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1327 - Lady Sarahs Totenfrau

1327 - Lady Sarahs Totenfrau

Titel: 1327 - Lady Sarahs Totenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinte Suko. »Dass es dieser Lysana letztendlich um Lady Sarah geht.«
    »Aber die ist tot!«, widersprach Shao.
    »Na und? Lysana wird als Totenfrau bezeichnet, was immer man sich darunter vorzustellen hat. Ich denke mir, dass sie dort auftritt, wo der Tod ist.«
    »Ja, das kann sein.« Suko wandte sich an mich. »Wie denkst du darüber, John?«
    Ich winkte ab. »Im Moment denke ich nicht viel nach. Ich möchte die Dinge auf mich zukommen lassen.«
    »Da wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben«, sagte Suko und fügte hinzu: »Ich bin wirklich kein Freund von Beerdigungen, doch es ist klar, dass wir Lady Sarah zu Grabe tragen müssen. Auch bin ich kein Prophet, aber ich sage euch, dass diese Beerdigung nicht so normal ablaufen wird wie die meisten anderen. Da wird sich etwas tun. Irgendwie muss diese Lysana ja reagieren.«
    Da stimmten wir zu.
    »Und was kann man dagegen unternehmen?«, fragte Shao. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr es zulassen wollt.«
    »Abwarten«, sagte ich. »Sollte sie tatsächlich erscheinen, können wir immer noch handeln.«
    »Mit dem Schwarzen Tod steht sie aber nicht in Verbindung – oder?«
    »Nein, Shao. Er und diese Lysana, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.«
    »Wer wird alles an der Beerdigung teilnehmen?«
    Ich breitete die Arme aus. »Der kleinste Kreis, denke ich. Das sind Sarahs Freunde. Also nur wir.«
    »Aber sie kannte doch mehr Menschen. Die Nachbarschaft, zum Beispiel. Sogar in der Szene der Grufties war sie bekannt. Sie hat sich toll mit jungen Leuten verstanden…«
    »Allerdings haben wir ihren Tod bewusst geheim gehalten. Nur kein Aufsehen. Wenn etwas passieren sollte, dann werden wir es ausbaden. Ich möchte auf keinen Fall unbeteiligte Menschen in Gefahr bringen.«
    »John hat Recht«, sagte Suko.
    Trotzdem war Shaos Neugierde nicht gestillt. »Mal eine andere Frage. Was passiert mit dem Bild?«
    »Es ist kein Bild mehr. Die Gestalt hat sich aufgelöst. Sie ist abgetaucht. Okay, Jane und ich hätten sie nicht freilegen sollen. Damals haben die Menschen schon gewusst, was sie taten. Wahrscheinlich kannten sie die Totenfrau besser. Aber es hat wirklich keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Nicht zu diesem Zeitpunkt, finde ich.«
    »Dann lassen wir es eben darauf ankommen«, erklärte Shao.
    Für mich war das so etwas wie ein Schlusspunkt. Morgen war auch noch ein Tag, und übermorgen fand die Beerdigung statt.
    Deshalb ließ ich Shao und Suko allein und ging nach nebenan in meine Wohnung.
    Ob ich Schlaf finden würde, wusste ich nicht, aber es war alles gesagt worden. Meine Freunde wussten Bescheid, und meinen Chef, Sir James Powell, hatte ich auch informiert.
    Was nun passierte, ließ sich durch uns nicht mehr steuern…
    ***
    Fallen!
    Richtig hineinfallen in eine Tiefe, die bodenlos war und aus der es kein Entkommen gab.
    So war Jane Collins’ Schlaf einzustufen. Sie war hineingefallen in die Tiefe, die sie verschluckt hatte und sie jetzt wieder nach oben katapultierte.
    Die Detektivin schlug die Augen auf!
    Plötzlich war sie wieder da. Als hätte sie einen Stoß von einer gewaltigen Faust erhalten. Im ersten Augenblick fühlte sie sich benommen. Sie fand sich nicht zurecht. Zudem war es ihr unmöglich, etwas zu erkennen. Sie lag auf dem Rücken und sah über sich die graue Fläche, die mehr ins Schwarze tendierte, aber sie musste sich erst finden, um zu wissen, wo sie sich überhaupt befand.
    Dann kam die Erkenntnis, das Begreifen.
    Sie lag nach wie vor in ihrer Wohnung.
    Erleichtert fühlte sich die Detektivin nicht. Das mochte auch daran liegen, dass ihr Herz recht schnell schlug und sie am gesamten Körper mit kaltem Schweiß bedeckt war. Jetzt fiel ihr auf, dass sie sich vor dem Hinlegen nicht entkleidet hatte. Sie trug noch immer die Klamotten, die sie auch tagsüber angehabt hatte.
    Aus ihrem Mund drang ein leises Stöhnen. Der Laut hörte sich fremd an. Überhaupt kam sie sich selbst so fremd vor, als würde sie in der Haut einer anderen Person stecken.
    Jane schaute auf die Uhr. Die Zahlen leuchteten in einem matten Grün. Mitternacht war vorbei, aber erst seit knapp einer halben Stunde.
    Ihr Kopf fühlte sich schwer an, und in Schweiß gebadet stand sie auf und ging ins Bad. Jetzt brauchte sie unbedingt eine Dusche.
    Jane erledigte alles wie in Trance. Sie bekam kaum mit, dass sie sich auszog. Erst als die Wasserstrahlen gegen ihren Körper prasselten, entwickelte sie sich wieder zurück zu einem normalen Menschen.
    Jane

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