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1342 - Die Totmacher

1342 - Die Totmacher

Titel: 1342 - Die Totmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fand, hörte ich, dass Suko mit leiser Stimme auf die Frau einsprach, die allerdings nicht in der Lage war, eine Antwort zu geben.
    Ich wusste sie in guten Händen und war froh, den Verbandskasten gefunden zu haben. Dort gab es Mullbinden und auch Pflaster.
    Ich ging zu dem Verletzten zurück, der noch immer auf der kalten Erde lag. Für mich war diese Position günstig. Ich hörte sein erregtes Atmen, das schon einem Schnappen nach Luft ähnelte.
    Mit ruhiger Stimme sprach ich auf ihn ein und freute mich über den Erfolg, denn ich hatte genau das Richtige getan. Man konnte bei ihm zwar nicht von einer Erholung sprechen, aber sein Atem wurde wieder normaler, und das freute mich.
    So gut es ging, verband ich seine Wunde. Es gab genügend Pflaster, so konnte ich auf einen Schal aus Verbandsmull verzichten.
    »Ich glaube, es reicht.«
    »Danke.« Der Mann blieb noch liegen. »Ich heiße Ethan Blaine und wohne mit meiner Familie in Ratley. Meine Frau Karen haben Sie ja erlebt, sie wollte mich abholen. Unsere Tochter Wendy ist im Haus geblieben.«
    Auch ich wollte ihn nicht im Unklaren über meine Person lassen und stellte mich vor. Ich verschwieg meinen Beruf natürlich nicht und hoffte, ihm einen Lichtblick gegeben zu haben.
    In der Tat wechselte sein Blick zu einem großen Staunen, als er erfuhr, wer ich war.
    »Wirklich Scotland Yard?«, flüsterte er mit krächzender Stimme.
    »Ja. Ich zeige Ihnen gern meinen Ausweis.«
    »Nein, schon gut.« Der Mann wollte sich aufsetzen und ich half ihm dabei. »Ich bin übrigens Anwalt und lebe hier in Ratley. Mein Büro habe ich allerdings in Coventry.«
    »Das bedeutet eine lange Fahrt.«
    »Stimmt. Die nehme ich gern in Kauf. Denn ich möchte aus Ratley nicht weg. Wenn es zu hart wird, übernachte ich in der Kanzlei. Da habe ich alles, was ich brauche.« Er winkte ab. »Aber lassen wir das. Andere Dinge sind wichtiger.«
    »Das denke ich auch.« Der Anwalt stand auf. Er blieb auf eigenen Füßen stehen, war etwas zittrig, aber das legte sich recht schnell wieder. Gedankenverloren schaute er hinein in die neblige Welt und hob die Schultern. Ich ahnte, welche Gedanken ihn beschäftigten, doch er fand keine Lösung und schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, Mr. Sinclair, wer so grausam ist, meine Frau auch töten zu wollen. Denn dass die beiden in voller Mordabsicht gekommen sind, steht für mich fest. Sie wollten uns töten, einfach abschlachten…« Er schlug die Hände vors Gesicht, schluchzte unterdrückt auf und ging bis zum Honda. Er legte das Gesicht aufs Dach und sein Körper wurde vom Schluchzen geschüttelt.
    Das musste sein. Nur so konnte er seinen Schock abreagieren. Es gab noch seine Frau Karen, um die Suko sich gekümmert hatte.
    Beide hatten sich bis an das Wartehäuschen zurückgezogen. Die Frau mit den blonden Haaren lehnte zitternd an der Wand und kämpfte ebenfalls mit den Folgen des Schocks.
    Suko sah mich kommen. Er lächelte leicht. »Sie hat es überstanden«, meldete er.
    »Aber nicht überwunden.«
    »Wenn du die Folgen des Angriffs meinst, schon.«
    »Es waren zwei Mordversuche.«
    Suko nickte vor sich hin. Dann fragte er: »Kennst du den Grund?«
    »Nein. Aber der Mann ist Anwalt.«
    »Und? Warum sagst du das mit einem seltsamen Unterton?«
    »Ich dachte mehr an das Motiv. Menschen in diesen Berufsgruppen haben mehr Feinde als ein normaler Arbeiter. Es gibt immer wieder Leute, die sich rächen wollen, weil sie sich unfair behandelt gefühlt haben.«
    »Hat er dir das gesagt?«
    »Nein. Ich habe mir nur meine Gedanken gemacht.«
    Suko schaute in den Nebel. Er schüttelte dabei den Kopf. Ich hörte auch den Grund, weshalb er dies tat.
    »Manchmal ist es wie ein Fluch, der uns verfolgt, John. Wir werden ja nicht zum ersten Mal auf einer Reise nach London durch ein bestimmtes Ereignis aufgehalten. Und so denke ich, dass wir unsere Fahrt kaum weiterführen können.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Einmal hat es nicht geklappt. Ich bin sicher, dass dieses verdammte Paar es erneut versucht.«
    Suko hatte halblaut gesprochen. Ob Mrs. Blaine ihn vestanden hatte, wusste ich nicht. Sie allerdings meldete sich mit einem Satz, der uns überraschte.
    »Der Mann hat sich der Totmacher genannt.« Sie schnappte nach Luft, was mit Geräuschen verbunden war. »Ja, ich habe mich nicht verhört. Er nannte sich Totmacher.«
    Suko war sofort bei ihr. »Und was noch?«
    »Nichts, sonst nichts.«
    »Hat er keine Gründe für seine Tat genannt?«
    »Nein, das hat

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