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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterkünfte verrieten ihnen wenig später, wo sie gelandet waren.
    „Dies ist nichts weiter als eine verdammt schäbige unterirdische Kaserne", stellte Susa nicht gerade erfreut fest. „Sie wollen uns also nicht in den Krieg schicken, der hier tobt, sondern erst einmal dafür schulen."
    „Wirklich sehr großzügig!" Luzian Bidpott spuckte wütend auf den Boden, was ihm einen strafenden Blick Susas einbrachte.
     
    *
     
    Drei Tage später hatten sich die Vironauten an ihr neues Dasein einigermaßen gewöhnt.
    Erklärungen hatten sie aber auch jetzt von den gelegentlich erscheinenden Somern noch nicht erhalten. Alles deutete eher darauf hin, daß man sie vertrösten wollte. Die von den Siganesen befürchtete Ausbildung schien jedenfalls niemand mit ihnen durchführen zu wollen.
    Die Unterkünfte waren inzwischen weitgehend den Bedürfnissen ihrer Bewohner angepaßt worden, so daß sogar ein gewisser Komfort bestand. Ganz zweckmäßig war aber noch immer vieles nicht.
    Die Vironauten waren mehr oder weniger dazu gezwungen, die Zeit totzuschlagen.
    Ihrem Einfallsreichtum an Spielen war jedenfalls keine Grenze gesetzt. Das Nichtstun weckte hie und da Streit, aber wenn es problematisch wurde, erschienen einige Kodexwahrer und beruhigten die Gemüter schnell wieder.
    Bei einer solchen Gelegenheit hörte Jo einen Somer etwas sagen, das erstmals als Hinweis zu verstehen war.
    „Euer Aufenthalt hier geht dem Ende zu", schrillte der Kodexwahrer. „Haltet also Frieden. Sobald die beiden Permitträger ihr nächstes Tor erreicht haben, werdet ihr ebenfalls durch das Furamo-Tor weiterbefördert."
    Über das Ziel war nichts zu erfahren, auch nicht über die Zeitspanne, die bis zum Abtransport noch verstreichen sollte. Jo beschloß jedenfalls in Übereinstimmung mit den Siganesen, etwas zu unternehmen, um die Unklarheiten zu beseitigen.
    Seit dem Vortag hielten sich außerdem hartnäckig die Gerüchte, daß in anderen Sektionen der unterirdischen Kaserne Vironauten verschiedenen Tests unterzogen worden seien. Auch das weckte das Interesse der Siganesen. Da ihre Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt war, machte sich der Cyborg. auf den Weg.
    Die Strecke zurück zum Transmitter in der riesigen Halle war leicht zu finden. Niemand hielt Jo auf, zumal hier auch andere Vironauten regelrechte Spaziergänge durchführten.
    Bei einer erregt diskutierenden Gruppe, die nicht zu Jos Sektion gehörte, blieb der androide Cyborg stehen.
    „Seht euch meine Unterarme an." Ein junger Mann war sehr aufgeregt. „Die Einstiche habe ich mir doch nicht selbst beigebracht. Ich war bewußtlos, als sie diese Tests durchführten."
    „Sie? Wer?" fragte zweifelnd ein älterer Marsianer. „Mir haben sie nichts dergleichen angetan, aber ich habe den Eindruck, als wolltest du uns einen Bären aufbinden."
    „Ich habe ja keinen gesehen, du Idiot. Sie haben vorher meine Birne ausgeknipst." Der Jüngere schnippte mit den Fingern an der Stirn. „Ich kann mich nur an ein paar Traumerlebnisse erinnern. Die hat Zuhu dahingehend gedeutet, daß ich auf meine Intelligenz, meine ethischen Gefühle und meine Moral untersucht wurde. Dazu kamen die erwähnten medizinischen Tests. Ich sage euch, diese Kodexwahrer wollen uns rekrutieren. Sie testen uns ganz generell auf unsere Eignung. Aber ich lasse mich nicht zu einem Schlachtopfer abstempeln."
    „Das will keiner von uns", riefen andere.
    Jo ging weiter. Das Gehörte bestätigte die Gerüchte, aber die Folgerungen daraus waren noch mit vielen Fragezeichen behaftet. Wenn der Somer vorhin nicht gelogen hatte, dann würden sie bald weitertransportiert. Für die Kämpfe, die auf diesem Planeten tobten, waren sie daher wohl kaum ausersehen.
    Jedenfalls stellten diese Tests mehr dar als nur eine Beschäftigungstherapie für die sich langweilenden Vironauten.
    Der Transmitter war außer Betrieb. Auch die große Halle war absolut leer. Jo überquerte sie, wobei die Siganesen wachsam blieben. Aber hier zeigte sich niemand.
    Neben dem Torbogen gab es mehrere Eingänge. Eine Wendeltreppe führte in die Höhe.
    Sie wirkte im Vergleich mit den technischen Einrichtungen des Transmittersystems wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Jo beschloß, diesen Weg zu nehmen.
    Es ging einige hundert Stufen in die Höhe, bis durch ein kleines Fenster der Ausblick frei war. Auf der gleichen Ebene führten Gänge nach mehreren Seiten.
    Jo sah das Heraldische Tor, durch das sie hier angekommen waren, in nur wenigen Kilometern Entfernung. Das

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