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1341 - Die Wiege des Kretins

1341 - Die Wiege des Kretins

Titel: 1341 - Die Wiege des Kretins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angestarrt wurde, nicht, was er tun sollte. Er trug keine Waffe bei sich. Wenn ihn diese widerliche Gestalt angriff, musste er sich mit den bloßen Händen gegen sie verteidigen.
    Er schaute sich dessen Hände an.
    Nein, das waren Krallen. Klein, aber mit langen Nägeln versehen, und sie hätten wirklich besser zu einem Tier gepasst.
    Der Kretin schüttelte sich. Er lachte. Es sollte wohl ein Lachen sein, was da aus seinem Maul drang. Jedenfalls hörte der Templer es als krächzendes Geräusch.
    Noch wollte der Zwerg nichts von ihm, und so hatte er Zeit genug, sich mit seinen eigenen Gedanken zu beschäftigen. Er erinnerte sich auch daran, wer ihn aus dem Krankenzimmer geführt hatte. Für ihn war es ein Geist gewesen. Doch, was hatte dieses Wesen mit einem Geist zu tun? Wo gab es da die Verbindung?
    Godwin wusste es nicht.
    Aber er wusste, dass er belauert wurde. Dieser bösartige Zwerg machte den Eindruck, als wollte er jeden Augenblick angreifen. Er wartete nur noch auf einen günstigen Moment.
    Der war noch nicht gekommen, aber er bewegte sich trotzdem zur Seite. Seine Füße hinterließen auf dem Boden tappende Geräusche, und Godwin konzentrierte sich auf diese Gehwerkzeuge.
    Die Hände des Wesens waren nicht mit denen eines Menschen zu vergleichen. Auf die Füße traf das Gleiche zu. Auch sie besaßen eine andere Form. Sie waren viel breiter, und zwischen den einzelnen Zehen bestanden größere Lücken.
    Auch wenn eine gewisse Zeitspanne verstrichen war, an das Wesen gewöhnt hatte sich Godwin nicht. Es war sein Feind. Er würde töten wollen, und da musste ihm Godwin zuvorkommen.
    Es schlich weiter.
    Genau auf Godwin zu.
    Das alles sah danach aus, als wäre die Zeit der Harmlosigkeit vorbei. Das war sie auch.
    Blitzschnell sprang der Kretin in die Höhe. Obwohl der Templer damit gerechnet hatte, wurde er überrascht. Er sprang zur Seite.
    Das Licht der Lampe huschte als Blitz durch den dunklen Raum und hinterließ auf dem Boden seine Spur.
    Einige Male tauchte die kleine Gestalt in diesem hellen Wirrwarr auf, dann war sie wieder verschwunden, weil sie den Schutz der Dunkelheit gesucht hatte.
    Der Templer war bis an die Wand zurückgewichen. Er spürte den Druck der alten Steine an seinem Rücken und hörte seinen eigenen heftigen Atem.
    Für die nächste Zeit war der Kretin verschwunden. Godwin sah ihn auch nicht, als er die Lampe schwenkte und versuchte, jede Ecke des Raumes auszuleuchten.
    Da war nichts zu sehen.
    Aber das Wesen musste noch im Raum sein. Es war nicht durch die Tür verschwunden, die blieb nach wie vor geschlossen.
    Der Lichtkegel traf wieder die Wiege.
    Und sie bewegte sich leicht hin und her. Das hatte mit einem Nachschaukeln nichts mehr zu tun, denn der Kretin war schon vor einiger Zeit aus seinem Versteck geklettert. Die Bewegungen waren neu. So stand für Godwin fest, wohin sich die Gestalt verzogen hatte.
    Es gab für den Templer noch immer die Möglichkeit der Flucht.
    Das wäre sogar vernünftig gewesen, nur zählte sich der Templer in diesem Fall nicht zu den vernünftigen Menschen. Er hatte etwas dagegen, denn er wollte der Sache auf den Grund gehen, auch wenn er sich noch immer nicht in Topform fühlte.
    Er schlich auf die Wiege zu. Allerdings nicht in direkter Richtung. Er schlug einen Bogen und hielt den Strahl der Lampe auf die Wiege gerichtet. Er war auch bereit, den Kampf anzunehmen.
    Dabei wollte er das Wesen so lange mit Tritten malträtieren, bis es bewusstlos war.
    Die Dinge entwickelten sich für ihn recht positiv, denn sein Widersacher zeigte sich nicht, das Schaukeln der Wiege hatte auch aufgehört. Völlig harmlos stand sie jetzt an der Wand.
    Der letzte Meter noch.
    Dann der Sprung!
    Und natürlich der Schrei, der durfte nicht fehlen, denn der Templer musste einfach Dampf ablassen. Er packte die Wiege mit beiden Händen an der Rückseite, wuchtete sie hoch und wollte sie umkippen.
    Es klappte nicht.
    Das Ding war zu schwer oder er zu schwach. Egal, wie man es auch sah, für Godwin war es nicht zu schaffen. Die Wiege rutschte nur weiter, sie prallte dabei mit dem vorderen Teil gegen die Wand, und gleichzeitig löste sich aus ihr das Verhängnis.
    Die kleine Gestalt hatte lange genug untätig in ihrem schaukelnden Bett gelegen. Sie schoss in die Höhe, und die Ohren des Templers waren von einem widerlichen Kreischen erfüllt.
    Er ließ die Wiege los. Er zuckte dabei noch zurück, aber er war nicht schnell genug.
    Das kleine Monster sprang ihn an!
    ***
    Die Arme hatte

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