo."
    „Ich freue mich darauf, ihn kennenzulernen", erwiderte Booker. „Im Augenblick ist es aber nur wichtig, daß wir die Spezialklinik finden. Kannst du uns einweisen?"
    „Ich schicke euch jemanden mit einem Flugaggregat entgegen", antwortete Sherk. Er lächelte verlegen. „Ein Fahrzeug ist zur Zeit nicht frei."
    „Danke!" sagte Booker.
    Er drosselte die Geschwindigkeit. Vor ihm wuchs die Silhouette der Weißen Stadt Daressalam auf, wie er sie in Erinnerung hatte. Relativ niedrige, weiße Wohntürme zwischen Palmenhainen, ein Badestrand, die weit in die Bucht ragenden Bootsstege von Jachtklubs, Restaurantterrassen, weit im Hinterland die Computertürme des Verwaltungszentrums, Hotels und immer wieder Parks.
    Je näher er kam, desto schonungsloser wurde seine Illusion von Daressalam als einer heilen Stadt zerstört. Die Straßen, Parks und Plätze waren weitgehend menschenleer, auf den Restaurantterrassen türmten sich Sandsäcke mit Raketenstellungen dahinter, Kampfroboter und einzelne Gleiter mit Bewaffneten patrouillierten durch die Straßen - und auf dem Zentralplatz standen sich ein Leichter Kreuzer der STAR-Klasse und eine Parasitär-Enklave gegenüber.
    Die Enklave mußte unbemerkt unter dem Platz gewachsen sein, bis sie eine bestimmte Größe überschritt und den Platzbelag aufgesprengt hatte. Sie war erst zirka zwanzig Meter hoch und demnach ein Zwerg gegen den hundert Meter durchmessenden Kreuzer, aber von ihr ging eine tödliche Bedrohung aus.
    In Bookers Blickfeld tauchte eine Frau in blauem Overall auf, die ein Flugaggregat auf dem Rücken trug. Sie winkte ihm zu.
    Er winkte zurück und folgte ihr.
    Zehn Minuten später erreichten sie die Spezialklinik. Sie bestand aus vier großen Gebäudetrakten, die zu einem Rechteck angeordnet waren und einen großen parkartig gestalteten Innenhof umschlossen. Vor dem Portal eines Trakts stand ein großer weißer Container mit schwarzen Totenköpfen auf den Außenflächen.
    „Gift?" fragte Ginger.
    „Natürlich ist der Drüsenextrakt von Traumkäfern hochgiftig", erklärte Booker. „Nur in der richtigen Dosierung entfaltet er seine medizinische Wirkung."
    Ihre Führerin landete neben dem Container, und Booker brachte den Gleiter in der Nähe herunter. Ein älterer Mann und ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen näherten sich. Der Mann war mit einem Thermostrahler bewaffnet, das Mädchen mit einem Paralysator.
    Beide schienen nervös zu sein und hielten ihre Waffen schußbereit.
    „Das geht in Ordnung", sagte die Frau im blauen Overall und zückte eine Plastikkarte, auf die etwas gedruckt war. „Verteidigungszentrale."
    „Wir brauchen zwei Tragen und eine Injektionspistole mit einem lähmungsneutralisierenden Mittel!" sagte Booker, nachdem er die Tür an seiner Seite geöffnet hatte.
    „Habt ihr Befallene an Bord?" erkundigte sich der Mann argwöhnisch. „Dann müßt ihr euch in der Aufnahme melden." Er deutete mit dem Lauf der Waffe auf das Portal. „Auf der anderen Seite."
    „Ich erledige das", erklärte die Frau im blauen Overall freundlich und ging auf das Tor zu.
    „Seid ihr die ganze Wachmannschaft?" wandte sich Booker an den Mann und dachte erschaudernd daran, wie leicht eine entschlossene Gruppe von Befallenen den Container in ihren Besitz bringen konnte. Der Mann nickte.
    „Anfangs waren wir zu fünft, aber drei von uns waren befallen und mußten neutralisiert

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