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1281 - Der dreifache Tod

1281 - Der dreifache Tod

Titel: 1281 - Der dreifache Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Plötzlich ging er vor. Mit einem langen Schritt überwand er eine mit blühendem Gras bepflanzte kleine Insel zwischen den Steinen, setzte zu einem geschmeidigen Sprung an und stieß sich dann locker ab, um mit dem nächsten Sprung den Teich zu überqueren, in dem die bunten Koi-Karpfen noch starrer geworden waren.
    Mir gelang ein guter Blick auf sein verwüstetes Gesicht. Durch die Narben sah es wirklich entstellt aus. Es wirkte wie eine Landschaft, in die man einfach hineingeschlagen hatte. Die alten Klamotten flatterten um seinen Körper, und uns wehte zudem ein übler Geruch entgegen. Ein Gestank wie aus einer alten Röhre, in die mal Schmutzwasser abgeleitet worden war.
    Shao schrie ihn an. Sie benutzte einen Dialekt aus der chinesischen Sprache, die ich nicht verstand.
    Ich konnte mir allerdings vorstellen, dass es so etwas wie »Stopp« oder »Nicht weiter« bedeuten konnte.
    Kuan kümmerte sich nicht darum. Wenn er noch einmal sprang, war er verdammt nah, und das wollte ich nicht hinnehmen.
    Mitten im Sprung traf ihn meine Kugel.
    Der Schuss zerriss die Stille. Das Echo peitschte durch den Garten hinweg, und die rechte Hand mit dem schon angehobenen Schwert sank nach unten. Ich hatte ihn irgendwo im Schulterbereich getroffen. Er sprang auch nicht mehr. Er kam mir erstaunt vor und schaute nach unten auf die getroffene Stelle.
    »Es hilft nichts«, flüsterte Shao.
    »Warte ab!«
    Kuan fing sich wieder. Er riss sich zusammen. Der Ruck ging durch seinen Körper.
    Es war klar, dass er zuschlagen würde. Ich zielte jetzt auf seinen Kopf und drückte erneut ab. Die Kugel erwischte ihn irgendwo in Augenhöhe. Etwas fetzte weg. Kleinere Stücke flogen umher. Ein Einschussloch oder eine Wunde zeichnete sich ab, und das Gesicht hatte einen makaberkomischen Ausdruck angenommen.
    Keiner von uns wusste, ob wir ihn erledigt hatten. Es sah nicht danach aus, aber er war angeschlagen, und das wiederum nutzte Shao aus. Sie schnappte sich einen leeren Stuhl, hielt ihn mit den Beinen nach vorn und rannte auf Kuan zu.
    Der, Stuhl, den Shao nicht losließ, traf ihn mit voller Wucht. Er stand dicht am Teichrand und konnte sich nicht mehr halten. Der Druck schleuderte ihn zurück. Zwei Mal berührten seine Füße noch den festen Boden, beim dritten Schritt trat er ins Leere und fiel in das Wasser hinein.
    Es sah aus, als wäre ein riesiger Vogel vom Himmel gestürzt, der es auch nicht mehr schaffte, seine Flügel zu bewegen. Der dämonische Meister klatschte in das Wasser hinein, das in die Höhe spritzte und sofort Wellen schlug. Das Gewässer war nicht unbedingt groß, schwimmen konnte man dort nicht, und die mächtige Gestalt des Kuan füllte es fast aus. Er war überrascht. Es konnte auch sein, dass ihn die beiden Kugeln geschwächt hatten, aber er war nicht erledigt.
    Mir schoss ein wahnsinniger Gedanke durch den Kopf. Shao teilte ich ihn erst gar nicht mit. Ich hatte mit zwei kleinen Schritten den Rand des Teichs erreicht und blieb dort für einige Sekunden stehen, weil ich mir noch einen Überblick verschaffen wollte.
    Kuan war noch immer mit sich selbst beschäftigt. Er schlug mit der freien Hand um sich, während sich seine Kleidung allmählich vollsaugte, schwer wurde und ihn nach unten zog.
    Das künstliche Gewässer war nicht besonders tief. Es reichte mir vielleicht bis zur Hüfte. Ertrinken konnte man darin nicht. Darum ging es mir auch nicht, als ich mich abstieß und ebenfalls in den Teich hineinsprang. Ich hatte etwas Bestimmtes vor, und das konnte ich nur durchziehen, wenn ich in seiner unmittelbaren Nahe war.
    Mein Sprung in den Teich war genau getimt gewesen. Das war bei Kuan nicht vorgekommen. Er kämpfte noch immer mit sich selbst, und dann wuchtete ich mich auf ihn zu. Bevor er sich versah, hatte ich seinen rechten Arm gepackt und riss ihn zuerst zur, Seite und dann nach hinten, wobei ich ihn noch in die Höhe drehte.
    Ob er Schmerzen spürte, wusste ich nicht. Ich glaubte es nicht. Ich wollte nur seine Waffe haben, denn nur durch sie konnte ich diese alte Gestalt besiegen. Fische umschwammen uns. Sie waren völlig aufgeregt, was mir nichts ausmachte. Ich war ausschließlich auf meinen Erfolg konzentriert. Ich riss seinen Arm so hoch wie möglich. Ein normaler Mensch hätte geschrieen oder wäre allein durch die Schmerzen in Ohnmacht gefallen. Bei Kuan traf das nicht zu. Er war kein Mensch. Er war so etwas wie ein Dämon, aber auch er musste gewissen Gesetzen gehorchen. Darauf vertraute ich.
    Meine

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