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1276 - Kodexfieber

Titel: 1276 - Kodexfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich in Rois Handschuh befanden."
    „Diesmal muß ich dir widersprechen", sagte das Schiff. „Es sind dieselben. Ich habe die Filter untersucht und die Molekülballungen analysiert, die sich dort gefangen haben. Die Kodexmoleküle reagieren nur anders."
    „Was ist die Ursache?"
    „Vielleicht sind es die vier Spezialisten, die die Schuld tragen, ohne etwas dafür zu können. Vielleicht ist die Reaktion bei Gorims sehr individuell. Vergiß Kido nicht. Und da ist noch etwas. Agid Vendor hat sich soeben bewegt."
    „Sie darf das Labor nicht verlassen, Vi. Sorge dafür!"
     
    *
     
    Unverkennbar war es ein Ara, der Bully gegenüberstand. Das Holorama projizierte den Körper dreidimensional. In einem etwas größeren Raum als seiner Kabine hätte Bully den Eindruck gewonnen, daß der Sprecher der LIVINGSTONE leibhaftig anwesend war.
    „Hallo, Jas-Tenn", lächelte der Terraner. „Ich hoffe, dein Blick spiegelt lediglich das medizinische Interesse an einem menschlichen Körper wider."
    Jas-Tenn, zwei Meter zwanzig groß und spindeldürr, bewegte sich unruhig. Der hohe, schmale Kopf wurde von einer tonsurartigen Frisur gekrönt, die golden eingefärbt war.
    Bully erinnerte sich, daß das Fachgebiet des Aras die Exobiologie war. Jas-Tenn verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ich grüße dich, Reginald!" Er neigte leicht den Kopf. „Ich wünsche dir das Licht aller Sterne des Universums. Möge es dir Glück bringen. Wir sind froh, daß wir endlich Kontakt erhalten haben. Eine Woche Terra-Normzeit ist vergangen, seit Dagen Bosig uns hierher nach Siom Som geführt hat."
    Dagen Bosig war ein ehemaliger Sturmreiter und der Mentor der LIVINGSTONE, die zweihundert Personen unterschiedlichster Rassenzugehörigkeit beförderte.
    „Wir sind nicht allein", erwiderte Bully und berichtete in knapper Form, was sie in Erendyra erlebt hatten und welche Hinweise sie jetzt nach Siom Som führten. „Es kann nur Zufall sein, daß ihr ausgerechnet in derselben Galaxis landet wie wir!"
    „Ob Zufall oder nicht." Jas-Tenns Gesicht wurde verschlossen. „Du kennst unsere Mentalität, Bully. Es wäre unhöflich, etwas dem Zufall zuzuschreiben!"
    „Natürlich. Wir sind heilfroh, daß ihr uns gefunden habt. Ihr könnt euch sofort nach eurem Eintreffen in den Verbund eingliedern. Wir warten solange auf euch!"
    „Das ist gut gehandelt. Denn wir bringen wichtige Neuigkeiten aus Gruelfin. Dort hat es große Umwälzungen gegeben, die mit den Ewigen Kriegern in Zusammenhang stehen.
    Die Vorgänge sind von solcher Bedeutung, daß wir drei Vertreter der wichtigsten Spezies der Galaxis mitgebracht haben."
    „Cappins?" Bullys Augen weiteten sich. Er zupfte nervös an seinem Handtuch. Er dacht an Ovaron, den Ganjasen. Ovaron war im Jahr 3580 in Gruelfin gestorben, nachdem er zuvor bereits jahrelang in einem Spezialbehälter mit Nährlösung künstlich am Leben gehalten worden war. Als Todesursache galt das Versagen des Zellaktivators.
    „Es sind Cappins", bestätigte Jas-Tenn. „Und sie wollen so schnell wie möglich mit den wichtigsten Vironauten zusammentreffen!"
    „Es dauert keine fünf Minuten", sagte Bull. „Warte solange!"
    Er verschwand aus dem Erfassungsbereich des Holoramas und zog sich eine schimmernde Seidentoga an, die er ab und zu in seiner Freizeit trug. Er streifte sie über den nackten Körper, dann griff er nach dem Antigravgürtel und suchte auf dem schnellsten Weg den zentralen Kommunikationsraum auf, in dem Stronker Keen und die anderen Vironauten warteten.
    „Gib mir die Position des Schiffes", zischte der Vironaut. Keen deutete auf eine Leuchtgraphik mitten in der Luft.
    „Günstigster Treffpunkt wäre der Stern dort hinten", sagte er.
    Das Holo des Aras baute sich erneut auf, und diesmal standen vier Terraner um ihn herum. Einer davon war der massige Dagen Bosig.
    Die anderen drei, das mußten Cappins sein. Äußerlich waren sie nicht von Menschen zu unterscheiden, nur innerlich waren Unterschiede in der Anordnung der Organe vorhanden.
    „Nennen wir den Stern Connection", sagte Bully. „Wir fliegen langsam dorthin, denn wir erwarten die Rückkehr von zwanzig Segmenten."
    „Inzwischen noch achtzehn", berichtigte Keen.
    „Gut, achtzehn. Aber warum willst du mir keine Einzelheiten nennen, Jas-Tenn?"
    „Es ist zu riskant, über Enerpsi-Funk darüber zu sprechen. Es könnten Wesen mithören, für deren Hörorgane meine Mitteilungen nicht bestimmt sind."
    „Dann bis später!"
    „Bis unter der blauweißen Sonne",

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