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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzigen Pailliaren in diesem Sammelbecken von Abtrünnigen darstellte.
    An einer glatten Metallwand prangte das Zerrbild des Symbols des Dritten Weges. Die Art und Weise, in der das ursprüngliche Symbol verunstaltet worden war, sagte mehr über die Denkweise dieser Rebellen aus als tausend schöne Worte.
    Überall herrschte geschäftiges Treiben. Die beiden Aktivatorträger wurden an die frühen Jahre des Solaren Imperiums und die vielen Kämpfe mit anderen Völkern erinnert, denn hier herrschte sachliche Zweckmäßigkeit. Kalter Wille und intensive Vorbereitung auf neue Kämpfe, straffe Ordnung und bisweilen hektische Aktivitäten, das war das Bild, das sie von Gallenstein Agewannen. Und sicher sah es in den anderen Schwebeforts oder unten auf Gallenstein in den Kuppelstädten nicht viel anders aus.
    „Der Chef erwartet uns." Asphahant deutete auf einen Antigravschacht, vor dessen Eingang zwei Wachtposten standen, die wie abgemagerte Haluter ohne Köpfe aussahen.
    Die Fremdartigkeit war überwältigend, und die Vironauten schwiegen.
    Die Toshin-Male weckten jedoch hier keine besondere Aufmerksamkeit.
    Die Gruppe verließ den Schacht und gelangte über einen kurzen Korridor an eine Stahltür. Auch hier stand ein Wächter mit schweren Waffen, ein Wesen, das über und über mit einem dichten Pelz bedeckt war, so daß seine wahren Körperumrisse gar nicht zu erkennen waren.
    „Asphahant", schnarrte es irgendwo in den unteren Regionen des Bepelzten. „Willkommen." Der Wächter fuhr aus der Mitte seines Leibes einen breiten Rüssel aus, der auch behaart war. Er schlenkerte diesen kurz, bis am Ende eine freie Stelle sichtbar wurde. Auf dem Hautstück prangte ein Toshin-Mal, das sich in nichts von dem Bullys oder Irminas unterschied. Der Bepelzte winkte den Vironauten mit seinem Rüssel zu und gab den Weg frei.
    Das Stahltor öffnete sich. Asphahant und die Vironauten traten ein.
    An einem hufeisenförmigen Tisch hockten etwa ein Dutzend ganz verschiedener Typen.
    Und in der Mitte erhob sich eine Gestalt, zweifellos der Chef, den der Pailliare erwähnt hatte.
    „Das ist in der Tat eine Überraschung", flüsterte Irmina Kotschistowa Bully zu. „Der Typ ist ein Somer wie dieser Dokroed, den wir aus den Berichterstattungen von Pailliar kennen."
    „Ich bin Remkeor", stellte sich der Vogelabkömmling vor. „Ich heiße euch willkommen!"
    Den Vironauten wurden Plätze angeboten. Die Vertreter der anderen Völker wurden mit Namen und Herkunft vorgestellt, aber diese Bezeichnungen sagten den Vironauten wenig.
    „Ich trage kein Toshin-Mal", erklärte Remkeor ironisch, „obwohl ich es mehrfach verdient hätte. Wegen diverser Kodexverstöße mußte ich fliehen. Mit Asphahant und den Pailliaren habt ihr schon gewisse Bekanntschaft gemacht. Ihr sollt erfahren, warum und mit welchen Zielen wir hier sind. Jeder der Anwesenden könnte seine Geschichte oder die seines Volkes erzählen. Eine wäre so treffend wie die andere. Sie unterscheiden sich nur in Nuancen, nicht jedoch im Kerngehalt. Wollt ihr Asphahants Geschichte hören oder die eines anderen Gedemütigten aus dem Kreis der vielen Völker von Siom Som? Oder wollt ihr meine Geschichte hören, die eines Somers, des Volkes, dem man nachsagt, das es allein die politischen und militärischen Strategen der Ewigen Krieger stellt?"
    „Der Kerl kommt mir nicht ganz astrein vor", wisperte Bully der Mutantin zu. „Da ist mir Asphahant sympathischer. Soll er etwas berichten?"
    „Ja." Irmina nickte unmerklich. „Ein abtrünniger Somer paßt auch nicht in mein Bild. Ich werde ihn im Auge behalten."
    Reginald Bull erhob sich.
    „Wir danken dir, Remkeor", sagte er etwas holprig, da es ihm nicht gelang, das überstraffe Auftreten und die damit verbundene Sprechweise des Somers nachzuahmen.
    „Wir danken dir und Asphahant und allen anderen, die uns geholfen haben. Euch ist wahrscheinlich längst klar, daß uns ein großes Unrecht widerfahren ist. Wir kamen in Frieden und Freundschaft, aber die Ewigen Krieger nahmen darauf keine Rücksicht. Sie und ihre Gefolgschaft zerrten uns in Situationen, die wir verabscheuen. Der Gipfel der Ungerechtigkeit sind jedoch diese Toshin-Male, die uns zu Freiwild gemacht haben und die uns an der Rückkehr in unsere Heimat hindern."
    „Ihr sollt nicht heimkehren", pfiff der Somer steif. „Ihr sollt an unserer Seite für die Wahrheit kämpfen. Aber im Gegensatz zu dem, was die Ewigen Krieger mit euch gemacht haben, sollt ihr es auf der Basis einer

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