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1322 - Das Grauen von St. Severin

1322 - Das Grauen von St. Severin

Titel: 1322 - Das Grauen von St. Severin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereits in ihm steckte, so hatte sie es nicht geschafft, ihn völlig zu übernehmen.
    »Ich bin nicht allein gekommen, Hajo!«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe die Hoffs getroffen. Die musste ich mitbringen.«
    Becker zischte einen Fluch. Er schaute dabei Claasen an, ohne allerdings etwas zu unternehmen. Dass ihm das Erscheinen der drei Leute nicht gefallen konnte, war ihm schon klar, und so war die Umsetzung seines Plans ins Stocken geraten.
    »Was sollt ich denn tun, Hajo?«
    »Bring sie her!«
    ***
    Claas Claasen hatte sich nicht bewegt, obwohl in ihm ein wahrer Orkan tobte. Er überlegte fieberhaft. Seine Gedanken rasten. Er dachte an Flucht, denn Becker war abgelenkt und hatte sich nach links gedreht, wo das Licht der Scheinwerfer jetzt erloschen war und sich die näherkommenden drei Gestalten abzeichneten.
    Zwei Männer und eine Frau.
    Als Erster ging Friedhelm Kohl. Er machte den Eindruck eines Menschen, der sich durch seine Bewegungen entschuldigen wollte.
    Einige Male hob er die Schultern und sagte mit leiser Stimme: »Es tut mir Leid, Hajo, aber ich konnte es nicht ändern.«
    »Schon gut. Der Zeitpunkt ist nur schlecht.« Er wies auf den Hotelier. »Fünf Minuten später und er würde nicht mehr leben.«
    Kohls Blick traf Claas. »Ist das ein Problem? Ich glaube nicht, dass die beiden Hoffs so zart besaitet sind. Du kennst sie doch. Sie nehmen den Mönch mit all seinen Vor- und Nachteilen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Dann sollen sie auch erkennen, wozu er fähig ist. Etwas anderes kann ich nicht sagen.«
    »Stören wir?«
    Hans Hoff hatte die Frage gestellt. Der überdurchschnittlich große Mann schob sich langsam näher. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln, das im schwachen Schein des entschwindenden Tageslichts noch zu sehen war. Ebenso wie das Funkeln der Augen, was allerdings nicht den Menschen galt, sondern dem Mönch.
    Hoff blieb stehen. »Da ist er ja!«
    »Ich hatte es versprochen.«
    Auch Elke Hoff kam näher. Sie legte eine Hand gegen den Rücken ihres Mannes. »Wann können wir ihn mitnehmen?«
    Hajo Becker regte die Frage auf. »Moment noch. Das geht nicht so schnell. Ich muss etwas erledigen und…«
    »Sie haben ihn uns versprochen«, sagte Hoff mit leiser Stimme.
    »Ich hoffe, dass Sie das Versprechen halten werden und…«
    »Ich habe keinen Zeitpunkt genannt. Und Sie wissen auch, dass ich erst noch etwas zu erledigen habe.«
    »Deshalb sind wir so früh gekommen«, übernahm Elke Hoff das Wort. »Wir wollten zuschauen. Wir wissen um seine besonderen Fähigkeiten. Wer ihn besitzt, bekommt die Macht. Das haben Sie uns gesagt. Das ist alles klar für uns. Sie wollten sie nur einmal noch haben, aber wir werden sie nach dem Kauf auskosten können. Die Summe haben wir mitgebracht. In bar. Wie es vereinbart gewesen ist…«
    »Überredet«, sagte Becker. »Wir ziehen das durch und…« Er sprach jetzt leiser, als hätte er Furcht davor, dass noch jemand mithören könnte. Das war nicht der Fall, aber derjenige, um den es ging, hatte alles verstanden.
    Es war Claas Claasen sogar gelungen, sich zwei Schritte zurückzuziehen, ohne dass es jemand aufgefallen wäre. Somit hatte er einen Anfang gemacht, und dabei sollte es nicht bleiben.
    Keine Sekunde länger mehr zögern!
    Claasen setzte seinen Plan in die Tat um. Noch war er Herr seines eigenen Willens.
    Auf der Stelle fuhr er herum und rannte in die Dunkelheit hinein…
    ***
    »Nein«, flüsterte Silke von Weser, »das glaube ich nicht. Das ist unmöglich. Ein Zufall… oder?«
    Ich ging lächelnd auf die Frau zu, die ich beim ersten Mönchsfall schon kennen gelernt hatte. Sie hatte auf unserer Seite gestanden.
    Wir beide waren uns sympathisch gewesen und sie hatte mir auf Grund ihrer Kenntnisse auch sehr geholfen.
    Während Andreas Brass ausstieg, reichte ich Silke von Weser meine Hand. »Glauben Sie denn an Zufälle?«
    Ihr Lächeln sah verzagt aus. »Jetzt nicht mehr. Und besonders nicht, wenn ich an etwas Bestimmtes denke.«
    »Sie meinen den Mönch.«
    »Wen sonst?«
    Ich zuckte die Achseln. »Das ist nun mal so. Es gibt im Leben wohl immer ein zweites Mal.«
    »Der Ansicht bin ich auch.«
    Inzwischen hatte auch Andreas Brass den Wagen verlassen. Er brauchte nur ein paar Schritte, um uns zu erreichen. Auch bei ihm fiel das Lächeln mager aus, als er die Frau begrüßte.
    »Da sind wir ja wieder zusammen. Wie bestellt«, sagte sie. »Oder liege ich da falsch?«
    Ich übernahm die Antwort. »Nein, Frau von Weser, Sie liegen nicht falsch. Es hat alles

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